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Scharade

Scharade

Titel: Scharade
Autoren: Brown Sandra
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beschwerte sich noch darüber, als Dean ins Zimmer gestürmt kam und die ersehnte Nachricht überbrachte.
    Â»Sie sind unterwegs mit dem neuen Herz. Bist du bereit?«
    Â»Ist der Papst katholisch?«
    Er beugte sich über sie und küßte sie auf die Stirn. »Ich werde jetzt runtergehen und mich umziehen. Keine Sorge, ich werde die ganze Zeit dabeisein und Jeffries über die Schulter schauen.« Er hielt kurz inne. »Ich werde dich bei jedem Schritt begleiten.«
    Sie packte ihn beim Ärmel. »Wenn ich aufwache, will ich sofort wissen, ob ich ein neues Herz habe.«

    Â»Aber sicher.«
    Sie hatte schon von anderen Patienten gehört, denen gesagt worden war, daß man ein passendes Spenderherz für sie gefunden habe. Ein Mann, den sie kannte, war sogar schon für die Operation vorbereitet und narkotisiert gewesen. Als das Herz eingetroffen war, hatte Dr. Jeffries es untersucht und für mangelhaft befunden. Die Transplantation hatte nicht stattgefunden. Für den Patienten war dies ein derart schwerer emotionaler Rückschlag gewesen, daß er sich noch immer nicht davon erholt hatte; was der kritischen Verfassung seines Herzens ganz sicher nicht gutgetan hatte.
    Nun zog Cat überraschend kräftig am Ärmel von Deans Armani-Jackett. »Ich will es sofort wissen, wenn ich wieder aufwache. Versprich es mir!«
    Er legte seine Hand auf ihre und nickte. »Ich gebe dir mein Wort drauf.«
    Â»Dr. Spicer – bitte!« drängelte eine der Schwestern.
    Â»Wir sehen uns im OP, Schatz.«
    Nachdem Dean gegangen war, ging alles ungeheuer schnell. Cat hielt sich am Rand der Bahre fest, als man sie den Flur hinunterschob. Als sie durch die Flügeltür in den OP gerollt wurde, wurde sie für einen Moment vom gleißenden Licht geblendet und war verwirrt wegen des maskierten Personals, das sich mit konzentrierten und geschickten Handgriffen auf die bevorstehende Aufgabe vorbereitete.
    Hinter den gleißenden Strahlern über dem Operationstisch konnte sie einige Gesichter hinter der Glasscheibe oben auf der Observationsgalerie ausmachen.
    Â»Wie ich sehe, habe ich Publikum. Haben die da oben alle Eintrittskarten und Programmhefte? Wer sind die überhaupt? Hey, würde mir vielleicht mal jemand antworten? Was macht ihr denn da?«
    Jemand mit Atemschutz und Gummihandschuhen stöhnte auf und fragte: »Wo bleibt denn Dr. Ashford?«

    Â»Schon da.« Der Anästhesist kam hereingeeilt.
    Â»Gott sei Dank. Schalten Sie sie endlich ab, damit wir anfangen können.«
    Â»Die kann einem mit ihrer Klappe gehörig auf den Wecker gehen.«
    Cat wußte, daß es nicht so gemeint war, und war daher nicht beleidigt. Die Augen über der Maske lächelten ihr zu. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung im OP, und so war es ihr auch lieber.
    Â»Kein Wunder, daß ihr alle Masken tragt, wenn ihr den ganzen Tag eure Patienten beleidigt«, lästerte Cat. »Feiglinge, die ihr alle seid.«
    Der Anästhesist trat an ihre Seite. »Mir scheint, daß wir ein wenig hyperaktiv und überdreht sind, Ms. Delaney...«
    Â»Das ist mein großer Auftritt. Ich spiele die Szene so, wie es mir paßt.«
    Â»Sie werden umwerfend sein.«
    Â»Haben Sie mein neues Herz schon gesehen?«
    Â»Nein, das Interessante kriege ich immer nicht mit. Ich sorge nur für süße Träume. Und jetzt entspannen, bitte.« Er tupfte ihren Handrücken zur Vorbereitung für die Injektion ab. »Gleich werden Sie einen klitzekleinen Piekser spüren.«
    Â»Das sagt ihr Männer alle.«
    Gelächter ringsum.
    Dr. Jeffries traf zusammen mit Dean und Dr. Sholden ein, dem Kardiologen, an den Dean sie überwiesen hatte, nachdem er aus persönlichen Gründen von der Behandlung zurückgetreten war.
    Â»Wie sieht’s aus?« fragte Dr. Jeffries.
    Â»Sie sollten mal Ihr Script überprüfen lassen, Doktor«, sagte Cat mißbilligend. »Eigentlich müßte ich ›Wie sieht’s aus?‹ fragen.«
    Â»Wir haben das Herz untersucht«, antwortete der Arzt ruhig.

    Sie hielt erwartungsvoll den Atem an, sah dann stirnrunzelnd zu ihm auf. »Solche Antworten setzten wir bei den Fernsehserien auch immer ein, um die Spannung zu erhöhen. Das ist billig. Sagen Sie schon – was ist mit dem Herz?«
    Â»Es ist wunderschön«, antwortete Dr. Sholden. »Sieht fabelhaft aus. Steht Ihr Name drauf.«
    Aus dem
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