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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber
Autoren: R.A. Salvatore
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einer immer größer werdenden Lache unter seinem Körper ausbreitete.
    Einige Zeit später verließen die Yatols in einer feierlichen Prozession den Raum, und Mado Wadon gab den Wachen den Befehl, die Glocken von Chom Deiru zu schlagen, das Trauergeläut.

Epilog
    »Ich habe die Herrschaft in Jacintha übernommen, wie in den Lehren Yatols vorgeschrieben«, erklärte Mado Wadon später an diesem schicksalsträchtigen Tag vor einigen der einflussreicheren Yatols.
    »Aber Ihr seid nicht der Chezru-Häuptling!«, beharrte Yatol Peridan. Peridan hatte dies alles mit gemischten Gefühlen verfolgt. Er hatte Mado Wadons Auffassung zugestimmt, dass Douan in Anbetracht der Enthüllungen sterben müsse, aber die Folgen dieses Vorgehens waren für ihn nicht gerade günstig. Mado Wadon war ein Freund von De Hamman.
    »Ich bin es nicht, noch gebe ich vor, es zu sein!«, erwiderte Mado Wadon seelenruhig. »Wir alle, jeder Einzelne von uns, sind Brüder in der bedeutenderen Sache Yatols, in der jedem von uns sein eigenes Verantwortungsgebiet zufällt. Das meinige ist jetzt Jacintha.«
    Er erwähnte es nicht ausdrücklich, aber allgemein galt die Auffassung, dass die Herrschaft über Jacintha gleichzusetzen war mit der Herrschaft über die Truppenverbände, und das war mehr Macht, als drei andere Yatols zusammen aufweisen konnten.
    Aber so war es tatsächlich in den Lehren Yatols festgelegt.
    Nach zahllosen Reden, in denen die Solidarität und das gemeinsame Ziel der Erneuerung beschworen wurden, ging man einige Zeit später auseinander. Aus all diesen wortreichen Erklärungen war allerdings unterschwellig und unverkennbar eine Atmosphäre des Argwohns und allgemeiner Besorgnis herauszuhören gewesen. Unter dem Chezru-Häuptling hatten die Yatols als Garanten für die Einigkeit des Königreichs Behren gegolten, aber die religiöse Herrschaft über die zahllosen unterschiedlichen Stämme war stets ein dünnes Band gewesen.
    Kurz darauf passte Yatol De Hamman Mado Wadon alleine ab.
    »Peridan wird sich schon in Kürze gegen mich stellen«, erklärte der Mann. »Jetzt, da die Garnison aus Jacintha noch in Dharyan gebunden ist, wird er wissen, dass sein Augenblick gekommen ist – jetzt oder nie.«
    »Ich habe Yatol Peridan zu verstehen gegeben, dass es an der Zeit sei, Vorsicht walten zu lassen.«
    »Er wird Eure Warnung nicht beachten«, beharrte De Hamman. »Chezru Douan hat mir viele meiner Soldaten entzogen, um sie in den Westen des Landes zu schicken. Peridan weiß, dass ich unterbesetzt bin, und wird die Gelegenheit beim Schopf ergreifen.«
    Mado Wadon stieß einen tiefen Seufzer aus; es fiel ihm schwer, dem nicht zu widersprechen. Er wusste, dass die kommenden Wochen für Behren recht schwierig werden würden, und ging davon aus, dass der nächste Chezru-Häuptling das Königreich wahrscheinlich in weiten Teilen würde erneuern müssen.
    Das hieß, falls überhaupt ein neuer Chezru-Häuptling gefunden wurde, denn nach dem Betrug durch Yakim Douan würde sich jedes auserwählte Kind einer Zeit härtester Prüfungen ausgesetzt sehen. Und wenn dieses Kind nichts von sich gab, was einem Wunder – einem echten Wunder – gleichkam, würde es abgelehnt werden, und das Königreich würde in noch größeres Chaos stürzen. In gewisser Hinsicht bedauerte Mado Wadon den Entschluss, Douan hinzurichten. Vielleicht hätte man ihm gestatten sollen, seine gängige Praxis fortzusetzen, den Körper ungeborener Kinder zu rauben und für die eigenen Zwecke zu missbrauchen.
    Würde Behren überleben?
    Würde die Chezru-Religion überleben?
    War das überhaupt wünschenswert? Über diese Fragen würde Mado Wadon nachdenken müssen.
    »Yatol Peridan ist nicht einmal das Hauptproblem«, erklärte ein zunehmend verzweifelter De Hamman plötzlich und riss Mado Wadon damit aus seinen sorgenvollen Gedanken. »Ihr solltet Euren Blick auf Yatol Bardoh und die Truppen richten, die er befehligt.«
    »Die Truppen aus Jacintha gehören mir«, erklärte Mado Wadon.
    »Aber sie stehen unter Bardohs Kommando. Es ist kein Geheimnis, dass er Chezru Douans Unvermögen, den Drachen von To-gai zu fangen, für seine eigenen Zwecke missbraucht hat. Wie viel mächtiger wird er werden, wenn Dharyan erst zurückerobert ist und die Rebellen alle tot sind?«
    Die Vorstellung ließ Mado Wadon innerlich zusammenzucken.
    Beinahe umgehend stieg er über die kalten, nassen Stufen wieder hinunter in die unteren Stockwerke des Tempels Chom Deiru, zu den Verliesen und dem
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