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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt
Autoren: Susan Schwartz
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als alle anderen hier.«
    Zoe unterbrach ihr Spiel und musterte Laura aus Augen, die so blau waren wie der Karibikhimmel. »Du … träumst … schon … wieder«, sagte sie sehr betont und langsam.
    »Tu ich gar nicht!«, verteidigte sich Laura beleidigt.
    Wer war hier eigentlich die vernunftbegabte Studentin? Sie oder das globetrottende Model, das auf der Suche nach einem jungen, schönen und netten Millionär als Ehemann war?
    Zoe hob die exakt bogenförmig gezupften und leicht nachgezogenen Brauen. »Meine liebe Laura …«, setzte sie an.
    Laura verdrehte die Augen. Jetzt kam vermutlich Zoes Lieblings-Standpauke. Es war besser, sie ungestört reden zu lassen, sonst gab sie keine Ruhe mehr.
    »Meine liebe, unerfahrene, romantische Laura«, fuhr Zoe im Ton einer alternden Gouvernante fort. »Du hast noch nichts von der Welt gesehen, aber ich. Es gibt niemanden, der das erfüllen kann, was du dir erträumst.«
    Laura wagte einen leisen Einwand. »Das sagt die Richtige.«
    Zoe hörte nicht hin und dozierte weiter: »Ständig siehst du irgendwelche Merkwürdigkeiten, für die du keine Erklärung hast. Und ich auch nicht, denn diese Dinge sind einfach nicht da. Du verlierst dich in Tagträumen, weil dein Leben schlichtweg öde ist und weil dauernd etwas schiefgeht bei dir. Soll ich dir noch einmal aufzählen, weshalb du hier mit mir im Flugzeug sitzt?«
    »Bitte nicht.«
    »Also, da wäre mal erstens.« Zoe streckte den Zeigefinger und tippte mit der anderen Hand dagegen. »Diese Schlampe Inge hat dich aus der WG gemobbt, weil sie angenommen hat, dass du Jürgen schöne Augen gemacht hast, wo sie doch in ihn verknallt ist.«
    »Jürgen ist schwul«, murmelte Laura.
    »Völlig egal, Inge wollte ihn haben, und du warst im Weg. Außerdem mochten dich alle und sie keiner. Bedeutet: Du musst weg, bevor sie draußen ist. Damit also hast du innerhalb einer Stunde auf der Straße gestanden.«
    »Können wir das bitte abkürzen?«, flehte Laura.
    »Zweitens«, fuhr Zoe schonungslos fort und hob den Mittelfinger, tippte dagegen. »Johannes, dieser Mistkerl, dein Freund: Du brauchst nach dem Rausschmiss Trost und einen Unterschlupf, und er gibt dir einen Tritt in den Hintern! Weil er nämlich mit Sabine angebandelt hat. Eiskalt abserviert hat er dich mit einer einzigen SMS, und das war’s!«
    Laura rutschte in ihrem Sitz nach unten und bedeckte ihr Gesicht halb mit der Hand. Sie konnte nur hoffen, dass sonst keine Deutschen an Bord waren, denn Zoe redete nicht gerade in diskretem Tonfall. Aber sie war nicht zu bremsen.
    Der Ringfinger ging hoch. »Und drittens: Der schmierige Drecksack, der sich Universitätsprofessor nennt, legt dir nahe, nett zu ihm zu sein, wenn du weiter studieren willst, weil er dir ansonsten das Unileben zur Hölle machen wird!«
    Lauras Gesicht fühlte sich heiß an. Jetzt hatte sie bestimmt keine Pfirsichhaut mehr - wie Johannes romantischerweise gesagt hatte, bevor er sich in Sabine verknallt hatte -, sondern einen Teint wie flambierte Kirschen. »Geht’s noch peinlicher?«, wisperte sie.
    »Und da bin ich, deine Lebensretterin!«, trumpfte Zoe strahlend auf. »Ich erkenne deine Lage, organisiere, dass du mich als Assistentin begleiten darfst, et voilà: Schon bist du auf den Bahamas und im Paradies! Und wie siehst du jetzt aus, nach nur einer Woche Strand und Bikini? Knackig braun, die Haare … Na ja, wem ein schwarz gefärbter Mopp mit blauen und roten Strähnen gefällt … Aber jedenfalls bist du echt scharf! Und da draußen laufen tausend Millionen Jungs rum auf der Suche nach einem heißen Mädel wie dir, das gerade aus der Sommerfrische kommt, noch erhitzt von der Sonne und aufgestauten Endorphinen und Hormonen, die sich Luft machen müssen. Du aber sprichst von einem seltsamen Hauch. Also, was stimmt nicht mit dir?«
    »Dreht sich bei dir alles nur um Sex?«
    »Klar, bei dir etwa nicht? Ich bin dreiundzwanzig Jahre alt, ich bin ein gefragtes Model, ich bin schön und gesund - was sollte mich wohl sonst interessieren? Du bist zwar zwei Jahre jünger als ich, Schätzchen, aber erwachsen, also wird es Zeit, dass du dich mal der Realität stellst!«
    »Wie der von Johannes’ SMS?«
    Zoe fuchtelte mit ihrer Hand herum und verlor dabei beinahe ihr Handy. »Ach, dir ist nicht zu helfen! Was für ein Glück, dass wir nach Hause fliegen. Da kannst du dich dann wieder in Selbstmitleid ergehen, anstatt nach einer neuen Bleibe bei einem hübschen jungen Kerl zu suchen …«
    »Ist ja schon gut! Ich
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