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Scharade

Scharade

Titel: Scharade
Autoren: Brown Sandra
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Freude über ihre Liebe; die nackten Körper vereinigten sich vollkommen.
    Und genau so fand ihr Ehemann sie Minuten später vor.
    Sie war die erste, die ihn in der Tür zum Schlafzimmer stehen sah, zitternd vor Entrüstung. Sie sprang auf, griff nach dem Laken, um sich zu bedecken. Sie versuchte, seinen Namen auszusprechen, doch ihr Mund war trocken vor Furcht und Scham.
    Fluchend kam er quer durchs Zimmer auf das Bett zugestürzt und holte mit einem Baseballschläger zum tödlichen Schlag aus.
    Später hatten sogar die Männer der Ambulanz, die den Anblick schrecklicher Tatorte gewohnt waren, Schwierigkeiten, ihr Entsetzen zu verbergen. Es war ein Gemisch aus Blut und Gehirn, über die geblümte Tapete hinter dem Bett verteilt.
    Nicht als Respektlosigkeit gegenüber dem blutverschmierten Kruzifix an der Wand gemeint, flüsterte einer: »Jesus Christus.«
    Sein Partner kniete sich neben das Opfer: »Verdammt, ich fühle noch einen Puls!«
    Der andere schaute skeptisch auf die blutige Masse, die aus dem gespaltenen Schädel quoll. »Meinst du wirklich, da besteht ’ne Chance?«
    Â»Nein, aber laß sie uns trotzdem einladen. Könnte sein, daß wir hier eine Organspende haben.«

Kapitel 3
    10. Oktober 1990
    Â 
    Â»Stimmt was nicht mit meinen Pfannkuchen?«
    Er schaute auf und sah sie mit leerem Blick an. »Was?«
    Â»Auf der Packung steht, daß der Teig jedesmal superluftig wird. Ich muß was falsch gemacht haben.«
    Er hatte seit mehr als fünf Minuten in seinem Frühstück herumgestochert, ohne einen Bissen zu essen. Nun spießte er mit der Gabel den sirupartigen Klumpen auf seinem Teller auf und lächelte entschuldigend. »Nein, nein. Du hast nichts falsch gemacht.«
    Er war nur höflich. Amandas Kochkünste waren katastrophal. »Wie schmeckt dir der Kaffee?«
    Â»Toll. Kann ich noch eine Tasse haben?«
    Sie warf einen Blick auf die Küchenuhr. »Hast du noch soviel Zeit?«
    Â»Ich nehm sie mir.«
    Er erlaubte sich nur höchst selten den Luxus, zu spät zur Arbeit zu kommen. Was auch immer ihn die letzten Tage beschäftigt hatte, es mußte sehr wichtig sein, dachte sie sich.
    Nichts Gutes ahnend, stand sie auf und ging zur Kaffeemaschine auf der Anrichte. Sie brachte die Kanne mit an den Tisch und schenkte ihm nach.
    Â»Wir müssen reden.«
    Â»Nichts dagegen.« Sie nahm wieder Platz. »Ich würde schon gern wissen, wo du in letzter Zeit mit deinen Gedanken bist.«
    Â»Ja, du hast recht. Tut mir leid.« Zwischen seinen Brauen formte sich eine Falte, während er in die dampfende Tasse Kaffee starrte, die er eigentlich gar nicht mehr wollte. Er hatte nur Zeit gewinnen wollen.

    Â»Du machst mir angst«, sagte sie leise. »Was immer du auch auf dem Herzen hast – du kannst es mir doch sagen. Was ist es? Eine andere Frau?«
    Er warf ihr einen scharfen Blick zu, der ihr deutlich sagte, daß sie es doch besser wissen müßte.
    Â»Ich hab’s!« Sie schlug mit der Handfläche auf die Tischplatte. »Du bist angewidert von mir, weil ich aussehe wie Dumbos Mutter. Meine dicken Fußgelenke und mein Hinterteil törnen dich ab, stimmt’s? Du vermißt meine kleinen, festen Brüste, mit denen du mich immer aufgezogen hast. Ich habe durch die Schwangerschaft all meinen Sexappeal verloren, und jetzt hast du dich in ein süßes, junges, schlankes Ding verguckt und hast Angst, es mir zu beichten. Heiß oder kalt?«
    Â»Du bist verrückt.« Er griff über den kleinen runden Tisch und zog sie hoch. Als sie vor ihm stand, strich er mit beiden Händen über ihren angeschwollenen Bauch. »Ich liebe dich so, wie du bist.«
    Er küßte sie durch den dünnen Stoff ihres Nachthemdes auf den Bauchnabel. »Ich liebe das Baby«, sagte er. »Ich liebe dich. Es gibt keine andere Frau in meinem Leben, und die wird es auch nie geben.«
    Â»Unsinn.«
    Â»Tatsache.«
    Â»Und was ist mit Michelle Pfeiffer?«
    Er grinste, während er so tat, als würde er darüber nachdenken. »Hm, das ist natürlich schwer zu sagen. Wie sind ihre Pfannkuchen?«
    Â»Wär dir das wichtig?«
    Lachend zog er sie auf seinen Schoß und umarmte sie.
    Â»Vorsichtig«, sagte sie. »Ich zerdrücke dir sonst den Familienschmuck.«
    Â»Ich passe schon auf.«
    Sie küßten sich innig. Als er sich schließlich von ihr
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