Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Titel: Schenk mir dein Herz, keine Diamanten
Autoren: JACQUELINE BAIRD
Vom Netzwerk:
die Schwangerschaft ‚kümmern‘ würde, so als wäre ihr ungeborenes Kind gar nichts wert.
    Es war vorbei. Jed wollte kein Baby. Das stand nicht auf der Agenda dieses mächtigen Geschäftsmannes. Aber das Geschäft hatte ja bei ihm immer an erster Stelle gestanden, alles andere war nebensächlich gewesen. Jetzt schlug er ihr eine Abtreibung vor und keinesfalls die Liebe und Unterstützung, die sie naiverweise erwartet hatte. Sein Arzt-Freund würde sich darum kümmern, dass das Baby verschwand. Jed war von seiner Arbeit, seinem Geld und der Macht, die damit einherging, besessen. Und sie war die größte Närrin der Welt, weil sie sich eingebildet hatte, es könnte anders sein.
    Die Tür fiel zu. Phoebe stand auf und ging ins Schlafzimmer, ließ sich flach auf das Bett fallen. Das Gesicht in den Kissen geborgen, konnte sie den Tränen endlich freien Lauf lassen. Sie weinte über den Verlust ihrer unschuldigen Illusionen, bis sie keine Tränen mehr hatte und in den Schlaf der Erschöpfung fiel.
    Phoebe wachte mit einem Ruck auf. Desorientiert blickte sie sich um. Was tat sie um drei Uhr nachmittags im Bett? Dann stürzten die Geschehnisse wieder auf sie ein …
    Matt lag sie auf dem Bett und rief sich jede einzelne Szene seit Jeds Ankunft gestern Abend noch einmal in Erinnerung, die leidenschaftliche Liebesnacht, die ihrer Meinung nach bedeutet hatte, dass er sie liebte … Jetzt war jedoch klar, dass sie für einen einflussreichen, virilen Mann wie Jed nur wenig mehr als eine willige Gespielin gewesen war, bereit, alles zu tun, was er ihr sagte. Bilder aus dem letzten Jahr blitzten auf … Seine Geschenke waren nur eine Bezahlung für geleistete Dienste gewesen. Heute Morgen, als sie ihm gesagt hatte, dass sie schwanger war, da hatte sich der wahre Jed Sabbides gezeigt, der skrupellose Tycoon mit dem Pokerface.
    Phoebe erschauerte. Heute Abend wollte er zurückkommen, um die nötigen Arrangements zu besprechen. Panik stieg in ihr auf. So lange würde sie nicht bleiben, denn sie vertraute sich selbst nicht mehr. Sie war sich nicht sicher, gegen eine Abtreibung standhaft bleiben zu können, denn so traurig es auch war, aber sie konnte die Liebe, die sie für ihn fühlte, nicht einfach ablegen. Auch wenn sie wusste, dass er ein schuftiger Mistkerl war.
    Sie musste Jed und dieses Apartment verlassen. Sie würde packen. Sofort.
    Das war der einzige Gedanke, der sie beherrschte, als sie aus dem Bett aufsprang, um zur Kommode zu eilen, und dabei über den Kater stolperte …
    Jed Sabbides beendete die Konferenzschaltung mit der anderen Seite des Atlantiks. Das Meeting, an dem er eigentlich in New York hätte teilnehmen sollen, war ein voller Erfolg – noch ein großer Finanzdeal war über die Bühne gebracht worden. Er fuhr sich mit einer Hand durch das dichte schwarze Haar. Es war halb acht abends, bis jetzt hatte er Phoebe und ihre verwirrenden Neuigkeiten mit Arbeit ausblenden können, nun jedoch hatte er keine Entschuldigung mehr.
    Er sah auf, als die Tür aufgeschoben wurde und Christina, seine Assistentin, hereinkam.
    „Brauchst du mich noch?“
    „Nein, geh nach Hause“, erwiderte er knapp.
    „Du siehst müde aus, Jed. Ich hole dir einen Drink, und dann massiere ich dir die Schultern.“
    „Ja zum Drink, nein zu der Massage.“ Er warf seiner Assistentin einen fragenden Blick zu. Wann hätte sie ihm jemals eine Massage angeboten? Das passte so gar nicht zu der dunkelhaarigen, keineswegs unattraktiven und über alle Maßen effizienten Christina. Er konnte sich glücklich schätzen, sie zu haben. Bei Christina brauchte niemand Angst zu haben, dass sie ungewollt schwanger wurde, sie machte niemals Fehler. Aber Phoebe …? Phoebe war sehr viel jünger, und er … er war ihr erster Liebhaber gewesen. Vielleicht war diese Schwangerschaft ja wirklich unabsichtlich und ohne Hintergedanken passiert.
    „Hier ist dein Drink.“ Christina stellte das Gas mit dem Whisky vor ihn hin, zusammen mit der Flasche. Sie selbst blieb hinter ihm stehen. „Bist du sicher, dass du keine Massage möchtest? Das entspannt.“ Plötzlich lagen ihre Hände an seinem Nacken.
    „Nein, danke.“ Er schüttelte ihre Hände ab. „Geh nach Hause, Christina. Ich komme schon zurecht.“
    „Na gut.“ Sie richtete sich wieder auf, jedoch hauchte sie vorher an seinem Ohr: „Vergiss nicht, wir fliegen morgen nach Griechenland. Ruh dich aus.“
    Schlichte Anteilnahme, dachte er, als sie die Tür hinter sich ins Schloss zog. Und wie viel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher