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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt
Autoren: Jenny B Jones
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nippte vorsichtig an seinem Kaffee. „Also, ich vermute, jeder denkt mal über so etwas nach. Aber normalerweise sehe ich einfach nur deine Mutter – und euch Kinder – und dann weiß ich, was im Leben wirklich zählt.“
    „Und dein Job“, sagte Alex.
    Marcus schüttelte den Kopf. „Nein. Vielleicht früher, als es mir wichtig war, die Firma aufzubauen. Aber was bringt es, wenn man beruflichen Erfolg, aber niemanden hat, mit dem man sein Glück teilen kann? Wenn ich nicht deine Mutter gehabt hätte, die mich liebt und sich um mich sorgt, wäre alles bedeutungslos gewesen.“
    „Will hat das schon früh verstanden.“ Bitterkeit stieg in Alex auf. „Er wurde geboren und hatte schon einen Sinn für sein Leben, eine Bestimmung.“
    Marcus betrachtete seinen Sohn. „Das bedeutet aber nicht, dass das bei dir nicht so war. Dein Leben hat dich zunächst einmal in eine andere Richtung verschlagen. Du hast dein Hollywoodleben geführt, bis Gott dich in die Realität zurückgebracht hat. Natürlich brauchst du Zeit, um dich einzuleben und zurechtzufinden.“
    „Lucy hat mich verlassen.“ Er konnte seinem Vater nicht von der Scheinverlobung erzählen. Das wäre zu viel. Es war beschämend und überhaupt nicht das, was ein Kind von Marcus Sinclair jemals tun würde. „Vor zwei Wochen. Sie hat gesagt, ich könnte mich nicht binden.“
    „Ich würde sagen, der Ring an ihrer Hand hätte ihr das Gegenteil zeigen sollen.“
    Alex ließ das unkommentiert. „Ich konnte ihr nicht sagen, dass ich sie liebe.“
    „Tust du es denn?“
    Alex ließ sich zurückfallen und bedeckte sein Gesicht mit dem Arm. „Seit ich in der Highschool war, ging es immer nur um Football. Darum, der Beste zu sein. Und ich musste mich nicht um Beziehungen bemühen. Sie waren einfach immer da.“
    „Aber mit Lucy war es anders.“
    In jeglicher Hinsicht. Und er vermisste das alles. „Sie wäre die Letzte gewesen, die ich mir ausgesucht hätte. Sie ist unabhängig. Sie ist klug und –“
    „Sie betet dich nicht an?“
    Alex sah seinen Vater von der Seite her an. „Nein.“
    „Und ich wette, sie kümmert sich nicht um die Dinge, für die sich die anderen Frauen interessiert haben – dein Geld, dein Aussehen, dein Ruhm.“ Marcus lächelte und fuhr sich mit einer Hand über die Bartstoppeln, eine Angewohnheit, die er an seinen Sohn weitervererbt hatte. „Und das macht dir Angst.“
    „Sie ist so …“ Er konnte es nicht einmal in Worte fassen. „Sie ist einfach so gut.“
    „Und warum sollte einer meiner Söhne denken, dass er es nicht wert ist, mit so jemandem zu leben?“
    „Das ist es nicht.“
    „Nicht?“ Die Stimme seines Vaters klang ernst. „Du schaust Lucy an und siehst in ihr alles, was du nicht bist.“
    Die Wahrheit sank langsam in seinen Verstand ein und Alex schüttelte fassungslos den Kopf. „Sie und Will wären das perfekte Paar gewesen.“
    „Nein“, sagte Marcus. „Sie hat dich gewählt. Weil sie genau das sieht, was wir alle in dir sehen.“
    Und obwohl sie die ganze Sache am Anfang nur vorgetäuscht hatten, hatte Lucy sich für ihn entschieden. Und er hatte sie vergrault.
    „Das Leben ist vergänglich, Alex.“ Die Stimme seines Vaters wurde düster. „Sieh dir Wills Leben an – viel zu kurz. Wenn du heute sterben würdest, wärst du dann glücklich? Könntest du ohne Reue gehen?“
    Er hätte ein Footballstadion mit den ganzen verpassten Chancen seines Lebens füllen können. War Lucy eine davon?
    „Wenn ich dich anschaue, sehe ich immer noch den Sohn, den ich mehr liebe als mein eigenes Leben. Aber ich sehe auch einen Mann, der sich so weit von dem entfernt hat, was wirklich wichtig ist, dass seine Wahrnehmung völlig getrübt ist. Eine Familie ist wichtig. Ein Heim, in dem man sich wohlfühlt – das zählt im Leben. Menschen, die einen lieben und sich um einen kümmern. Du hattest eine phänomenale Karriere und dafür bin ich stolz auf dich. Aber es wird Zeit, dass du deinen Wert als Mensch nicht mehr von deinen Siegen oder Niederlagen abhängig machst. Du kannst dir dein Glück nicht kaufen. Du kannst es dir nicht verdienen. Gott interessiert sich nicht für das, was du dir erstreitest – und auch deine Familie nicht.“ Er hob eine Augenbraue. „Und erst recht nicht Lucy. Zum ersten Mal interessiert sich jemand für die Person in deinem Inneren – und du musst entscheiden, ob du es zulässt und der Mann sein willst, den sie braucht.“ Sein Vater wandte den Kopf zu einem Familienfoto auf dem
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