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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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wichtigen Wirtschaftsraum. Der dort erzeugte Weizen, etwa die Hälfte der weltweit eingebrachten Ernte, leistet einen beträchtlichen Beitrag zur Ernährung der Menschheit. Deshalb ist ein Zurück zum ursprünglichen Zustand von Tier- und Pflanzenwelt nur in Reservaten zu verwirklichen. In der feuchteren Langgrassteppe und in den früheren Waldsteppen werden in den USA v. a. Mais und Sojabohnen kultiviert, in der Ukraine Sonnenblumen. Die Mischgrassteppe ist Hauptanbaugebiet für Weizen und Gerste. In der Kurzgrassteppe übersteigt die jährliche Verdunstung oft den Jahresniederschlag, so dass der Regenfeldbau ohne künstliche Bewässerung nicht mehr möglich ist. Die Regenfeldbaugrenze für trockenresistente Nutzpflanzen liegt jedoch weiter im Bereich der Trockensteppen, als dies für Weizen oder Mais der Fall ist. Die Steppenzone kann bei Übernutzung ihre Produktivität verlieren und im schlimmsten Fall zur Halbwüste werden. Immer häufiger sind Badlands zu finden – besonders erodierte Landschaften. Denn mit der Zerstörung der Pflanzendecke kommt es zu verstärkter Erosion und zum Verlust der Humusschicht.
    Savannen: tropische Grasländer
    Ist die Steppe als »Grasland der gemäßigten Breiten« charakterisiert, so ist die Savanne das Grasland der Tropen. Anders als die Steppe ist die Savanne nie baumlos. Vielmehr variieren die Savannentypen vom Trockenwald mit grasbedecktem Boden bis zur Graslandschaft mit Einzelbäumen oder Sträuchern. Gemeinsames Merkmal der Steppen und Savannen ist der Wechsel von Temperatur und Niederschlag. Allerdings sind Savannen wärmer, denn Frost und Schnee sind hier unbekannt. Die Funktion von Sommer und Winter übernehmen Trocken- und Regenzeit. Äquatornahe Savannen haben pro Jahr sogar je zwei Trocken- und Regenzeiten.
    © Corbis/Paul Souders
    Regen- und Trockenzeiten sind die eigentlichen Jahreszeiten in Savannen.
    Zwischen Regenwald und Wüste
    Eine einfache Faustregel besagt, dass die Sonne an den Polen am niedrigsten, am Äquator dagegen im Zenit steht. Dies ist nicht ganz korrekt: Die Zone, in der die Sonne im Zenit steht, bewegt sich nämlich in der ersten Jahreshälfte nordwärts, in der zweiten dagegen südwärts. Die Umkehrpunkte, also diejenigen Breitenkreise, an denen die Sonne am 21.12. bzw. am 21.6. gerade senkrecht steht, heißen Wendekreise; das Gebiet dazwischen sind die Tropen (»trope« bedeutet auf Griechisch »Umkehr«).
    Dieser Umstand hat entscheidende Auswirkungen auf das Klima. Denn immer dort, wo die Sonne gerade im Zenit steht, sind Sonneneinstrahlung, Temperatur und auch Verdunstung maximal. Klimakundler sprechen von der »innertropischen Konvergenzzone«, in der hohe Luftfeuchtigkeit, heftige Gewitter und hohe Niederschläge die Regel sind. Diese Zone wandert sozusagen mit der Sonne innerhalb eines Jahres zwischen den Wendekreisen hin und her, was zu dem charakteristischen Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit in den betroffenen Regionen führt. In den nördlichen Bereichen der Tropen fällt die Regenzeit in den Juni und Juli, in den südlichen in den Dezember und Januar. In der Nähe des geographischen Äquators dagegen zieht die innertropische Konvergenz zweimal pro Jahr vorbei, nämlich dann, wenn in gemäßigten Breiten Frühling bzw. Herbst ist. Das wechselfeuchte Klima in den tropischen Savannengebieten wird also vom Sonnenlauf entscheidend geprägt. Ebenfalls beeinflussen Gebirge, Meeresströmungen und andere Faktoren den Wechsel von Regen- und Trockenzeit. Dennoch lässt sich grob sagen, dass in Äquatornähe v. a. tropische Regenwälder gedeihen, an die sich nach Norden und Süden eine Savannenzone anschließt, der weiter polwärts Wüsten folgen. Klassisch ausgebildet ist dieses Muster zwischen den Regenwäldern des Kongo und der Sahara.
    Niederschlag als Landschaftsgestalter
    Nach der jährlichen Niederschlagsmenge lassen sich drei Savannentypen unterscheiden. Die Feuchtsavanne schließt mit 1000 – 1500 mm Niederschlag an den Regenwald an. Der Boden speichert während der Regenzeiten so viel Wasser, dass er auch in den Dürrezeiten nicht völlig austrocknet. Hier gedeihen deshalb oft Laub abwerfende Savannenwälder. Regionale Besonderheiten wie Bodenbeschaffenheit oder Relief können aber auch Grassavannen zum dominierenden Vegetationstyp machen. Jahresniederschläge von 500 – 1000 mm kennzeichnen eine Trockensavanne. Die Dornsavanne schließlich bildet die Übergangszone zu den subtropischen Wüsten. Hier fallen in zwei bis vier
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