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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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findet man verschiedene Meerschweinchen. Die in Australien eingeschleppten Kaninchen sind heute zur Landplage geworden.
    Der Mongolensturm
    Lange galt Innerasien als Wildnis, ihre Bewohner als ungebildete Barbaren. Dies änderte sich im 13. Jahrhundert, als die Reiterheere eines mongolischen Nomadenstammes das größte zusammenhängende Reich der Menschheitsgeschichte eroberten. Sie überrannten erst die Mongolei, dann China und schließlich Mittelasien bis zum Kaspischen Meer. Nach dem Tod des Dschingis-Khan fügten seine Nachfolger dem Imperium noch Persien und Südrussland hinzu. Um 1400 griff Tamerlan vom Samarkand aus das Osmanische Reich an. Der »Mongolensturm« führte zu einer Öffnung zwischen Asien und Europa und schuf sichere Verkehrswege zwischen Rom und Peking.
    Raubtiere der Steppe
    Die Raubtierfauna bildet vielleicht den größten Unterschied zwischen Steppen und Savannen. Während die Savannen von großen Fleischfressern bevölkert werden, kennen die Steppen nur wenige, meist kleinere Raubtierarten. Ein Grund könnte die sehr frühzeitige Dezimierung vieler großer Pflanzenfresser durch den Urmenschen sein; auch klimatische Faktoren spielen wohl eine Rolle.
    An der Spitze der Nahrungspyramide steht im Steppengürtel der Steppenwolf. In Eurasien nimmt diesen Lebensraum eine Unterart des europäischen Wolfs ein, in Nordamerika der etwas kleinere Präriewolf oder Kojote, in Südamerika der größere und langbeinigere Pampa- oder Mähnenwolf. In Nord- und Südamerika tritt zwar mit dem Puma eine Raubkatze auf, sie ist aber deutlich kleiner als Löwe oder Jaguar. Die große Nagetierpopulation ernährt auch etliche Füchse. Typisch für die Steppe sind der Korsak in Eurasien, der Swift- oder Kitfuchs in Nordamerika und der Pampafuchs in Südamerika. Dachse, Kleinräuber und mehrere Stinktierarten sind in den Steppen häufig.
    Vögel, Schlangen, Wirbellose
    Viele Greifvögel ernähren sich von den Nagetieren der Steppe. Körner und Pflanzentriebe sind Nahrungsgrundlage vieler anderer Vögel. Eine Sonderrolle nehmen die großen Laufvögel der Südhalbkugel ein: Nandus bevölkern die Grasländer Südamerikas. Das Gegenstück in Australien ist der Emu, in Afrika besiedeln die Strauße zwar überwiegend die Savannen, in Südafrika aber auch die steppenähnliche Südspitze. Trappen sind mit mehreren Arten in Eurasien und Afrika vertreten. Ein weiterer Steppenvogel ist der nordamerikanische Rennkuckuck oder Roadrunner. Erwähnenswert sind außerdem die Wasservögel der Steppenseen.
    Nagetiere sind auch die bevorzugte Beute vieler Schlangen und Echsen. In Nordamerika ist die Prärie-Klapperschlange sehr bekannt. In der Pampa lebt die sehr giftige Schauerklapperschlange. Australiens Reptilienfauna ist durch die hier bevorzugt vertretenen Warane und gefährliche Schlangenarten geprägt. Von großer Bedeutung sind die Kleinlebewesen und Mikroorganismen des Steppenbodens, die an der Ausbildung und steten Regeneration der fruchtbaren Schwarzerde entscheidenden Anteil haben. Zu nennen sind insbesondere die Regenwürmer: Die großen unter ihnen durchziehen den Boden mit ihren Gängen bis in große Tiefen; kleinere Regenwurmarten beschränken sich auf die oberen Bodenschichten. Regenwürmer durchmischen den Boden und reichern untere Schichten mit organischem Material an. Auch Ameisen fördern die Bodendurchmischung ebenso wie die bereits erwähnten Steppennager. Die Tätigkeit all dieser unterirdischen »Kanalarbeiter« ist anjedem Schwarzerde-Bodenprofil zu erkennen: Querschnitte verlassener Gänge, die mit dunklem Humusboden ausgefüllt wurden und sich vom hellen Löß als schwarze Kreise oder Keile abheben. Die von den grabenden Tieren an der Bodenoberfläche aufgeworfene Erde wiederum stammt aus tieferen, humusärmeren Schichten.
    Zwar haben eiszeitliche Jäger große Verluste in der Tierwelt angerichtet, doch solange die Steppen nur von Nomaden und ihren Herden bewirtschaftet wurden, blieb zumindest die natürliche Vegetation der Steppen fast unverändert erhalten. Erst die Umwandlung von Steppenarealen in Ackerland oder Viehweiden hat in den letzten 200 Jahren das Ökosystem Steppe nachhaltig verändert. Nur wenigen Arten ist es gelungen, sich an die neuen Verhältnisse anzupassen: Manche Nager sind für Farmer und Viehzüchter zur Plage geworden, weil sie auf Getreide und Zuckerrüben übergingen und nun in Massen auftreten.
    Kornkammern und Weideflächen
    Heute bildet der Steppengürtel der Nordhalbkugel einen
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