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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut
Autoren: Rebecca Abrantes
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Kreuzung gekommen, als sich auf der Rückbank etwas regte.
    »Saubere Arbeit, Faye!« vernahm ich Stevens belustigte Stimme und fühlte ein freundschaftliches Klopfen auf der Schulter.
    Darian enthüllte sich auf dem Beifahrersitz und sah weniger zufrieden aus. »Musste das sein, Faye?«
    »Was genau meinst du?« fragte ich und lenkte den Wagen gleichzeitig an eine Bushaltestelle. »Lagat ist vernichtet. Das wolltet ihr doch.«
    »Es war aber nicht die Rede davon, dass du dich wie eine Schlenkerpuppe von ihm durch die Gegend werfen lässt«, fuhr Darian mich aufgebracht an. »Bist du verletzt?«
    »Höchstens eine Prellung und ein paar blaue Flecke. Nichts von Bedeutung«, gab ich zurück und öffnete die Tür, um auszusteigen und mit Darian den Platz zu tauschen. Er rutschte rüber, ich stieg auf der anderen Seite wieder ein und nahm den Faden gleich wieder auf: »Abgesehen davon, hast du selbst darauf hingewiesen, dass es echt aussehen soll. Und bitte, das hat es.«
    »Ich fand, es ging recht zügig«, meinte Steven vom Rücksitz und erntete einen erbosten Blick von Darian. »Zu langsam, es hätte schneller gehen können.«
    »Himmel noch mal, alter Mann!« fuhr Steven den Älteren an. »Kann man dir überhaupt etwas Recht machen? Du bist in letzter Zeit launischer als ein hormonell unterbelichteter Kater!«
    »Danke für das Kompliment«, entgegnete Darian trocken und Steven verschränkte die Arme vor der Brust. »Bitte sehr!«
    »Bevor ihr Zwei euch gleich an die Kehle geht«, meinte ich und holte den Ring aus meiner Hosentasche. »Sagt mir mal lieber, was das hier genau ist.«
    Die Vollbremsung folgte überraschend und wir nickten gleichzeitig im Takt. Dann fuhr Darian zu mir herum. »Du hast den Siegelring?«
    »Scheint so, Schatz.«
    »Faye, du … Steven, ist dir klar, was das bedeutet?«
    »Dass Lagat tot ist?« kam es gedehnt von hinten.
    »Das auch!« Ich bekam einen dicken Kuss von Darian auf die Wange. Er nahm den Ring entgegen und gab wieder Gas. »Jetzt haben wir den Beweis, den wir benötigen. Lagat hat falsch gespielt und sich den Siegelring Naridathas noch vor seiner Ernennung angeeignet. Das bringt unseren Kandidaten gleich ganz nach vorn. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Lagat ihn bei sich tragen würde.«
    »Und was hast du jetzt vor?« fragte ich und hielt mich fest, als Darian den Wagen sehr sportlich in eine Kurve lenkte.
    »Ihn demjenigen übergeben, dessen Wort Gewicht hat.« Er griff nach dem Handy, tippte eine Nummer ein und als abgenommen wurde, sagte er knapp: »Rahid, Dahad hier. Können wir uns gleich treffen? Ich habe dir etwas mitzuteilen, was unseren Freund Lagat angeht.«

- Epilog -
    M einst du, es hat funktioniert?« fragte ich gut zwei Stunden später und streckte meine Beine genüsslich auf dem langen Sofa aus.
    Darian stand am Fenster, hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und schaute hinaus in die Nacht. Sein Gesicht spiegelte sich im Fensterglas, während er in die Dunkelheit sprach: »Rahid hätte angerufen, wenn etwas schief gegangen wäre. Da er sich bislang nicht gemeldet hat, gehe ich davon aus, dass alles wie geplant verlaufen ist. Er wird sich melden, wenn das Ergebnis offiziell bekannt ist.«
    »Dann wird er so oder so anrufen«, resümierte ich schmunzelnd. Meine Hüfte tat weh und ich verlagerte das Gewicht. Dabei betrachtete ich meinen noch flach aussehenden Bauch und überlegte, ob vielleicht jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, Darian ein Geständnis zu machen.
    Naridatha war vernichtet, Lagat ebenfalls, Mariella anderweitig entsorgt und wenn das Telefon klingelte und Rahid die ersehnte Nachricht übermitteln würde, wäre endlich wieder Ruhe eingekehrt. Versonnen spielte ich mit der Kette an meinem Hals. Ob ich das Medaillon öffnen und nachschauen sollte? Nein, energisch schob ich es zurück in den Ausschnitt. Ich würde es erst öffnen, wenn offiziell alles vorbei war!
    Als hätte ich es herbeigesehnt, klingelte in diesem Moment Darians Handy. Sofort hob er ab. »Ja? … Nein … Gut. Das lässt sich hören. Bis dann.« Er legte auf und drehte sich zu mir um. »Das war Rahid.«
    Augenblicklich saß ich aufrecht. »Dachte ich mir fast. Was sagt er?«
    »Alles wäre wie erwartet eingetroffen.«
    Ich schloss erleichtert die Augen und ließ mich zurücksinken. Endlich! Endlich Ruhe! Endlich könnte ich über das sprechen, was mich bewegte.
    »Darian«, begann ich noch immer mit geschlossenen Augen. Ich wollte ihn nicht ansehen, wenn ich ihm alles
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