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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber
Autoren: R.A. Salvatore
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werden die Stadt wegen ihrer Bibliothek aufsuchen.«
    »Bibliothek? Sind die To-gai-ru überhaupt des Schreibens kundig?«
    »Ich spreche von der ehemaligen Bibliothek von Pruda«, erwiderte Brynn mit einem verschmitzten Grinsen, worauf Yatol Mado Wadon erstaunt die Augen aufriss.
    »Ganz recht, sie befindet sich in meinem Besitz. Sie liegt gut versteckt in der Wüste vergraben, wo man sie niemals finden wird, es sei denn, ich will es so«, erklärte Brynn. »Ich werde die einzelnen Objekte hierher schaffen und eine neue und noch prachtvollere Bibliothek errichten lassen, die den Gelehrten unserer beiden Königreiche offen steht.«
    Mado Wadon hob abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf. »Ihr redet dummes Zeug! Warum höre ich mir so etwas überhaupt an? Warum sollte ich im Namen Behrens irgendwelche Zugeständnisse machen? Falls wir uns entscheiden anzugreifen, seid Ihr so gut wie besiegt. Vergesst das nicht!«
    »Aber um einen sehr hohen Preis.«
    »Es sind schon größere Opfer erbracht worden.«
    Brynn nickte. In diesem Punkt musste sie ihm Recht geben. »Aber ein größerer Gewinn dürfte nur schwer zu erzielen sein«, erwiderte sie. »Yatol Mado Wadon, ich habe Euch am letzten Tag unserer Verhandlungen allein hierher gebeten, weil Ihr das Angebot, das ich Euch jetzt machen werde, vermutlich besser als jeder andere zu würdigen wisst.«
    »Und das wäre?«
    »Ein Bündnis«, sagte Brynn.
    »Zwischen To-gai und Behren?«
    »Zwischen Dharyan-Dharielle und Jacintha«, berichtigte Brynn. »Zwischen dem Drachen von To-gai und Yatol Mado Wadon. Wenn Ihr mich mit Gewalt aus der Stadt vertreibt, wer soll dann meinen Platz einnehmen? Jemand, der loyal zu Jacintha steht – oder zu Avaru Eesa?«
    Mado Wadon erwiderte nichts.
    »Und wenn Ihr Eure Heerscharen gegen mich ziehen lasst oder ich meine Truppen einen Ausfall gegen Eure machen lasse, wem wird man dann die Schuld an den Tausenden von toten Behrenesern geben, die dort draußen im Sand zurückbleiben werden, und den Hunderten, die ich in meinen Verliesen hinrichten lassen werde? Yatol Bardoh oder Yatol Mado Wadon?«
    Brynn beugte sich vor und ergriff unvermittelt die Hände des Mannes, schob sich ganz dicht an sein Gesicht und blickte ihm fest in die Augen. »Darüber hinaus biete ich Euch die Aussicht auf ein besseres Zusammenleben unserer beiden Völker, das von beidseitiger Stärke statt von Feindseligkeit geprägt sein wird. Könnt Ihr denn nicht sehen, wie klug ein solches Vorgehen wäre?«
    »Glaubt Ihr ernsthaft, Ihr könnt Jahrhunderte des Misstrauens und Hasses mit einem einzigen Schlag aus der Welt schaffen?«, fragte der Yatol ernst.
    »Ich glaube, dass wir beide einen großen Schritt in Richtung auf dieses Ziel machen können, nicht mehr und nicht weniger«, erwiderte Brynn. »Und würde nicht auch Jacintha von der Partnerschaft mit Dharielle profitieren?«
    »Dharyan-Dharielle«, verbesserte Mado Wadon, worauf Brynn übers ganze Gesicht lächelte und dem ebenfalls schmunzelnden Pagonel einen Seitenblick zuwarf.
    Noch am selben Nachmittag hob die gewaltige behrenesische Armee ihren Belagerungsring um Dharyan-Dharielle auf und schickte den eingeschlossenen To-gai-ru sogar Lebensmittel in die Stadt.
    »Das dürfte nicht ohne einen heftigen Streit zwischen den Yatols abgegangen sein«, sagte Pagonel zu Brynn.
    »Sollen sie sich ruhig streiten«, erwiderte die junge Hüterin.
    »Du bist ein großes Wagnis eingegangen.«
    »Wie stets auf meinem weiten Weg hierher«, sagte Brynn.
     
    Nachdem sich die Lage nach dem langen Winter des Jahres des Herrn 844-845 wieder beruhigt hatte, wies die Stadt, über #, die Brynn nun herrschte, mehr behrenesische Einwohner auf als To-gai-ru; trotzdem lockte sie unzählige To-gai-ru aus der Steppe an, darunter auch ein paar alte Freunde wie Barachuk und Tsolona.
    »Ihr seid mir als Berater hochwillkommen«, begrüßte Brynn die beiden, nachdem man sich ausgiebig umarmt und geküsst hatte. »Noch sind längst nicht alle Hindernisse aus dem Weg geräumt.«
    »Das ist wahr«, sagte der alte Mann, der soeben aus der Steppe eingetroffen war, wo Brynns überraschender Erfolg hohe Wellen schlug. »Das ist wirklich wahr!«
    Wie versprochen, veranlasste Brynn, dass die Tore den Männern und Frauen beider Länder offen standen. Behrenesische Händler strömten in Scharen herbei, um endlich die Früchte des ungehinderten Handels mit den wertvollen Pferden der To-gai-ru zu ernten.
    Später im selben Frühjahr traf die erste Karawane
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