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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber
Autoren: R.A. Salvatore
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vergitterten Mauerloch, hinter dem man Pagonel, den Ordensbruder der Jhesta Tu, eingesperrt hatte.
    »Wir müssen reden«, wandte er sich an den Mann.
    Pagonel, verdreckt und unrasiert, seine Wunden entzündet, musterte Wadon interessiert, während er wegen des plötzlichen Lichteinfalls die Augen zusammenkniff.
    »Erzählt mir vom Drachen von To-gai«, forderte Mado Wadon ihn auf. »Was sind die Ziele dieser Frau?«
    Pagonel sah ihn weiter unverwandt an.
    »Meine Zeit ist knapp bemessen«, sagte Mado Wadon. »Erspart Euch –«
    »Ich werde meine Freundin nicht verraten.«
    »Verraten?«, wiederholte der Yatol ungläubig. »Ich biete Euch die Chance, sie zu retten.« Mado Wadon beugte sich weiter vor, bis sein Gesicht nur noch wenige Zoll von Pagonels entfernt war. »Ich biete Euch die Chance, ihre Träume zu verwirklichen.«
    »Ihr werdet meine Skepsis verzeihen.«
    Mado Wadon nickte; er hatte nichts anderes erwartet.
    Am nächsten Tag konnte er allerdings nicht umhin zu bemerken, dass Pagonels Stimmung sich beträchtlich aufgehellt hatte, als sie gemeinsam auf dem Wagen in der Mitte der großen Karawane saßen, die Jacintha über die nach Westen führende Straße verließ.
     
    »Sie werden sich weigern, die Pferde zu essen«, sagte Tanalk Grenk an Brynn gewandt. »Und ebenso wenig werden sie tatenlos hier herumsitzen, bis sie verhungert sind.«
    »Sie wollen uns doch nur zu einem Ausbruch provozieren«, erwiderte sie, den Blick nach unten auf die behrenesische Armee gerichtet, ein Anblick, der ihr jetzt schon seit über einer Woche vertraut war.
    »Wir haben nur noch für wenige Tage Lebensmittel, selbst wenn wir die Gefangenen verhungern lassen.«
    »Was wir auf keinen Fall tun werden!«
    Für einen Augenblick wirkte Tanalk Grenks Gesichtsausdruck angespannt, aber dann beruhigte er sich und nickte. »Ich würde lieber mit einem Schwert in der Hand sterben«, erklärte er. »Und zwar, solange diese Hand noch nicht vom Hunger entkräftet ist.«
    Brynn musterte ihn eindringlich, wie auch die anderen, die entlang der Mauer standen und dem Gespräch aufmerksam zugehört hatten. Nach einer Weile begann sie zu nicken. »Ich auch«, sagte sie. »Und das werde ich auch tun!«
    Rings um sie ertönten Jubelrufe.
    »Sehen wir uns genauer an, welche Möglichkeiten uns noch bleiben«, sagte sie zu Grenk. »Vielleicht können wir einen Ausfall vortäuschen und die Feinde ein weiteres Mal zu uns in die Stadt locken.«
    Der Zweifel stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, und bei genauerem Nachdenken vermochte Brynn dem nichts entgegenzusetzen. »Oder wenn nicht da, dann sollten wir vielleicht mit allen unseren Truppen einen Ausfall wagen und so viele Behreneser wie möglich mit in den Tod nehmen.«
    »Ich werde sofort damit beginnen, die Pläne dafür auszuarbeiten«, erbot sich der grimmige Krieger, und Brynn willigte mit einem Nicken ein.
    Das war nicht das Ende, das sie erhofft hatte, aber sie würde sich damit zufrieden geben müssen.
    Am nächsten Morgen kamen die Anführer der To-gai-ru zusammen, um die Pläne zu diskutieren. Einige hielten es für das Beste, den Ausfall in Richtung Osten zu unternehmen. »Wenn wir ohnehin nicht durchbrechen können, sollten wir sie wenigstens überraschen«, argumentierte einer.
    Während der Unterredung konnte manches geklärt werden, und anschließend entfernten sich Tanalk Grenk und Brynn, um die endgültigen Pläne auszuarbeiten. Sie waren fast damit fertig, als ein Ruf von der Stadtmauer sie auffahren ließ.
    »Ein einzelner Unterhändler!«, rief jemand.
    »Er will zweifellos ihre Kapitulationsforderungen wiederholen«, sagte Tanalk Grenk, als die beiden bereits unterwegs zur Brüstung waren. »Wir sollten ihn wieder zurückschicken – aber nur seinen Kopf …«
    Seine Worte blieben ihm in der Kehle stecken, als er oben auf der Mauer anlangte und nach unten blickte. Brynn enthielt sich jeder Erwiderung, denn die beiden hatten die einzelne Gestalt erkannt, die sich ihnen näherte und deren Art zu gehen ganz dem geübten und ausgewogenen Gang eines Mystikers der Jhesta Tu entsprach.
    Brynn warf sich Pagonel sofort in die Arme, als er durch das Tor trat, und vergrub ihr Gesicht an seiner breiten Brust.
    »Yakim Douan ist tot«, waren seine ersten Worte, mit denen er sich an sie und alle ihre Krieger wandte, die sich augenblicklich um die beiden scharten. »Die neue Führung der Yatols möchte die Bedingungen für einen Frieden aushandeln.«
    »Wir haben ihre Forderungen für eine
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