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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt
Autoren: Jenny B Jones
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Familie und ihre Freunde sich alle für die weiteren Eröffnungsfeierlichkeiten ins Haus begaben, blieb Lucy draußen stehen. Mitten im Hof hielt sie inne und nahm alles in sich auf. Es war ein zweistöckiges Gebäude mit weißen Fensterläden und pinkfarbenen Holzschindeln, das die ganze Straße mit einem freundlichen Lächeln zu erhellen schien.
    Alex stand neben ihr und hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt. „Man wird es nie leid, sich darüber zu freuen, stimmt’s?“
    Lucy lehnte sich gegen ihn und ihr Herz schien vor Freude überzuquellen. „Nein, nie.“
    Es war mittlerweile das siebte Haus für junge Frauen, das sie eröffnet hatten, ein jedes genauso individuell wie dieses hier. Vor vielen Jahren hatte Lucys Mutter in diesem Haus geputzt. Auf Knien hatte sie hier gearbeitet, damit es ihrer Tochter an nichts fehlte. Anna Wiltshire hatte sich für Lucy aufgeopfert, sie geliebt. Ihre Mutter hatte falsche Entscheidungen getroffen, aber der Ring an Lucys Hand bewies, dass die meisten doch richtig gewesen waren und Gott immer seine Hand im Spiel gehabt hatte.
    Alex hielt Lucy die Tür auf und führte sie ins Esszimmer, wo alle versammelt waren. Es war eine lautstarke Angelegenheit, voller Gelächter, Neckereien und glücklichen Gesichtern. Gesichtern, die Lucy liebte.
    „Setzt euch“, sagte Esther und dirigierte Lucy in Richtung eines Stuhles. „Esst. Ich reserviere euch das beste Stück.“
    Lucy setzte sich neben Marinell, die Carlos ein Glas Punsch eingeschenkt hatte. Die Hernandez-Familie war hier eingezogen und Esther war nun die Hausmutter. Alles hatte sich zum Guten gewendet. Sie konnte zuschauen, wie Carlos jeden Tag kräftiger wurde, war in Marinells Nähe, die mittlerweile aufs College ging und konnte sich trotz allem noch um die Mädchen kümmern, die bald das Haus bevölkern würden. Jose Hernandez musste immer noch im Verborgenen leben, doch dank Alex’ Zugang zu Sicherheitspersonal und Julians Geschick, wenn es um Verkleidungen ging, konnte er die meiste Zeit bei seiner Familie verbringen.
    Ein vertrautes kindliches Quietschen brachte Lucy zum Lächeln und schon betrat Clare mit einem Einjährigen auf dem Arm den Raum.
    „Komm her, Will.“ Alex schnappte sich seinen Sohn. „Hat diese gemeine alte Lady dich erschreckt?“
    „Er hat einfach nur Hunger“, erwiderte Clare trocken.
    „Und freut sich, dich los zu sein“, murmelte Julian und verdrehte die Augen. „Oma hat schon wieder die Lernkarten ausgepackt.“
    Clare hob ihre edle Nase. „Es ist nie zu früh, die Präsidenten unseres Landes kennenzulernen. Ich hoffe, dass ich eines Tages auch Wills hübsches Gesicht auf diesen Karten sehen werde.“
    Donna und Finley Sinclair halfen dabei, die Gäste mit Kuchen und Eiscreme zu versorgen. Dieser Moment puren Glücks erfüllte Lucy so sehr, dass sie vor Freude fast geplatzt wäre.
    Marcus Sinclair stand auf und erhob seinen Pappbecher zu einem Toast. „Auf das Anna Wiltshire Haus für Mädchen !“
    Lucy stieß mit Alex an und musste die Tränen zurückdrängen.
    „Wann wird das neue Jungenhaus eröffnet?“, fragte Finley sehr interessiert.
    „Nächsten Monat.“ Alex reichte den kleinen, pummeligen Will an Lucy weiter. Ihr zweites Haus für Jungen war eins von dreien, die in den nächsten Jahren geplant waren und deren Schirmherr Alex war. Er hatte schon einige Freunde dazu verpflichtet, sich um die jungen Männer zu kümmern. Chuck war dabei. Und Sanjay. Und einige ehemalige Football-Kollegen der Warriors, Panthers und Cowboys. Wenn Alex sich gerade nicht um ihre gemeinsame Stiftung kümmerte, sprach er vor dem Kongress über die Wichtigkeit von betreuten Wohnheimen für volljährige Jugendliche und forderte Neuerungen in der Gesetzeslage. Lucys Ehemann war zu einem Verfechter von Rechten junger Erwachsener geworden. Und in einigen anderen Staaten wurden sogar schon ähnliche Programme ins Leben gerufen.
    Lucy küsste Wills kleine Faust, als er damit wild in der Luft herum wedelte.
    „Mit der Kraft im Arm“, sagte Alex, „hat unser Sohn seinen Football-Pokal am College schon sicher.“
    Lucy lachte und fuhr ihrem Sohn durch die zerzausten Haare. „Wir warten ab, was aus ihm wird – Sportler, Wissenschaftler, Anwalt. Wir setzen ihn nicht unter Druck.“
    „Denk nicht, ich hätte nicht mitbekommen, dass du ihm gestern Abend aus deinem Star Wars -Buch vorgelesen hast.“
    Lucy runzelte die Stirn. „Dadurch schläft er immer sofort ein.“
    „Aus Langeweile“, lachte Alex.
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