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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt
Autoren: Susan Schwartz
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konnte.
    Dieser Flug noch, und dann war erst einmal Pause. Ein paar Tage mit Loreen, ein, zwei Gespräche wegen des neuen Jobs und anschließend vielleicht noch vier Wochen, bis er dieser Tour Lebewohl sagen konnte!
    Das Schlimmste war die Fliegerei. Er hasste sie und würde sich nie daran gewöhnen. Manchmal, wenn die Fluggäste besonders renitent waren, und das war in letzter Zeit häufiger der Fall, stellte er sich vor, wie er die Waffe nahm und sie ihnen über den Schädel zog. Oder einfach abdrückte.
    Hinterher erschrak er jedes Mal über seine Gedanken. Nicht nur wegen dieser Gewaltfantasien, sondern auch, weil seine Gedanken sich verselbstständigt hatten.
    An einem solchen Punkt war es an der Zeit, etwas anderes zu machen. Und deshalb war Loreen so gut für ihn und würde alles in die richtigen Bahnen lenken. Sie verhinderte, dass er eine zweite Dummheit beging.

    Laura sah eine Stewardess vorbeieilen und wunderte sich über deren verzerrten, gleichzeitig wie versteinert wirkenden Gesichtsausdruck. Sie wollte gerade Zoe darauf aufmerksam machen, die noch immer wegen des verweigerten Drinks grollte, da kam die Frau wieder zurück, diesmal in Begleitung eines Mannes, der Laura bisher nicht aufgefallen war.
    Für einen Flugbegleiter war er ziemlich groß und breitschultrig. Muskulös und durchtrainiert, mit federndem Schritt. Und seine rechte Hand lag auffällig an der Hüfte, als er an ihr vorübereilte. Er wirkte eher wie ein Polizist als jemand, der Cola und Tomatensaft anbot.
    Die beiden verschwanden durch die Tür der Pilotenkanzel.
    Laura blinzelte, als eine weitere Stewardes sich plötzlich in ihr Gesichtsfeld schob und mit verbindlichem Lächeln nach ihrem leeren Plastikbecher verlangte.
    »Landen wir bald?«, fragte Laura.
    »Oh ja«, sagte die Frau und lächelte noch breiter.
    Irgendetwas an ihren Augen gefiel Laura nicht. Nicht nur, dass sie merkwürdig glitzerten, da war noch etwas, das nicht stimmte.
    »Ein komischer Flug ist das«, stellte sie fest und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich bin froh, wenn wir gelandet sind.«
    »Ach was, du bist komisch, Träumerle«, murrte Zoe. Ihr Daumen rieb ungeduldig über das blinde Display des iPhones. Nach dem Streit vorhin wagte sie nicht, es einzuschalten.
    »Ich meine es ernst, Zoe.«
    »Ich auch.«
    Also behielt Laura ihre Gedanken für sich. Ihrer Ansicht nach kam da ein bisschen viel zusammen - zuerst dieser seltsame Hauch, dann diese beiden Flugbegleiter, die plötzlich hektisch wurden, eine Kollegin von ihnen, die unwirkliche Augen hatte …
    Laura neigte sich leicht in den Gang und sah sich um. Hinter ihr, vier Reihen weiter, kreuzte ihr Blick zufällig den eines Mannes, der ebenfalls am Gang saß. Er wirkte sehr nervös, schaute schnell wieder weg, hippelte mit einem Bein. Als ob er auf etwas warten würde oder auf jemanden … Er blickte sich dauernd um, als hielte er Ausschau.
    Genug!, dachte Laura entschieden. Zoe hat recht - das führt jetzt zu weit. Meine Fantasie geht mit mir durch. Ich sehe überall Spione und sonst was, schlimmer als jeder Verschwörungsfanatiker. Es ist alles in Ordnung, wir landen jeden Moment, und dann werde ich erst mal einen großen Kaffee trinken.
    Sie lehnte sich zurück und verbot sich, weiter auf ihre innere Stimme zu hören.
    Doch dann drängte sich eine Erkenntnis schlagartig in ihr Bewusstsein, und ihr Herzschlag setzte für einen winzigen Moment aus.
    Sie wusste jetzt, was mit den Augen der Stewardess nicht stimmte.
    Sie spiegelten nicht.

    Ein Ruck ging durch das Flugzeug, und Laura war froh, keinen gefüllten Becher mehr in der Hand zu halten. Andernfalls hätte sich der Inhalt über sie selbst und die Sitzreihe vor ihr verteilt.
    Die anderen Passagiere lachten nach der Schrecksekunde auf. Einige unterhielten sich darüber, in welches Luftloch die Maschine gerade gefallen sein mochte.
    Laura blickte an Zoe vorbei aus dem Fenster - da draußen herrschte strahlendes Wetter, und der Flügel schwang nicht mehr als sonst. Von Luftturbulenzen konnte also keine Rede sein.
    Die Nase des Flugzeugs fing an, sich zu senken. Also doch der Landeanflug? Aber weshalb kam keine Durchsage?
    Die ganze Zeit über hatte es ständig irgendwelche Unterbrechungen gegeben - der Flugkapitän hatte sich vorgestellt, nachdem die üblichen Verhaltensweisen bei Notfällen angesagt worden waren. Danach hatte sich die Getränkeausgabe angekündigt, später der Duty-free-Verkauf, gefolgt von weiteren Verkaufsangeboten,
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