Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
waren, sie würden bald -zweifellos waren es mehrere - eindringen. Reginas Herz hämmerte.
    Der Bandit sah sich kurz im Clubwagen um. Dabei blieb sein Blick auf Regina haften, und sie sahen einander für einen Augenblick an. Als er daran ging, das dritte Opfer, einen jungen Mann, auszurauben, spürte Regina, wie Panik über sie kam. Sie zitterte. Herabperlender Schweiß nahm ihr fast die Sicht. Sie sah, wie der Räuber seine Pistole erhob und damit auf den protestierenden Gentleman einschlug. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und sie unterdrückte einen Wehlaut als der Bandit eine Brieftasche einsteckte und sich dem nächsten Passagier zuwandte.
    Da wartete sie nicht ab, was weiter geschehen würde.
    Sie drängte sich hinter Mrs. Schroener, die einen Schreckensschrei ausstieß. Dann rannte sie die drei Stufen bis zur Tür. Auch ohne sich umzublicken, wusste sie, dass er sie gesehen hatte.
    »Halt!« schrie er.
    Aber Regina beachtete ihn nicht. Angsterfüllt packte sie den Eisenriegel, zog die schwere Tür auf und stolperte auf die Plattform. Ein Schluchzer entfuhr ihr, als sie merkte, wie schnell der Zug immer noch fuhr, denn sie würde abspringen müssen. Wieder krachte ein Schuss, dieses Mal dicht hinter ihr. Er schoss auf sie! Sie schrie und hangelte sich zu dem Geländer gegenüber. Eine letzte Sekunde lang sah sie auf den harten Boden, der tief unter ihr vorbeiraste. Ohne einen weiteren Gedanken stürzte sich Regina vom Zug hinab.

    TEIL I
    Geheimmisse
    Kapitel 1
    »Können Sie mich hören?«
    Es herrschte eine brütende, drückende Hitze, und sie war durstig, ihr Mund völlig ausgedörrt. Ihre Zunge fühlte sich geschwollen und taub an. Wie aus weiter Ferne hörte sie die Worte.
    »Sind Sie verletzt?« Seine Stimme klang eindringlich und besorgt. Aber sie wollte sich keine Mühe geben, die dunklen Tiefen des Schlafes zu durchdringen, und fragte sich nur, ob sie wohl träume.
    »Können Sie mich hören?« Seine Worte klangen jetzt lauter, eindringlicher und störten sie. Sie wünschte, dass alles nur ein Traum wäre und er verschwände, um wieder in die totale Dunkelheit versinken zu können.
    Aber es war kein Traum. Von dem Augenblick an, als er sie berührte, wusste sie das. Er rüttelte sie leicht an der Schulter. Sie wollte widerstrebend aufschreien, ihm sagen, er solle fortgehen, aber sie brachte die Worte nicht heraus. Da berührte er ihren Kopf und fuhr mit den Fingern über ihre Kopfhaut. Nun fühlte sie den Schmerz. Der Vorhang der Dunkelheit war unvermittelt aufgerissen.
    Noch bevor sie protestieren konnte, hatte er ihr behände die Jacke aufgehakt und geöffnet. Die Abkühlung brachte ihr kaum Erleichterung. Dann knöpfte er den hochgeschlossenen Kragen ihres Hemdblusenkleides auf, und dabei streiften seine Fingerspitzen ihren Nacken. Als ob er nicht schon weit genug vorgedrungen wäre, glitten seine Hände tastend über ihre Schultern und Arme und streiften dann ihre Brüste, was sofort ihre Brustwarzen hart werden ließ. Bei seinem Bemühen, jeden einzelnen Knochen in ihrem Brustkorb zu untersuchen, schien er das jedoch nicht zu bemerken.
    Regina war starr vor Furcht. Hellwach jetzt, nahm sie das Hämmern in ihrem Kopf wahr, die fürchterliche Hitze, den gnadenlosen Durst. Sie bemerkte auch, dass sie auf dem Boden lag. Zudem war sie sich seiner Gegenwart deutlich bewusst. jetzt berührte er ihre Beine. Mit den Handflächen glitt er von den Knöcheln zu den Schenkeln hinauf. Nur eine dünne Seidenschicht trennte seine Haut von der ihren. Die Tatsache, dass dies irgendwie ein beunruhigend angenehmes Gefühl war, drang in ihr furchtbenebeltes Hirn.
    Sie lag starr da und wagte kaum zu atmen.
    »Sie können jetzt aufhören, Opossum zu spielen. Ich weiß, dass Sie wach sind.«
    Ein Atemzug entrang sich ihr, und ganz langsam öffnete sie die Augen.
    Er breitete die Röcke wieder über ihre Beine, erhob sich und baute sich vor ihr auf. Da er mit dem Rücken zur Sonne stand, konnte sie ihn fast nicht erkennen. Wie ein dunkler Schatten zeichnete er sich bedrohlich über ihr ab.
    Verwirrung stieg heftig in ihr auf. Wo war sie? Ein rascher Blick in ihre Umgebung belehrte sie, dass sie sich, abgesehen von einem gesattelten Pferd, allein mitten in einem Tal befanden, das von sanften strohfarbenen Hügeln eingerahmt war, mit einem gnadenlos blauen Himmel darüber. Sie richtete sieh auf, wobei ihr für einen Moment schwindlig wurde.
    Sofort kauerte er sich neben sie und legte den Arm um ihre Schultern, um sie vor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher