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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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oder Volieren gehalten. In ihrer Heimat dagegen haben sie sich die Getreidefarmer zu erbitterten Feinden gemacht, denn die großen Schwärme können verheerende Schäden an Getreide- und Sonnenblumenfeldern anrichten. Galahs werden daher in Australien als Plage angesehen und getötet.
    Kurzschnabeligel: ungewöhnliche Säuger
    Schnabeligel und Schnabeltier stellen die beiden einzigen Vertreter der Ordnung Kloakentiere dar. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf Australien und die umliegenden Inseln beschränkt.
    © shutterstock.com/Shane White
    Kurzschnabeligel sind eierlegende Säugetiere.
    Kurzschnabeligel
Tachyglossus aculeatus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Kloakentiere
    Familie Schnabeligel
    Verbreitung Australien, Tasmanien sowie in den Tiefebenen Neuguineas
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 30–50 cm
    Gewicht 2–7 kg
    Nahrung Ameisen und Termiten
    Geschlechtsreife mit 1 Jahr
    Tragzeit 16–27 Tage; Brutzeit ca. 10 Tage
    Zahl der Jungen 1 Ei je Gelege
    Höchstalter bis 50 Jahre (in menschlicher Obhut)
    Optimale Anpassung an den Lebensraum
    Der Kurzschnabeligel (
Tachyglossus aculeatus
) bewohnt vornehmlich steinige und felsige Buschsteppengebiete, ist aber auch in Wald- und Parklandschaften anzutreffen. Einschließlich des kurzen Stummelschwanzes erreicht er eine Körperlänge von 30–50cm. An den Füßen befinden sich jeweils fünf Krallen, deren zweite an den Hinterfüßen stark verlängert ist und zur Körperpflege eingesetzt wird. Trotz fehlender Ohrmuscheln besitzen die Schnabeligel ein sehr gutes Gehör. Erschütterungen des Bodens werden ebenfalls gut wahrgenommen, wodurch Gefahren früh erkannt werden können. Haare und Stacheln kommen nebeneinander in der Körperbedeckung vor, wobei es sich bei den Stacheln um umgewandelte Haare handelt.
    Das Blut der Schnabeligel hat eine Temperatur von 28 °C, wobei sie ihre Körpertemperatur bis zu einem gewissen Grad regulieren können. Sinkt die Außentemperatur unter einen bestimmten Wert, muss der Schnabeligel Winterschlaf halten, mehr als 35 °C kann er ohne Schutz nicht überleben.
    Ameisen bevorzugt
    Beim sog. Schnabel des Schnabeligels handelt es sich um eine Röhre, die von einer Hornscheide umgeben ist und auf der kleinen Mundöffnung aufsetzt. Durch diese Röhre wird die ca. 18cm lange Zunge hervorgestoßen, die durch große Speicheldrüsen feucht und klebrig gehalten wird. Die Zungenform ist bestens geeignet um in Ameisen- oder Termitenbauten hineinzustochern und Beute herauszuholen. Die an der Zunge haftenden Insekten werden zwischen den Hornstacheln der Zunge und der hornigen Gaumenleiste zerquetscht. Mit bis zu 100 Stößen pro Minute kann er bis zu zwei Kilogramm Ameisen am Tag vertilgen.
    Ausgefeilte Schutzmechanismen
    Bei drohender Gefahr können sich Schnabeligel mit allen vier Füßen gleichzeitig eingraben. Das geschieht so schnell, dass der Betrachter den Eindruck hat, das Tier versinke im Boden. In der Erde klammern sie sich mit ihren Klauen und den seitlichen Stacheln derart fest, dass man sie nur unter Zuhilfenahme von Werkzeugen aus ihrer Grube entfernen kann. Nach oben hin schützen sie sich durch ihre Furcht einflößenden Stacheln. Hat der Schnabeligel keine Möglichkeit, sich einzugraben, weil der Boden zu hart ist, igelt er sich ein.
    Eier legend und dennoch Säugetier
    Schnabeligel leben einzelgängerisch, nur zur Paarungszeit (Ende Juni bis September) treffen sie sich. Sie paaren sich Bauch an Bauch und praktizieren dabei eine für die meisten Tiere unübliche Paarungsstellung. Während der Tragzeit von 16 – 27 Tagen bildet das Weibchen einen Beutel auf seinem Bauch aus. Schnabeligel legen meist nur ein Ei. Unmittelbar nachdem das Weibchen das Ei gelegt hat, befördert es dieses in den Beutel. Nach weiteren zehn Tagen schlüpft ein nackter, etwa 1,5 cm kleiner Schnabeligel. Nach 6 – 8 Wochen wird das Junge von der Mutter aus dem Beutel ausquartiert und in ein Nest gelegt.
    Wie der Schnabeligel zu seinen Stacheln kam
    Mythen der Aborigines berichten, dass der Schnabeligel von anderen Tieren als Strafe für das Verheimlichen eines Wasservorrates während der Trockenzeit in ein Dornengestrüpp geworfen wurde. Die Dornen blieben in seinem Rücken stecken und seitdem muss er mit diesem Stachelkleid leben.
    Das Schnabeltier – eine Art mit einer verwirrenden Merkmalskombination
    Als 1798 das erste ausgestopfte Exemplar eines Schnabeltiers (
Platypus
oder
Ornithorhynchus anatinus
) England erreichte, hatten die Wissenschaftler wegen der
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