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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut
Autoren: Rebecca Abrantes
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Finger auf die Lippen und verwundert zog er die Brauen hoch. »Teil es ein, Darian. Wenn du mir jetzt zu viel auf einmal sagst, muss ich vielleicht wieder Monate warten, um es zu hören.«
    »Nein, das wirst du nicht.« Er hob mich auf seine Arme und küsste mich sanft, lang, anhaltend und raunte schließlich gegen meine Lippen: »Ich liebe dich, Faye McNamara. Auch wenn ich es selbst kaum glauben kann. Und ich will dich an meiner Seite wissen.«
    »Und ich liebe dich!« Überglücklich warf ich meine Arme um seinen Hals und hielt ihn fest an mich gedrückt. Endlich hatte er das ausgesprochen, was ich so lange ersehnt und tief in mir immer gewusst hatte. Ich lächelte ihn glückselig an. »Bilde dir bloß nicht ein, dass du mich wieder loswirst, Darian Knight!«
    »Das habe ich nicht vor.« Ein lüsternes Funkeln trat in seine graublauen Augen und langsam senkten sich seine Lippen auf meinem Mund, da keuchte ich entsetzt auf.
    Sofort hielt er inne und blickte ebenfalls in die Richtung, in die ich sah. Rote Augen leuchteten in der Dunkelheit, hielten meinen Blick gefangen. Doch erst als Darian sie ebenfalls bemerkte, hauchte jemand seinen Namen und etwas Schweres fiel auf die Fliesen der Terrasse. Die Augen verschwanden.
    Vorsichtig setzte Darian mich ab, trat hinaus und hob etwas auf. Mit einem länglichen, in öligem Leder eingeschlagenen Gegenstand in der Hand, kehrte er zurück in den Raum.
    »Was ist das?« fragte ich flüsternd, als er ihn auf dem Tisch ablegte und langsam das Leder abwickelte. »Ich dachte, es wäre zu Ende.«
    »Vergangenheit«, meinte er und schlug das nächste Lederstück beiseite. »Gegenwart«, fuhr er fort und offenbarte ein schwarzes, sehr altes Samuraischwert. Vorsichtig zog er es aus der Scheide, ließ die Klinge im Licht des Lüsters aufblitzen und flüsterte fast ehrfürchtig: »Und die Zukunft.«
    Dann erfasste mich sein Blick, und eine ungeahnte Festigkeit schwang in seiner Stimme mit: »Nun beginnt es, Faye.«

– Anhang –

– Nachwort –
    D amit es verständlicher ist, sollte ich für Sie, lieber Leser, erst einmal erklären, wer einige in Buch erwähnte Gruppierungen überhaupt sind. Immerhin habe ich die ganze Thematik dank Darians Beharrlichkeit studieren dürfen, während Sie auf Informationen meinerseits angewiesen sind.
    Vampire unterteilen sich in mehrere Clans oder Gruppen. Der Urvater soll Kain gewesen sein, daher auch die Bezeichnung »Kainskinder«. Ja, es ist genau der, der seinen Bruder Abel erschlug.
    Ich berufe mich hier auf das Buch Nod, der so genannten Vampirbibel, die in einigen Teilen mit der christlichen Schrift übereinstimmt. Die Geschichte Kain und Abels ist fast jedem hinlänglich bekannt. Kain war der ältere Sohn Adams und Evas, Abel der jüngere. Während Kain sich um das Bestellen der Felder kümmerte, hütete Abel das Vieh. Einmal im Jahr stand das Opfer für Gott an und beide brachten die Früchte ihrer Arbeit dar. Kain überbrachte die Früchte des Feldes, Abel hingegen ein junges Lamm. Die Gaben wurden verbrannt und während die Feldfrüchte zu einem schrumpeligen Haufen verbrannten, labte sich das Feuer am Leib des Tieres und ein süßlicher Geruch stieg auf. Gott schien dem Opferlamm mehr zugetan und so entschied Kain, im nächsten Jahr nichts mehr zu opfern, da seine Früchte missfielen. Doch war er selbst mit dieser Entscheidung nicht zufrieden, als er sah, dass Abel nach dem Blutopfer den Segen Gottes erhielt. So fragte er Abel, was er denn opfern sollte, damit Gott auch ihm wohl gesonnen sei. Sein Bruder riet ihm, er solle opfern, was ihm das Liebste sei. Da Kain seinen Bruder sehr liebte, erschlug er ihn zum Zeitpunkt der nächsten Opfergaben an Gott und verbrannte ihn. Und wieder labten sich die Flammen am Leib und süßlicher Geruch stieg auf. Doch Gott verdammte die Tat, versah Kain mit einem Mal der Unantastbarkeit, auf dass ihn niemand ein Leid zufügen dürfe und verstieß ihn ins Land Nod.
    Mehrmals stieß Kain während seiner Wanderungen in der kargen Ödnis auf Boten Gottes, die ihm anboten, zurückzukehren, da Gott ihm bereits vergeben hätte. Doch Kain lehnte dieses Angebot immer wieder ab, da er seine Schuld nicht durch Gott, sondern durch sich selbst vergeben wollte. So verfluchten ihn die Boten und er musste nun in ständiger Dunkelheit durch das Land ziehen, damit ihn das Licht Gottes nicht weiter berühren konnte.
    W eitere Berührungspunkte des Buches Nod und der christlichen Schrift gibt es in der Geschichte der
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