Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Titel: Schenk mir dein Herz, keine Diamanten
Autoren: JACQUELINE BAIRD
Vom Netzwerk:
dir.“
    Er konnte es nicht fassen. Er hatte sich von Phoebes sogenannter Unschuld einfangen lassen und war auf den ältesten Trick der Welt hereingefallen.
    „Du weißt, dass du der einzige Mann bist, mit dem ich je geschlafen habe. Ich liebe dich … Ich dachte, du liebst mich auch.“
    „Du hast dich geirrt. Ich glaube gar nicht an die Liebe.“
    „Wieso bist du so?“ Mit verwirrt aufgerissenen Augen starrte sie ihn an.
    „Wieso? Weil ich keine Lust habe, mich durch einen Trick zum Vater machen zu lassen“, lautete seine Antwort. „Denk mal zurück. Ich habe immer für Schutz gesorgt – bis du vorgeschlagen hast, du würdest die Pille nehmen. Ich habe dich zu einem befreundeten Arzt geschickt, habe sogar mit Dr. Marcus arrangiert, er soll dir die Rezepte zuschicken, damit du sie nicht abholen musst. Auf meiner Seite liegt der Fehler also nicht. Dann sage mir doch bitte, wann diese ungewollte Schwangerschaft zustande gekommen sein soll.“
    Welche Reaktion Phoebe sich auch immer ausgemalt hatte, damit hatte sie nicht gerechnet. Der kalte, zynische Fremde, der da vor ihr stand, hatte nichts gemein mit dem Jed, den sie zu kennen und zu lieben geglaubt hatte. Schockiert antwortete sie schlicht die Wahrheit. „Das Wochenende in Paris. Ich habe vergessen, die Pille einzupacken.“
    „Das hätte ich mir denken müssen.“ Nicht länger von Sex abgelenkt, begann sein analytischer Verstand zu arbeiten. Jed zählte zwei und zwei zusammen und erkannte Phoebes hinterlistigen Plan. „Das einzige Mal, dass du dich über irgendetwas beschwert hast, war, als ich nach Ostern aus Griechenland zurückkehrte. Du hast dich beklagt, dass ich dich nirgendwo mit hinnehme und dass du noch nie in Paris warst. Also habe ich dich nach Paris mitgenommen. Jetzt willst du mir weismachen, du hättest vergessen, die Pille einzupacken? In den ganzen drei Tagen in Paris hast du kein Wort davon gesagt. Wie ausgesprochen günstig für dich“, spottete er beißend. „Das war Ende April, jetzt haben wir Anfang Juli. Das heißt, du musst jetzt im dritten Monat schwanger sein.“
    „In der elften Woche“, ergänzte sie leise. Vielleicht lag es ja nur an dem Schock, weshalb Jed sich wie das größte Scheusal der Welt benahm, versuchte sie sich einzureden.
    „Und warum hast du es mir nicht schon früher gesagt? Nein, lass mich raten. Du wolltest warten, bis du dein Examen bestanden hast. Nur hattest du nie vor, auch tatsächlich eine Karriere zu verfolgen, sondern dich auf meine Kosten ins gemachte Nest zu setzen. Du bist eine sehr intelligente Frau, Phoebe, dein Timing ist absolut perfekt. Aber ich lasse mich von niemandem zum Narren halten. Diese berauschende Nacht sollte mich wohl nachgiebig stimmen, damit ich dich heirate, oder? Nun, du hast dich getäuscht. Kein Mann heiratet seine schwangere Geliebte.“
    Wie betäubt hörte Phoebe seine Anschuldigungen. Hielt er sie wirklich für so hinterhältig und kalkulierend? Und was die Bezeichnung ‚Geliebte‘ betraf … das war der letzte Tropfen. „Ich war nie deine Geliebte. Für keinen Mann der Welt will ich lediglich die Geliebte sein. Ich dachte, du wärst mein Freund. Ich dachte …“
    „Komm schon, Phoebe“, fiel er ihr ins Wort. „So naiv kannst du nicht sein. Ich habe dir dieses Apartment beschafft.“
    „Ja, als Haussitter für deinen Freund und damit ich mich um Marty kümmere.“
    „Er hat mir die Wohnung drei Monate nach seiner Abreise verkauft, einschließlich des Katers. Scheinbar hat er ein anderes Schmusekätzchen gefunden. Hoffentlich eines, das nicht so berechnend ist wie du.“
    „Berechnend?“, schrie sie auf. „Wie kannst du so etwas sagen, nach allem, was wir zusammen hatten?“
    „Sehr einfach sogar. Ich habe dir ein Auto, Schmuck und Kleider gegeben. Ein Ehering gehörte nie zum Angebot. Das wusstest du von Anfang an. Wenn du meinst, du kannst mich mit einem Kind einfangen, das nie auf meiner Agenda stand … überleg lieber noch einmal genauer.“
    Phoebe ließ sich auf die Bettkante sinken. Plötzlich verstand sie mit erschreckender Klarheit all die kleinen Dinge, die immer an ihr genagt hatte, ergaben jetzt einen Sinn. Kein Wunder, dass er sie nie nach Griechenland eingeladen hatte, um seine Familie und seine Freunde kennenzulernen, kein Wunder, dass er Tante Jemma nie hatte treffen wollen. Immer hatte er eine Ausrede gefunden, wenn ihre Tante aus Dorset nach London zu Besuch gekommen war. Jed war mit ihr ausgegangen, hatte sie beschenkt und mit ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher