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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt
Autoren: Susan Schwartz
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hätte ich den Auftrag nie erhalten. Nichtexistenzen aufzuspüren ist nicht meine Fähigkeit.«
    »Wie setzen wir unseren Auftraggeber darüber in Kenntnis?«, fragte der Dritte. »Er ist ebenso wenig greifbar wie das Ziel unserer Suche.«
    »Ich kann das tun«, erbot sich der Erste. »Mir wurde ein Weg offenbart, wie ich ihn informieren kann. Ich kann nur hoffen, dass die Botschaft ihn auch erreicht, denn das erfahre ich leider nicht.«
    »Er wird es wissen«, zeigte sich der Zweite zuversichtlich. »Er … oder sie hat es immer gewusst.«
    »Wie gehen wir weiter vor?«, fragte der Fünfte.
    »Ich habe mir schon etwas überlegt, was ich euch jetzt im Einzelnen auseinandersetzen werde«, antwortete der Zweite. »Und ich bitte euch um Mithilfe, denn allein kann ich das nicht tun.«
    Die fünf Wesen rückten näher zusammen und berieten sich leise. Selbst an diesem Ort wagten sie es nicht, auch nur das geringste Risiko einzugehen. Wenn er ihnen jetzt auf die Spur käme, wäre alles vergebens.
    Der Plan des Zweiten klang gut, und schnell waren sie sich einig. Selbst wenn er irrte und sie scheiterten, wäre es das immer noch wert gewesen. Denn zum ersten Mal bot sich eine echte Gelegenheit, den Auftrag zu erfüllen, an den sie alle mit ihrem Leben gebunden waren.
    »Es ist kaum zu glauben«, sagte der Erste feierlich, bevor sie sich trennten. »So lange waren wir in Ungewissheit und hatten kaum Hoffnung, jemals unsere Aufgabe erfüllen zu können. Und jetzt werden wir es verkünden: Der Schattenlord existiert, und wir werden ihn finden!«

l
    Über dem
    Bermudadreieck
     
    D er feine Hauch streifte Laura, während sie ihr Handgepäck verstaute - sie hielt kurz inne.
    Im engen Gang der kleinen Boeing 737-200 drängelten sich die Leute. Jeder wollte als Erster auf seinen Platz, hatte aber noch Gepäck unterzubringen. Die Fluggesellschaft Bahamasair unterhielt zwei dieser kaum noch verwendeten Boeing-Maschinen, die höchstens einhundertzwanzig Sitzplätze hatten, aber Laura kam es so vor, als wären doppelt so viele Menschen an Bord.
    »Nun machen Sie schon Platz!«, schnauzte Zoe neben ihr auf Englisch. Das galt einem schnauzbärtigen Mann in rotblauem Hawaiihemd, der offensichtlich herauszufinden versuchte, welche Sitzreihe die richtige war.
    Er antwortete mit einem verlegenen Grinsen. Seine Sprache erinnerte Laura an nichts, was sie jemals gehört hatte.
    Eine Frau in zerknittertem senffarbenen Kostüm hingegen beschimpfte Zoe, weil diese ihr angeblich die Blüten ihres opulenten Blumenstraußes zerdrückt hatte.
    Die nachfolgenden Leute wiederum beschwerten sich, weil es nicht weiterging.
    Seltsam, wie eilig die Leute es hatten, von den Bahamas wegzukommen. Laura hätte es gut und gern noch zwei Monate auf der Inselkette ausgehalten. Den Eindruck von Palmen, weiß leuchtendem Sand und Smaragdmeer wollte sie sich deshalb nicht so schnell vergällen lassen. Noch dazu, wenn der Flug zunächst nach Miami ging - Florida war schließlich ein Ort, an dem es sich ebenfalls gut leben ließ. Was also war das Problem der Leute? Vor allem nach einem Urlaub im Paradies?
    Die Streitigkeiten gingen weiter, wurden lauter, und der Geruch nach Achselschweiß und süßem, schwerem Parfüm breitete sich aus. Trotzdem blieb Laura dieser seltsame Hauch in Erinnerung, der alles andere überdeckte.
    Als ob etwas an ihr vorübergezogen wäre, was von ganz besonderer Reinheit und Frische war, wie man sie nur auf einem einsamen Berg mit einem Hochtal voller Tannen und einem stillen See erwarten würde. Ein wenig kühl, aber nicht unangenehm, sondern vielmehr … ja, weich und sanft, umschmeichelnd.
    Ein wohliger Schauer überlief Laura. Er ließ die aufgestaute Hitze im Flugzeug, dessen Klimaanlage noch nicht lief, erträglicher werden. Suchend sah sie sich um, doch sie entdeckte niemanden, zu dem dieser seltsame Hauch gepasst hätte. Alle Passagiere sahen gleichermaßen verschwitzt, rotgesichtig und aufgeregt aus.
    Zoe hatte sich mittlerweile zu ihrem Fensterplatz durchgekämpft und versuchte, ihre meterlangen Beine irgendwie zwischen ihrem und dem Vordersitz zu verstauen. Die Stöckelschuhe mochten dabei ein zusätzliches Hindernis darstellen, und Laura unterdrückte ein Lächeln, während sie sich neben ihre Freundin schob.
    »Hast du es auch bemerkt?«
    »Was denn?« Zoe kaute gelangweilt auf einem Kaugummi und beschäftigte sich mit ihrem iPhone.
    »Da war so etwas … Ungewöhnliches. Ging an mir vorüber. Also jemand, der ganz anders ist
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