Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
Vom Netzwerk:
Moment umfasste er mit aller Kraft mein Handgelenk, verdrehte es brutal und hielt es auf die Tischplatte gepresst fest. Ich schrie auf vor Schmerz und Überraschung. Alles geschah furchtbar schnell: Der Hüne und Michael sprangen so ruckartig auf, dass ihre Stühle nach hinten kippten, auch der Chinese hatte sich erhoben. Shawn saß erstarrt da, die Hände vor den Mund gepresst.
    „Lass sie los, David“, sagte der Blonde. Er hatte eine ruhige und sehr tiefe Stimme. Auch ohne diese Umstände wären mir jetzt Schauer über den Rücken gelaufen.
    Ein paar quälende Sekunden lang geschah nichts. Dann nahm David langsam seine Finger zurück. Ich richtete mich auf und hielt mir den Arm fest. Er brannte, aber ich war mir sicher, dass außer ein paar blauen Flecken nichts weiter passiert war. Zu dumm, dass ich nur eine ärmellose Bluse trug. Roberts Armkettchen hatte sich tief in mein Fleisch eingegraben. Ich rieb über die wunde Stelle. Shawn hatte meine Skizzen zusammengerafft und reichte sie mir.
    Der blonde Riese umfasste ganz sanft meinen Ellbogen. „Ich bringe Sie hinaus, Miss Greene.“
    Ich ließ mich führen. Ich war nicht in der Lage alleine zu gehen, denn meine Beine zitterten und mein Magen fing an zu rebellieren. Kaum waren wir vor der Tür, sagte ich mit einer seltsam hohlen Stimme: „Ich muss dringend auf die Toilette.“
    Er blieb kurz stehen, um mich anzusehen, dann hob er mich kurzerhand hoch, als wäre ich ein dreijähriges Mädchen, und trug mich zu den Toiletten. Er machte nicht vor der Damentoilette Halt, sondern trug mich bis zur Kloschüssel. Ich würgte noch, als nur noch Galle kam.
    Als mein Magen sich endlich einigermaßen beruhigt hatte, spülte ich meinen Mund aus. Er reichte mir ein Handtuch und aus seiner Jackettasche ein Bonbon.
    Ich setzte mich auf einen der Hocker und sah den Mann zum ersten Mal richtig an. Er sah gut aus. Er war größer als Robert, aber auch viel stämmiger mit stoppelkurzen Haaren und eisblauen Augen. Seine Vorfahren waren wahrscheinlich Wikinger gewesen.
    „Danke“, sagte ich und steckte mir das Bonbon in den Mund. „Und Entschuldigung für die Umstände, die ich Ihnen bereitet habe.“
    „Nicht der Rede wert. Sie sind also die ominöse Lisa Greene, von der seit gestern Abend alle Welt spricht.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Ich zuckte die Achseln. Das tat weh im rechten Arm. David hatte ihn ärger verdreht, als ich dachte. Ich sah auf mein Handgelenk, wo das Kettchen sichtbare Spuren in meiner Haut hinterlassen hatte. Man konnte die einzelnen Glieder so deutlich erkennen, als wären sie eintätowiert.
    „Ich habe aber Ihren Namen nicht verstanden“, sagte ich ablenkend.
    „Liegt wahrscheinlich daran, dass er noch nicht genannt wurde.“ Er lächelte leicht. „Christopher Harris. Der zweite Produzent. Möchten Sie etwas trinken?“
    Ich nickte und erhob mich. Sofort war er neben mir und stützte wieder sanft meinen Ellbogen.
    „Es geht schon“, sagte ich.
    „Vielleicht. Sie bekommen wieder etwas Farbe ins Gesicht“, meinte er, hielt mich aber weiterhin fest.
    Er führte mich in den Garten zu einer abseits gelegenen Tischgruppe im Schatten und bestellte uns Kaffee und Wasser.
    „Möchten Sie auch einen von diesen wunderbaren Sandwiches?“, fragte er. Ich schüttelte den Kopf, aber er orderte für sich eine Portion.
    „Werden die anderen sich nicht fragen, wo Sie bleiben?“, wollte ich wissen, als alles serviert war.
    „Mag sein, aber ich brauche auch eine Auszeit. Ansonsten könnte es passieren, dass wir einen neuen Regisseur brauchen“, sagte er leichthin und biss in sein Sandwich. „Ich hasse Männer, die Frauen Gewalt antun.“
    Er verspeiste alles und wir tranken dabei Tee.
    „Ich hatte mich wirklich auf die Zusammenarbeit gefreut. Michael und David haben Sie in den höchsten Tönen gelobt“, sagte er im Plauderton.
    Ich seufzte bedauernd. Ich hatte schon so viel Arbeit in dieses Projekt gesteckt und ich hätte es wirklich gerne umgesetzt. „So wie es aussieht, werden wir leider nicht zusammenarbeiten, Mr. Harris. Ich gehe davon aus, dass man den Vertrag ohne größere Probleme auflösen kann.“
    „Warten Sie ab. David ist manchmal ein Choleriker, aber er weiß genau, wer der oder die Beste ist. Er hat ein Gespür für Menschen. Aber ich gestehe, ich habe ihn noch nie so ausrasten sehen wie heute.“
    „Ich möchte nicht mehr mit David zusammenarbeiten, Mr. Harris. Ich bin sowieso schon gebeten worden, diese Arbeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher