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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt
Autoren: Susan Schwartz
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Wetterdurchsagen oder Aktuellem aus Miami.
    Doch jetzt herrschte Totenstille, und vom Flugpersonal war niemand mehr zu sehen.
    Ein weiterer Ruck, als flöge das Flugzeug durch eine unsichtbare Mauer. Die Anschnallzeichen leuchteten auf.
    Nun wurden die Leute ein wenig unruhig. Laura sah, dass mehrere Passagiere die Ruftasten betätigten, aber es kam niemand. Andere sahen angestrengt zum Fenster hinaus; einige waren aufgestanden und beugten sich über die Nebensitze, um ebenfalls einen Blick zu erhaschen.
    Der dritte Ruck, diesmal so heftig, dass es Laura nach vorn schleuderte. Die nicht angeschnallten oder stehenden Personen wurden gegen die Vordersitze oder in den Gang geworfen.
    Zwei Gepäckklappen öffneten sich und spuckten Trolley, Jacken, Rucksäcke und Taschen aus. Ein Mann konnte gerade noch ausweichen, bevor er von einem herabstürzenden Teil getroffen wurde. Er rettete sich auf seinen Sitz, wo er sich hastig anschnallte.
    Beim vierten Ruck schrien die Leute auf und versuchten sich festzuhalten. Alle redeten durcheinander. Nahezu alle Ruftasten leuchteten jetzt, und immer mehr Stimmen riefen nach den Flugbegleitern.
    Keine Antwort.
    Die Nase des Flugzeugs zeigte deutlich nach unten, aber Laura entdeckte weit und breit kein Land.
    Passagiere fingen an zu streiten, einige taumelten den Gang entlang, gelangten zur Pilotenkanzel. Die Toiletten waren versperrt, und kein einziger Flugbegleiter tauchte auf.
    Plötzlich kreischte eine Frau auf, die zu den hinteren Toiletten gegangen war. »Sie ist tot! Die Frau, die mir vorhin das Wasser serviert hat, ist tot!«
    Ihr Mann sprang auf, zerrte sie auf ihren Sitz zurück und versuchte sie zu beruhigen. Die anderen gerieten weiter in Panik; einige standen auf und drängelten sich auf dem Gang. Aber wo wollten sie in diesem engen Käfig schon hin?
    Zoe hatte ihre Ohrhörer noch auf und war tatsächlich eingeschlafen. Sie schien von dem Chaos rings um sie überhaupt nichts mitzubekommen. Laura weckte sie nicht. Dazu war noch Zeit, und es war besser, Zoe außen vor zu wissen. Sie konnte sehr anstrengend werden, wenn sie in Wut oder Panik geriet.
    Laura selbst war es schlecht vor Angst, doch sie zwang sich, ruhig sitzen zu bleiben. Sie konnte ohnehin nichts tun. Aber sie wollte aufmerksam alles aufnehmen, um sich ein Bild machen zu können.
    Die Schreie der Frau wegen der Toten schaltete sie einfach aus. Ein Mord ausgerechnet in dem Flugzeug, in dem Laura sich befand - das war selbst für ihre Verhältnisse zu surreal. Bestimmt hatte sich die Stewardess nur den Kopf gestoßen und war ohnmächtig geworden. Jemand sollte ihr helfen - das war alles.
    Aber das Flugzeug schüttelte sich immer mehr, es bäumte sich geradezu auf. Mittlerweile war es viel zu gefährlich, den Sitz zu verlassen. Zwischen Laura und der hinteren Toilette befanden sich zudem eine Menge ängstliche Passagiere, dazu auf den Boden gestürztes Gepäck.
    Immer mehr Klappen öffneten sich, weiteres Gepäck stürzte heraus und verschlimmerte das Chaos. Die Sauerstoffmasken fielen allerdings nicht aus ihren Luken. Im Moment herrschte auch kein Sauerstoffmangel, und der Druckausgleich funktionierte. Dennoch empfand Laura das nicht als beruhigendes Zeichen.
    Der Geruch nach Angst breitete sich aus und versetzte die Passagiere fast in Raserei. Die meisten schrien durcheinander, manche versuchten, die anderen auf den Sitzen zu halten. Ein paar hatten sich in Absturzposition begeben, den Kopf in den Armen verborgen und auf die Knie hinuntergedrückt, in eine halb embryonale Stellung, als wollten sie sich von allem ausschließen.
    Zwei Männer rüttelten mit Gewalt an der Tür zur Pilotenkanzel, doch es gelang ihnen nicht, sie zu öffnen.
    Laura sah sich um und entdeckte erneut den nervösen Mann vier Reihen hinter sich. Er schien Angst zu haben, doch gleichzeitig war ein Ausdruck wilder Erwartung in seine Augen getreten, der sie zutiefst beunruhigte. Als ob er … ja, wusste, was im Augenblick an Bord dieses Flugzeugs geschah!
    Laura fasste einen Plan. Sie wollte sich zu ihm durchkämpfen und ihm Fragen stellen. Ihre Hand nestelte bereits an ihrem Gurt.
    Da erhob sich ein Schrei über alle anderen hinweg, und schlagartig trat Stille ein. Alle Bewegungen erstarrten.
    »Was ist das? Worauf fliegen wir da zu?«
    Alle drängten sich an die Fenster, Beschwerden wurden ignoriert. Zoe wachte auf, als Laura sich über sie beugte, sie wollte sie gerade wegschieben - da fiel ihr Blick nach draußen, und sie erstarrte mit
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