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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde
Autoren: Susan Schwartz
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verließ mit ihr den Raum.
    »Denk du nur an dich!«, rief Finn ihr nach.
    »Schweig und geh!«, zischte Fokke, und Laura gehorchte.
    Als sie wieder oben angekommen waren, befahl er dem Steuermann, den Gefangenen zurück in seine Zelle zu bringen.
    »Versorge seine Wunden und gib ihm etwas zu essen und zu trinken, damit er nicht eine Entzündung bekommt und mir vorzeitig wegstirbt.«
    »Aye-aye.«
    Er stieß Laura vor sich her in seine Kabine. »Wir beide sind noch nicht fertig miteinander. Du und dein Freund, ihr haltet euch für schlau. Aber ich kriege jeden klein – Körper, Geist und Seele. Das werde ich dir jetzt vorführen und deine Überheblichkeit zertrümmern, närrische Sterbliche. Ich werde deinen Willen an seine Grenzen führen – und wenn wir uns wiedersehen, wirst du demütig sein.«
    Laura schluckte, ihr Herz schlug wild. Was mochte auf sie zukommen?
    Fokke vollführte eine Handbewegung, und plötzlich wallte Nebel in der Kabine auf, deren Wände zurückzuweichen schienen. Laura wusste, der Untote stellte die Verbindung nach nebenan zu den gefangenen Seelen her.
    Ein Schatten erschien in dem weißlichen Dunst, der langsam näher kam. Laura wurde schwindlig. Sie erkannte die Gestalt des Mannes.
    Andreas Sutter!

2.
    Keinen Schritt weiter

    Der Fliegende Holländer verschwand mit den erbeuteten Gefangenen in der Ferne. Ein paar Iolair mit besonders schnellen Vögeln versuchten hartnäckig, dem Schiff durch die Lüfte zu folgen, mussten aber aufgeben.
    Barend Fokke hatte Laura, Milt und Finn gefangen genommen, ungerührt von den Gog/Magog unter ihnen oder den Nachwirkungen der Schlacht. Es war so schnell gegangen, dass niemand eingreifen konnte, obwohl sofort Rettung aus Vedas Lager aufgebrochen war, am Boden wie in der Luft.
    Die schrecklichen Gog/Magog hatten sich nach ihrer Niederlage im ersten Ansturm in ihr Lager zurückgezogen. Nach einer Schlacht, die im Morgengrauen begonnen und schon zwei Stunden später geendet hatte. Die Iolair hatten mit dem Sieg allerdings reines Glück gehabt, weil unerwartet Verstärkung eingetroffen war – Assassinen und Bergwölfe, dazu die Geflohenen aus Cuan Bé.
    Auf dem Feld trockneten die Blutlachen. Abgebrochene Speerspitzen und Pfeile lagen wild verstreut herum, dazwischen ein paar zerborstene Schwerter. Die Toten waren fort. Die Kannibalen hatten sie auf dem Rückzug mitgenommen. Zu welchem Zweck, konnte man sich denken.
    Zwei Männer liefen über das Feld, Richtung Osten, am Lager vorbei. Für sie hatte Barend Fokke sich nicht interessiert. Er kannte sie nicht; sie waren zudem Elfen. Wenn er nicht gerade Ersatz für Matrosen brauchte, interessierte der untote Kapitän sich nicht für die seelenlosen Unsterblichen.

    Naburo hatte Spyridon fast eingeholt.
    »Du hättest bei Laura bleiben sollen!«, rief der Ewige Todfeind ihm über die Schulter zu.
    »Sie wollte es nicht, und sie hatte recht«, gab der General zurück. »Du brauchst mich mehr. Gegen Fokke kann ich ohnehin nichts ausrichten.«
    Spyridon wurde langsamer und blieb schließlich stehen. Veda war auf ihrem Pegasus im Anflug, und von hinten her näherte sich die Reitertruppe, die ursprünglich zu Lauras Rettung aufgebrochen war.
    Die Amazone ließ das geflügelte Pferd Blaevar in etwa zwanzig Metern Abstand vor Spyridon landen und dann langsam auf ihn zutraben.
    »Höflich ist sie«, stellte Naburo fest, als er Spyridon erreichte und neben ihm verharrte. »Also scheint es kein Angriff zu sein.«
    »Wir sind Verbündete.«
    »Wenn sie rauskriegt, warum wir hier unterwegs sind, nicht mehr. Und mir scheint so, als ob sie bereits misstrauisch sei.«
    »Sie ist eine weise und erfahrene Frau.«
    Blaevar prustete und hielt zwei Meter vor den Männern an. Veda beugte sich leicht im Sattel vor. »Die Gefahr ist vorüber. Es besteht kein Grund mehr zur Flucht. Ihr könnt in unser Lager kommen.«
    »Ich danke dir, Veda. Aber ich muss weiter.«
    » Wir müssen weiter«, korrigierte Naburo.
    »Wo wollt ihr denn hin?« Vedas Stimme klang ruhig und emotionslos. »Morgenröte und alles, was wichtig ist, liegen im Westen.«
    Inzwischen war auch der Rettungstrupp bei ihnen angekommen. Die beiden Männer sahen sich geradezu umzingelt. Ein unbeteiligter Beobachter könnte nicht erkennen, ob es eine freundschaftliche oder eine feindliche Begegnung war.
    »Es ist wichtig«, beharrte Spyridon. »Ich muss weiter.«
    »Zu Fuß?«
    »Ja.«
    Die Amazone lenkte den Pegasus seitlich zu ihnen, um ihre Autorität durch Größe zu
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