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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz
Autoren: Alf Leue
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Mainz?“
    „Ja, das glaube ich. Sein Weg mag im Moment durch ein Tal führen, aber das wird sich ändern.“
    „Und was ist mit dem Buch von Franz?“
    „Es ist verschlüsselt und sehr kompliziert geschrieben und ich werde noch viel Zeit benötigen, um alles zu verstehen, vielleicht den Rest meines Lebens. Zumal mir das Latein und das Italienisch große Schwierigkeiten bereiten. Dazu könnte ich Augustein jetzt gut gebrauchen. Es ist die ganze Geschichte der Fratres cygni, der Bruderschaft des Schwans, und all ihrer Geheimnisse.“
    Katharina fasste Berthold zärtlich am Nacken und küsste ihn. Er fühlte ein unendliches Glück in sich aufsteigen. Er genoss den Moment und atmete ihn tief in sich ein, denn ihm war bewusst, dass alles Glück nur eine Laune des Schicksals war und er bedankte sich dafür mit Demut.
    Gedankenverloren und von Katharina unbemerkt spielte er mit der feinen Schwanendaune, die er nachts zwischen dem Stroh gefunden hatte, als ihn Sarenno di San Pietros Männer auf Burg Maus so unsanft weckten, und steckte sie in die Tasche zurück.
     
     
ENDE



Epilog
    Im Jahre 1475 verstarb Graf Adolph von Nassau. Graf Diether von Ysenburg wurde am 9. November desselben Jahres in einem einmaligen geschichtlichen Vorgang vom Domkapitel erneut und zum zweiten Male zum Erzbischof von Mainz gewählt – und dies zudem noch auf das Betreiben seines einstigen Widersachers Adolph hin, der diesen Wunsch auf dem Sterbebett geäußert hatte. Diese Wahl wurde von Papst Sixtus IV. auch umgehend anerkannt.
    In seiner zweiten Amtszeit konzentrierte sich der Erzbischof auf die wesentlichen Glaubensfragen und suchte keine weitere offene Konfrontation mit Kaiser und Kirche. Nur zwei Jahre nach seiner Wahl stiftete er in Mainz eine Universität, die noch heute existiert. Im Jahre 1482 starb Diether von Ysenburg und wurde im Mainzer Dom beigesetzt.
     
    Ich habe bei der Umsetzung des Romans zahlreiche Quellen zur Recherche benutzt. Bei einigen historischen Ereignissen gab es zum Teil erhebliche Abweichungen in der Darstellung und der geschichtlichen Auffassung des jeweiligen Autors. Ich habe mir in diesen Fällen erlaubt, diejenige Variante zu verwenden, die meiner Geschichte am zuträglichsten war.
    Viele der Figuren sind meiner Fantasie entsprungen, so etwa Sarenno di San Pietro, dessen Vorbild zwar ein italienischer Fürst war, der tatsächlich gelebt hat, der aber mit meiner Figur, außer seiner Herkunft, nicht mehr viel gemein hat. Gleiches gilt auch für seinen düsteren Diener Nymandus und für den Dreieichenhayner Stadtvogt Wolfram Etzelroth und dessen Sohn Hermann. Die im Roman genannten historischen Figuren und Persönlichkeiten hingegen – insbesondere die beiden Hauptfiguren der Mainzer Stiftsfehde, Graf Adolph von Nassau und sein Opponent Graf Diether von Ysenburg und ihre jeweiligen Verbündeten – haben tatsächlich gelebt und waren zum Großteil auch politisch und strategisch so positioniert, wie es meine Geschichte widerspiegelt.
    Nichtsdestotrotz habe ich aber auch mit Unterstellungen als dramatischem Werkzeug gearbeitet. Die Darstellung, Graf Adolph von Nassau wäre nur machtgierig gewesen, ist sicher genauso vereinfacht, wie die, dass Graf Diether von Ysenburg ausschließlich ein vorreformatorischer Geist und Opfer eines Komplotts war. Es war, wie so oft, ein kompliziertes Spiel um Macht und Einfluss. Die Erbringung des Beweises, wer denn nun tatsächlich berechtigte Ansprüche auf den Mainzer Bischofsstuhl hatte, überlasse ich den Historikern.
    Ich habe versucht, eine spannende Geschichte bestmöglich in eine realhistorische Epoche hessischer und deutscher Historie einzubetten und mich, soweit es irgend ging, an tatsächliche Begebenheiten gehalten. Allerdings ist und bleibt „Schattenfehde“ ein historischer Roman mit fiktiven Elementen, Orten, Personen und Gegebenheiten und man möge mir Abweichungen von historischen Tatsachen nachsehen, sofern sie die Spannung und den Verlauf der Geschichte unterstützen.

Glossar
    Annaten = lat. Jahresertrag; Abgabe des ersten Jahresertrages eines neubesetzten niederen Kirchenamtes an den Papst
Bombarde = kurzes Pulvergeschütz mit großem Kaliber zum Verschießen von Kugeln
Condottieri = Söldnerführer der italienischen Stadtstaaten im späten Mittelalter
di San Pietro = ital. vom heiligen Stein
Domkapitel = Kollegium von Geistlichen, das den (Erz-)Bischof bei der Leitung der Diözese unterstützt
Et cum spiritu tuo = lat. Und mit deinem Geiste.
Frater =
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