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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Zitze, denn es ist nun fähig, diese selbstständig wiederzufinden. Die Milch ist zunächst sehr fettarm, mit der Zeit erhöht sich aber ihr Fettgehalt. Nach sechs Monaten wagt das Junge den ersten Schritt nach draußen. In dieser Zeit muss die Mutter dem jungen Känguru vieles beibringen, z. B. auf spezielle Rufe hin sofort zum sicheren Beutel zurückzukehren.
    Ständig schwanger!
    Die Fortpflanzungsstrategie der Kängurus ist außergewöhnlich. Bereits zu der Zeit, in der noch ein Jungtier im Beutel heranwächst, ist ein zweiter Embryo in der Gebärmutter eingenistet. Sein Wachstum stoppt jedoch bei einer Größe von etwa 100 Zellen. Dieser Embryo stellt eine Reserve dar, falls das Junge im Beutel nicht überleben sollte. Wenn das Beuteljunge stirbt, beginnt sich der Embryo in der Gebärmutter zu entwickeln. Nimmt die Entwicklung des Beuteljungen einen normalen Verlauf, stirbt der »Reserveembryo« nach einigen Monaten ab oder wird abgestoßen. Er kann sich aber auch ganz normal entwickeln, sobald das erste Junge den Beutel verlassen hat. In dieser Zeit kann die Mutter schon wieder begattet werden und es entsteht ein neuer Reserveembryo. Etwa 60% aller Kängurumütter betreuen ein großes Jungtier, haben zusätzlich ein Junges im Beutel und in der Gebärmutter noch einen winzigen Embryo. Wenn über Wochen und Monate hohe Temperaturen herrschen und das Land austrocknet, verhungern vornehmlich die jungen Kängurus. Notfalls bricht ein Känguruweibchen die Entwicklung des Jungtiers im Beutel ab, um sein eigenes Überleben zu sichern. Wenn nicht genügend frisches Futter zur Verfügung steht, sind die Weibchen nicht empfängnisbereit.
    Neben einem gelbrötlichen können Dingos auch ein beiges oder hellbraun und weiß geflecktes Fell haben, was auf Kreuzungen mit Haushunden hindeutet
.
    Der Dingo
    Von den Schaffarmern gnadenlos verfolgt und von vielen Australiern als aggressiv und gefährlich eingestuft, sorgt der Dingo immer wieder für schlagzeilen. aber oft sind seine angriffe auf Menschen von diesen selbst verschuldet, lassen doch vor allem Touristen die gebotene Vorsicht dem Raubtier gegenüber vermissen. Für Wissenschaftler ist der Dingo aus einem anderen Grund interessant: sie versuchen herauszufinden, woher dieser verwilderte Hund stammt und wie er nach Australien gelangt ist.
    © Mauritius Image/Minden Pictures/Auscape/Jean-Paul Ferrero
    Der schlanke, etwa schäferhundgroße Dingo (
Canis lupus f. dingo
) gehört nicht zur ursprünglichen australischen Fauna. Er stammt vielmehr von südostasiatischen Haushunden ab. Früher wurde dieses Raubtier als echter Wildhund angesehen. Mittlerweile steht jedoch eindeutig fest, dass seine Urahnen domestizierte Hunde waren. Letzte Zweifel um die Abstammung des Graslandbewohners konnten Biologen erst 2003 endgültig ausräumen, als sie das Erbgut von Dingos aus allen Teilen Australiens mit dem von Wölfen und Hunderassen mehrerer Kontinente verglichen. Da das Erbgut der heute lebenden Dingos untereinander nur sehr geringe Unterschiede aufweist, vermutet man, dass diese von nur sehr wenigen Tieren abstammen – möglicherweise sogar von lediglich zwei Tieren. Nach Ansicht dieser Forscher gelangten die Urahnen des Dingos vor etwa 5000 Jahren mit Handelsschiffen aus Malaysia nach Australien.
    Dingos paaren sich einmal im Jahr im Herbst oder Winter. Nach neun Wochen Tragzeit kommen drei bis acht Junge zur Welt, die von beiden Elternteilen aufgezogen werden.
    Es ist nicht auszuschließen, dass sich Dingos zuweilen mit Haushunden kreuzen. Dafür spricht die unterschiedliche Fellfärbung. Sein Sozialverhalten passt der Dingo dem Nahrungsangebot an: In Landstrichen, in denen er sich hauptsächlich von kleineren Beutetieren ernährt, lebt er einzeln oder im kleinen Familienverband. Dagegen schließen sich Dingos in Gebieten, wo sie größere Beutetiere wie etwa Riesenkängurus jagen müssen, zu Rudeln zusammen.
    Ursprünglich ernährte sich das größte australische Landraubtier vor allem von Kängurus, Wombats und anderen Beuteltieren. Mit der Einführung von Schafzucht und Kaninchen änderte sich sein Speisezettel: Seitdem jagen Dingos auch Hausschafe und Nager. Daher ist das Verhältnis der australischen Farmer zu ihnen gespalten. Während Rinderfarmer dem Dingo wohlgesonnen sind, da er die Nahrungskonkurrenten der Rinder dezimiert, wird er von den Schafzüchtern erbarmungslos gejagt und getötet, da er gelegentlich auch Schafe reißt.
    Um Dingos von den Schafherden
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