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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber
Autoren: R.A. Salvatore
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Kapitulation bereits abgelehnt!«, rief Tanalk Grenk wütend. »Eher sterben wir als Krieger, als dass wir freiwillig auf die Freiheit To-gais verzichten.«
    Das trug ihm natürlich gewaltigen Beifall ein, doch Pagonel blieb gelassen. »Ich sprach von Frieden, nicht von Verzicht«, erwiderte der Mystiker.
    Der Zweifel stand ihnen allen, auch Brynn, deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Im Königreich Behren herrscht derzeit große Uneinigkeit«, erläuterte Pagonel. »Die Yatols können nicht darauf hoffen, auch weiterhin geschlossen um den Erhalt der Macht über To-gai zu kämpfen.«
    »Aber dies ist die Stunde ihres Sieges«, sagte Brynn erstaunt.
    »Eines Sieges, den viele mehr gefürchtet haben als die Niederlage«, erwiderte Pagonel. »Begleite mich zu den Zelten unserer Feinde, Brynn, und Ihr auch, Tanalk Grenk.«
    Brynn machte ein verwirrtes Gesicht, während Tanalk Grenk sich keine Mühe gab, seinen Argwohn zu verbergen.
    »Das ist kein Trick«, sagte Pagonel. »Auf so etwas sind sie nicht angewiesen, um aus dieser Schlacht als Sieger hervorzugehen. Wir sind mitten in ihre politischen Intrigen hineingeraten, deshalb würden sie es alle vorziehen, wenn wir aus ihrem Land abzögen.«
     
    »So lauten meine Bedingungen«, sagte Brynn kühl nach einem dreitägigen Verhandlungsmarathon mit Mado Wadon und den anderen Yatols im behrenesischen Feldlager.
    »Lachhaft!«, rief Yatol Bardoh, Brynns härtester Gegner bei diesen Verhandlungen und derjenige Yatol, dem am wenigsten an einer friedlichen Lösung lag. Pagonel hatte sie in die Hintergründe eingeweiht, daher wusste sie, dass Bardoh diese Schlacht unbedingt wollte, um seine eigene Position für die Zeit nach dem Krieg zu stärken.
    Brynn verließ den Tisch, begab sich in den hinteren Teil des Zeltes und bedeutete Yatol Bardoh, ihr zu folgen.
    »Ich kenne Euch«, sagte sie mit leiser Stimme.
    Der Mann blickte sie fragend an.
    »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Ihr vor mehr als einem Jahrzehnt meine Eltern ermordet habt.«
    Bardoh betrachtete sie mit einem boshaft amüsierten Funkeln.
    »Über eins solltet Ihr Euch im Klaren sein«, versicherte ihm Brynn. »Wenn es zu dieser Schlacht kommt, werden die Behreneser zwar vermutlich gewinnen; aber mein Drache ist inzwischen wieder genesen, und mit seiner Hilfe werde ich mir noch im Untergang meine ganz persönliche Genugtuung verschaffen, denn ich werde meine Eltern rächen. Verlasst Euch darauf.«
    Als der Mann daraufhin erbleichte, klopfte Brynn ihm auf die Schulter und kehrte an ihren Platz am Tisch zurück.
    Sie war selbst erstaunt, wie viel zugänglicher Yatol Bardoh nach dieser kleinen Unterredung unter vier Augen wurde.
    Trotzdem war noch immer nichts entschieden, als Brynn und Pagonel an jenem Abend nach Dharyan zurückkehrten; zudem wurden die Lebensmittel langsam knapp.
    »Wir werden uns noch ein letztes Mal mit ihnen treffen«, sagte sie zu Pagonel. »Danach kämpfen wir.«
    »Du könntest natürlich auch nachgeben«, erwiderte der Mystiker. »Schließlich haben sie dir das Angebot gemacht, dich nach To-gai zurückkehren zu lassen und auf die Herrschaft über dein Land zu verzichten. Hättest du damit nicht alle deine Ziele erreicht?«
    Brynn holte tief Luft; sie war sich darüber im Klaren, dass sie ein sehr riskantes Spiel spielte, hielt aber allen Zweifeln zum Trotz standhaft an ihrem Entschluss fest. Ihre Forderungen zielten auf die verbindliche Zusage ab, jede weitere Invasion zu unterlassen, zu der es, falls Yatol Bardoh sich durchsetzte, unweigerlich kommen würde, sobald Behren sich wieder gefestigt hatte.
    Wie Brynn es verlangt hatte, kam Mado Wadon am nächsten Tag allein mit der Flagge des Unterhändlers nach Dharyan. Für die Verhandlungen hatten sich der Yatol, der Drache von To-gai und Pagonel in ein ruhiges Zimmer zurückgezogen.
    »Dann also Dharyan-Dharielle«, improvisierte Brynn, als der Yatol noch einmal auf den einen strittigen Punkt der Verhandlungen zu sprechen kam. »Wir nennen die Stadt Dharyan-Dharielle und erklären sie zu einer offenen, für Behreneser und To-gai-ru gleichermaßen zugänglichen Stadt.«
    »Was könnte einen Behreneser bewegen, hierher zu kommen, außer um den in das Land eingefallenen To-gai-ru seine Verachtung zu zeigen?«
    »Eingefallen?«, wiederholte Brynn ungläubig. »Das ist ein Ausdruck, den Ihr nur mit größter Vorsicht verwenden solltet. Eure Leute werden wegen des freien Handels zwischen Behrenesern und To-gai-ru herkommen, und Eure Gelehrten
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