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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Orinocobecken Südvenezuelas und Ostkolumbiens. Klimatisch weist das Gebiet einen Jahresniederschlag von 1300 mm, eine Regenzeit von 7 Monaten und eine Dürrezeit von 5 Monaten auf. Es gibt nur vereinzelt sehr kleine Wälder, die »Matas«.
    Südlich des Amazonas-Regenwalds zieht sich von Nordosten nach Südwesten ein weiterer Savannengürtel: in Brasilien die Trockensavanne Caatinga, südwestlich davon die Feuchtsavanne Campo Cerrado und bis an die östlichen Andenausläufer der Chaco, wiederum eine Trockensavanne. Der Cerrado weist auf einer Fläche von 2 Mio. km 2 Jahresniederschläge von 1100 – 2000 mm auf. Der tiefgründige Boden bleibt schon in 2 m Tiefe dauernd feucht, so dass die tiefer wurzelnden Holzarten stets genügend Wasser haben und immergrün bleiben. In Chaco und Caatinga liegen die Jahresniederschläge unter 1000 mm. Besonders der westliche Teil des Chaco ist durch Abholzung und Beweidung stark verbuscht. Es kommen auch Salzpfannen vor.
    Südlich des Chaco, im Nordosten Argentiniens, liegt die Pampa, die größte zusammenhängende Grassteppe der südlichen Halbkugel. Die Niederschläge erreichen im Nordosten 1000 mm und im Südwesten an der Trockengrenze 500 mm. Mit zunehmender südlicher Breite wird das Klima wechselfeucht und winterkalt. Weiter südlich schließt sich die patagonische Halbwüste an.
    Serengeti und mehr
    Der ostafrikanische Serengeti-Nationalpark gilt als Inbegriff für Savanne. Doch Afrika weist noch eine Vielzahl weiterer Savannenlandschaften auf, Trocken- und Feuchtsavannen sind sogar der häufigste Vegetationstyp des Kontinents. Man findet sie fast überall südlich der Sahara mit Ausnahme der Regenwaldgebiete an der westafrikanischen Küste und im Kongobecken sowie einiger gebirgiger Hochländer. Die afrikanischen Savannen beherbergen mit die größten Landsäugetiere der Erde: Elefanten, Giraffen, Nashörner, Flusspferde und natürlich den »König der Tiere«, den Löwen.
    In den äquatornahen Savannen gibt es zwei Regenzeiten, eine kleine und eine große. Meist sind diese nur durch eine kurze Dürrezeit getrennt, so dass man bei Jahresniederschlägen um 800 mm eine typische Savanne vorfindet. Rodung, Brände und Überweidung haben die Pflanzendecke stark beeinflusst. Bei trockenerem Klima bzw. an trockenen Felsstandorten treten große Kandelaber-Euphorbien und Aloe-Arten auf. Die Kalahari im südlichen Afrika nimmt große Gebiete Namibias und Botswanas ein. Sie ist überwiegend eine Dornsavanne, die im Südosten in die Trockensteppe des südafrikanischen Veld übergeht. Vereinzelt kommt hier Frost vor, dennoch bezeichnet man dieses Gebiet gemeinhin noch nicht als Steppenregion.
    Australien
    In Australien findet man Waldgebiete fast nur an den Küsten. Das weite Landesinnere, der »Outback«, wird von trockenen bis sehr trockenen Landschaften eingenommen, deren Vegetationstyp von Trockensavanne im Norden über Halbwüste und Wüste bis zu einer Steppenlandschaft im Süden reicht. Eine genaue Abgrenzung ist wiederum schwierig.
    Wie auf dem ganzen Kontinent dominieren Eukalyptus-Arten auch die Steppen und Savannen Australiens, als Wald im wechseltrockenen Osten bzw. als Mallee im Südwesten; auch Mulga-Akazien sind häufiger anzutreffen. Mehr oder weniger ausschließliche Graslandschaften bilden sich nur auf bestimmten Böden, wie das Mitchell-Grasland auf Schwemmland im Nordosten oder bestimmte, besonders harte Gräser, die den Übergangsbereich zur Halbwüste besiedeln.
    Eiszeit = Graszeit
    Die heutigen Graslandschaften sind Reste einer während der letzten Eiszeit weltweit dominierenden Landschaftsform. Große Mengen Wasser waren damals in kontinentalen Eisschilden gebunden, das Klima war im Schnitt 5 °C kälter als heute und deutlich trockener. So breitete sich eine Steppenlandschaft von Nordengland über die trockengefallene Nordsee bis nach Ostasien aus. Die Regenwälder waren deutlich geschrumpft. Gras erzeugte aber so viel Biomasse, dass in Europas Steppen große Herden von Mammuts, Wollnashörnern und Riesenhirschen und riesige Faultiere und Gürteltiere in Südamerika leben konnten.
    Die Steppe: Land der Wetterextreme
    Steppen sind – vereinfacht gesagt – die Grasländer der gemäßigten Breiten. Man findet sie vor allem im Inneren der Kontinente Eurasien und Nordamerika. Auf der Südhalbkugel kommen sie nur selten vor. In der nordamerikanischen Prärie und in den weiten Steppengebieten Innerasiens herrscht ein z.T. extrem kontinentales Klima: Kalte Winter
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