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Intrige (German Edition)

Intrige (German Edition)

Titel: Intrige (German Edition)
Autoren: Robert Harris
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Dramatis Personae
    Die Familie Dreyfus
    Alfred Dreyfus
    Lucie Dreyfus, seine Frau
    Mathieu Dreyfus, sein Bruder
    Pierre und Jeanne Dreyfus, seine Kinder
    Die Armee
    General Auguste Mercier, Kriegsminister, 189 3– 18 9 5
    General Jean-Baptiste Billot, Kriegsminister, 18 9 6 – 189 8
    General Raoul le Mouton de Boisdeffre, Chef des Generalstabs
    General Charles-Arthur Gonse, Chef der Zweiten Abteilung (Militärischer Geheimdienst)
    General Georges Gabriel de Pellieux, Militärkommandant, Département Seine
    Oberst Armand du Paty de Clam, stellvertretender Chef der Dritten Abteilung (Einsätze und Ausbildung)
    Oberst Foucault, Militärattaché in Berlin
    Major Marie Charles Ferdinand Walsin-Esterházy, 74. Infanterieregiment
    Die Statistik-Abteilung
    Oberst Jean Sandherr, Chef, 18 87– 1 8 9 5
    Oberstleutnant Marie-Georges Picquart, Chef, 18 9 5– 1 89 7
    Major Hubert-Joseph Henry
    Hauptmann Jules-Maximilien Lauth
    Hauptmann Junck
    Hauptmann Valdant
    Felix Gribelin, Archivar
    Madame Marie Bastian, Agentin
    Die Sûreté (Kriminalpolizei)
    Fran ç ois Guénée
    Jean-Alfred Desvernine
    Louis Tomps
    Der Schriftsachverständige
    Alphonse Bertillon
    Die Anwälte
    Louis Leblois, Picquarts Freund und Anwalt
    Fernand Labori, Anwalt von Zola, Picquart und Alfred Dreyfus
    Edgar Demange, Anwalt von Alfred Dreyfus
    Paul Bertulus, Untersuchungsrichter
    Georges Picquarts privater Kreis
    Pauline Monnier
    Blanche de Comminges und Familie
    Louis und Martha Leblois, Freunde aus dem Elsass
    Edmond und Jeanne Gast, Cousins
    Anna und Jules Gay, Schwester und Schwager
    Germain Ducasse, Freund und Protegé
    Major Albert Curé, alter Armeekamerad
    Die Diplomaten
    Oberstleutnant Maximilian von Schwartzkoppen, deutscher Militärattaché
    Major Alessandro Panizzardi, italienischer Militärattaché
    Die »Dreyfusarden«
    Émile Zola
    Georges Clemenceau, Politiker und Zeitungsverleger
    Albert Clemenceau, Anwalt
    Auguste Scheurer-Kestner, Vizepräsident des französischen Senats
    Jean Jaurès, Führer der französischen Sozialisten
    Joseph Reinach, Politiker und Schriftsteller
    Arthur Ranc, Politiker
    Bernard Lazare, Journalist

T EIL I

1
    »Major Picquart für den Kriegsminister …«
    Der Wachposten an der Rue Saint-Dominique tritt aus sei nem Häuschen, öffnet das Tor, und ich laufe im wirbelnden Schnee durch den windigen Innenhof in das warme Foyer des Hôtel de Brienne, wo ein schneidiger junger Hauptmann der Republikanischen Garde aufsteht, um mir zu salutieren. Ich wiederhole in dringlicherem Ton: »Major Picquart für den Kriegsminister …!«
    Der Hauptmann geht vor, ich folge. Wir gehen über den schwarz-weißen Marmorboden in der offiziellen Residenz des Ministers, eine geschwungene Treppe hinauf, vorbei an silbernen Rüstungen aus der Zeit des Sonnenkönigs Ludwig XIV ., vorbei an Davids Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard, einem scheußlichen Stück imperialen Kitschs, und erreichen den ersten Stock, wo der Hauptmann meine Ankunft meldet und ich neben einem Fenster mit Blick auf das Anwesen stehen bleibe und allein für ein paar Augenblicke etwas Seltenes und Wunderschönes betrachten kann: einen unter einer Schneedecke stumm daliegenden Garten an einem Wintermorgen mitten in einer Stadt. Sogar das gelbe elektrische Licht im Kriegsministerium, das durch die feingliedrigen Äste der Bäume schimmert, hat eine magische Qualität.
    »General Mercier erwartet Sie, Herr Major.«
    Das Büro des Ministers ist riesig, kunstvoll in zartem Grünblau vertäfelt und hat einen Doppelbalkon mit Blick auf den verschneiten Rasen. Zwei ältere Männer in schwarzer Uniform, die ranghöchsten Offiziere des Kriegsministeriums, stehen mit dem Rücken vor dem offenen Kamin und wärmen sich die Beine. Der eine ist General Raoul Le Mouton de Boisdeffre, Chef des Generalstabs, Experte in russischen Angelegenheiten, Architekt unserer aufkeimenden Allianz mit dem neuen Zaren und schon so lange mit dem Zarenhof beschäftigt, dass er mit seinem steifen Backenbart zunehmend wie ein russischer Graf aussieht. Der andere, etwas über sechzig Jahre alt, ist sein Vorgesetzter; der Kriegsminister persönlich, General Auguste Mercier.
    Ich gehe bis zur Mitte des Teppichs und salutiere.
    Merciers Gesicht ist eigenartig zerknittert und regungslos, wie eine Ledermaske. Manchmal bilde ich mir ein, dass mich durch seine schmalen Augenschlitze ein anderer Mann anschaut. »Nun, Major Picquart, das hat ja nicht lange gedauert«, sagt er mit
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