Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Titel: Schenk mir dein Herz, keine Diamanten
Autoren: JACQUELINE BAIRD
Vom Netzwerk:
geschlafen. Doch während sie sich hoffnungslos in ihn verliebt und sich eingeredet hatte, er sei ihr Freund, hatte er sich nur eine Geliebte in London gehalten.
    Ein anderer Gedanke schlug mit Wucht auf sie ein. Wenn sie nur seine Geliebte in London war, wie viele andere hielt er sich noch? In anderen Städten?
    Sie ließ den Kopf hängen, ihre Schultern fielen herab, während sie mit den Tränen kämpfte. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Wie hatte sie sich nur so sehr in Jed irren können, in ihrem ersten und einzigen Mann?
    Liz hatte die ganze Zeit über recht gehabt …
    Jed schaute zu Phoebe. Dass sie vollkommen am Boden zerstört war, ließ sich nicht übersehen. Der erste Schock und die erste unbändige Wut in ihm hatten sich gelegt. Sollte sie wirklich schwanger sein, würde er sich natürlich um sie kümmern. Aber erst würde er sich von Marcus bestätigen lassen, dass das Kind wirklich von ihm war, bevor er überhaupt an eine Heirat dachte. Sein Kind würde nicht außerehelich geboren werden. Ehe, wiederholte er abfällig in Gedanken. Eine Ehe bedeutete unweigerlich das Ende seiner Junggesellenfreiheit.
    Er hatte jetzt keine Zeit, sich mit Phoebe zu beschäftigen. In einer Stunde fand ein wichtiges Meeting statt.
    Jed ging zu ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter. Dass sie diese ruckartig abschüttelte, verärgerte ihn erneut. „Für so etwas habe ich jetzt keine Zeit. Der ganze Tag ist verplant mit Meetings, und morgen Abend muss ich in Griechenland sein, zur Geburtstagsfeier meines Vaters.“ Viel wichtiger jedoch war die Tatsache, dass sein Vater sich zur Ruhe setzte. Die Anwälte standen alle bereit, ab morgen Abend wäre Jed offiziell der Kopf der Sabbides Corporation. Doch das brauchte Phoebe nicht zu wissen. Was er geschäftlich machte, ging sie nichts an. „Vor meiner Abreise werde ich mit Marcus sprechen, mach dir also keine Sorgen. Er ist ein exzellenter Arzt und zudem absolut diskret. Er wird sich um deine Schwangerschaft kümmern. Ich komme natürlich für alles auf.“
    Sie hob langsam den Kopf und starrte ihn lange an. Sie weinte nicht, im Gegenteil. Ihre blauen Augen blickten völlig leer. „Ich mache mir keine Sorgen.“ Sie senkte den Blick zurück auf ihre verschränkten Hände im Schoß.
    „Gut.“ Noch nie hatte Jed Phoebe so erstarrt und leblos gesehen. Vielleicht sollte er etwas sagen … Aber diese Emotionen waren ihm fremd, und er selbst stand ebenfalls unter Schock. Daher sagte er nur: „Ich brauche eine Dusche“, und verschwand im Badezimmer.
    Unter der Dusche hatte er Zeit zum Nachdenken. Vielleicht war er zu harsch zu Phoebe gewesen. Ob nun kalkuliert oder unbeabsichtigt – sie war trotz allem eine schwangere Frau. Zügig zog er sich an und ging, um nach ihr zu suchen. Er fand sie in der Küche, eine Tasse Tee in der einen Hand, mit der anderen streichelte sie den Kater, der sich auf ihrem Schoß zusammengerollt hatte. Sie liebte diesen verdammten Kater, während der Kater ihn selbst nicht einmal zur Kenntnis nahm. Was Jed aus einem unerfindlichen Grund nur noch mehr ärgerte.
    „Ich muss gehen. Heute Abend besprechen wir die notwendigen Arrangements.“ Eine monatliche Unterhaltszahlung würde er wohl sofort für sie einsetzen müssen. Und was den Rest anbelangte … das würde er entscheiden, wenn die Vaterschaft feststand.
    Phoebe hatte die Tasse abgestellt und sah zu Jed hin. Der maßgeschneiderte dunkelgraue Anzug saß makellos, dazu trug er ein blütenweißes Hemd und eine seidene Krawatte. Wie hatte sie sich je einbilden können, dieser Mann könnte ihr Freund sein? Jetzt war sie entsetzt über ihre Naivität. Letzten Monat war er dreißig geworden, sie hatte ihr Sparbuch geplündert und eine Kette mit einem massiv goldenen Herz aus dem neunzehnten Jahrhundert für ihn gekauft. Das Schmuckstück hatte sie in einem Antiquitätengeschäft gesehen und gehofft, Jed würde in dem Geschenk erkennen, dass sie ihm ihr Herz schenkte.
    Himmel, wie dumm konnte man sein? Er hatte nie mehr als ihren Körper gewollt. Er war jeder Zoll der reiche und mächtige Tycoon, und sie … sie hatte im Wolkenkuckucksheim gelebt, wenn sie je etwas anderes geglaubt hatte.
    Sie nickte nur stumm. Ein Wort an diesen … diesen skrupellosen, arroganten Widerling zu richten, war ihr unmöglich. Mit seiner Reaktion auf ihre Schwangerschaft hatte er ihr Herz in Fetzen gerissen, mit seiner Unterstellung, sie wäre eine gierige Goldgräberin, mit seinem Vorschlag, dass sein Arzt sich um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher