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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut
Autoren: Jennifer Benkau
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bewusst, warum er ihr die Höhle hatte zeigen wollen. „Notfalls kann man hier ein paar Tage überleben. Für den Fall, dass man sich verstecken muss.“
    Ihre Augen glänzten schwarz in der Dunkelheit. Sie schluckte. „Woran denkst du? An Break ? “
    „Woran sonst?“ Break war einer der Codes, die sie gemeinsam entwickelt hatten, um bestmögliche Chan cen zu haben, sollte der Luzifer spontan auftauchen und schnelle Reaktionen erfordern. Hinter jedem Code versteckte sich ein genauer Verhaltensplan. Alle Codes waren einfach zu übermitteln. Es brauchte nicht mehr als eine SMS oder eine unauffällige Markierung an geeigneter Stelle und schon wussten beide bis ins kleinste Detail, was zu tun war. Break bedeutete eine kurzfristige Trennung, ein Untertau chen in unmittelbarer Nähe ohne lange Flucht, ge trennt voneinander. Exakt eine Woche später würden sie sich an einem Bahngleis in Lissabon wiedertreffen; Joana verkleidet, Nicholas so weit körperlich verän dert, wie es nur ein Dämon konnte.
    Joana blies die Wangen auf. „Ich glaube nicht, dass ich das kann. Diese Enge. Zu wissen, dass tonnen schwerer Stein über mir ist.“
    Er legte ihr eine Hand auf die Brust, fühlte ihren Herzschlag. „Du hast jetzt keine Angst.“
    „Nicht, wenn du bei mir bist.“
    „Kein Argument, Kleines. Ziel der Aktion soll es sein, dass ich zeitnah wieder bei dir sein werde.“
    Trotz der Dunkelheit sah er, wie sie die Augen ver drehte. „Wir haben das alles hundert m al durchgekaut. Bitte lass es uns vergessen, bis es akut wird. Ich weiß, was ich zu tun habe und ich weiß, wohin ich gehen kann, wenn es nötig sein sollte.“
    „Ach ja? Wohin denn?“
    Ihre Zähne leuchteten auf, vermutlich ein Lächeln. „Ich muss dich töten, wenn ich dir das sage, schon vergessen?“
    Der Kuss, den er sich holte, schmeckte nach Amü sement. Wie sehr es ihn erleichterte, dass sie langsam wieder lockerer wurde. Ihre Abenteuer in Island und der Kurztrip nach London hatten bei Joana tiefe Wunden hinterlassen, die allerdings zu heilen began nen. Die Geschehnisse hatten sie stärker gemacht. Nicht, dass sie je schwach gewesen wäre. Ihre wahre Stärke war allerdings in ihr verborgen gewesen und erst nach und nach aus ihr hervorgebrochen, wie ein Trieb aus der Erde. Zeit , zu erblühen, dachte er und wusste gleichzeitig, dass dazu Umstände vonnöten waren, die er lieber nicht so rasch erlebt hätte.
    „Kommst du?“, rief sie. Ohne dass er es bemerkt hatte, war sie dem schmalen Pfad durch die Höhle gefolgt und stand nun als dunkle Silhouette vor dem Ausgang.
    Der Blick nach draußen entlockte ihr ein paar Laute der Verzückung. Es war unglaublich, was sich vor ihnen auftat. Nach dem Höhlenausgang, der so ver steckt lag wie der Eingang, den sie genommen hatten, mussten sie drei Meter steil in die Tiefe klettern. Dann standen sie auf einem gewaltigen Felsen, der wie ein doppelter Torbogen geformt war; eine knapp zwei Meter breite Brücke, die aufs offene Meer zu führen schien. Joana lief ein paar Schritte vor, warf das Haarband fort und ließ den Wind ihre Locken auftreiben. Sie drehte sich. Es schien sie überhaupt nicht zu stören, dass unter ihren Füßen Steinchen wegsprangen und zwanzig, fünfundzwanzig – Dreck noch mal – dreißig Meter in die Tiefe stürzten und in der tobenden See versanken. Gemächlich schlenderte er ihr nach. Die Wellen brachen sich mit solcher Gewalt an der Klippenbrücke, dass diese zu schwan ken schien. Winzige Meerwassertropfen stoben auf, sodass seine herausgezogene Zigarette feucht wurde, ehe er sie anzünden konnte.
    Joana lief weiter, geradewegs auf das Ende des Pfa des zu und stieß ein Triumphschrei aus. Er musste dagegen ankämpfen, ihr eine Warnung zuzurufen. Zu drei Seiten ihrer Füße ging es wirklich abartig tief runter! Sich beim Sorgenmachen zu ertappen, amü sierte ihn, aber nicht ausschließlich. Vielleicht hatte Elias mit seinen Pfeilen aus Spott genau ins Schwarze getroffen , als er behauptete, der Nybbas würde lang sam zum biederen Ehemann? U m ehrlich zu sein, hatte Nicholas einfach nicht die geringste Lust, noch einmal das zu verlieren, was ihm derart wichtig gewor den war. Er verfluchte Elias sowie alles, was mit ihm zu tun hatte und wie immer wurde ihm im gleichen Moment frostkalt im Bauch, als hätte sich Elia s’ Geist wie ein Parasit in seiner Mitte eingenistet. Oder war es seine eigene Furcht? Der Gedanke, Joana zu verlieren, war so abscheulich, dass ihm Kälte in den Körper
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