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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Männchen ist meist rostrot oder rotbraun, wobei das Rot während der Brunst z.T. noch deutlicher hervortritt. In dieser Zeit produzieren die Männchen in speziellen Hautdrüsen besonders viel rotes Sekret, das sie mit den Vorderpfoten über den ganzen Körper verteilen. Die Weibchen dagegen sind rauchblau gefärbt. Die Färbung variiert aber bei beiden Geschlechtern zwischen rot und graubläulich, was die Unterscheidung von Weibchen und noch nicht geschlechtsreifen Männchen erschwert. Die Ausprägung der Farbvarianten schwankt auch räumlich: In Ost- und Südaustralien gibt es mehr Farbvarianten, in Nordwestaustralien hingegen dominiert Rot bei beiden Geschlechtern.
    Beine zum Hüpfen und Kämpfen
    Das Rote Riesenkänguru benutzt den Schwanz wie ein fünftes Bein: Weil die schwachen Vorderbeine den Körper nicht halten können, bildet er ein Gegengewicht zum stark nach vorn verlagerten Schwerpunkt. Dennoch sind die roten Riesen schnelle und ausdauernde Tiere, die Geschwindigkeiten von 70 km/h erreichen können. Dies gelingt ihnen mit ihrer typischen hüpfenden Fortbewegungsart. Ihre enorme Sprungkraft lässt sie aus dem Stand 3m weite und in vollem »Lauf« sogar bis zu 9m weite Sätze machen. Derartige Höchstleistungen sind nur mithilfe von besonderen Anpassungen im Bau der Hinterbeine möglich. Die Achillessehnen der roten Riesen wirken beim Springen wie Stahlfedern: Sie speichern beim Auftreffen auf den Boden Bewegungsenergie und geben sie beim Absprung wieder ab. Dadurch gibt es weniger Reibungsverluste als bei laufenden Tieren vergleichbarer Größe.
    Boxend gegen Dingos und Artgenossen
    Die Hauptwaffe der Tiere ist neben dem kräftigen Schwanz die vierte Zehe, die mit einer sehr großen und scharfen Nagelkralle ausgestattet ist. Wenn es von Dingos – seinem Hauptfeind – in die Enge getrieben wird, richtet es sich zu voller Größe auf und boxt zunächst mit den Vorderbeinen los. Plötzlich stützt es sich aber nur noch auf den Schwanz und tritt mit den Hinterläufen gegen den Unterleib des Gegners. Dabei kann die scharfe Nagelkralle die Bauchdecke aufschlitzen und tödliche Verletzungen bewirken.
    Neben den Dingos haben die roten Riesen ihre eigenen Artgenossen zu fürchten. Vor allem zwischen ausgewachsenen Männchen kommt es zu heftigen Revierkämpfen. Mithilfe von gezielten »Faustschlägen« versuchen sich die Gegner aus dem Revier zu vertreiben. Auch die Rangordnung innerhalb einer Gruppe wird so geregelt. Junge Männchen verfolgen solche Kämpfe mit großem Interesse und beginnen die Alten zunächst spielerisch nachzuahmen. Schon der erste Kampf ist wichtig, um eine gute Position in der Hierarchie einzunehmen. Männchen, die in der Rangordnung weiter unten stehen, haben nur dann die Möglichkeit, sich zu paaren, wenn das dominante Männchen gerade nicht aufmerksam ist.
    Rotes Riesenkänguru
Macropus rufus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Diprotodontia
    Familie Kängurus
    Verbreitung im Landesinneren von Australien
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: Männchen 95–140 cm, Weibchen 75–110 cm Standhöhe: bis über 1 m
    Gewicht Männchen: 22–85 kg,
    Weibchen: 17–35 kg
    Nahrung Gräser, Kräuter, Laub und Rinde
    Geschlechtsreife Männchen mit über 2 Jahren, Weibchen mit 15–20 Monaten
    Tragzeit ca. 33 Tage; Beuteltragzeit ca. 235 Tage
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter bis 20 Jahre
    Der lange Marsch in den Beutel
    Kängurus können sich ganzjährig paaren. Die »Schwangerschaft« dauert vier bis fünf Wochen – allerdings hat dieser Begriff bei Beuteltieren eine andere Bedeutung. Verglichen mit anderen Beuteltieren ist die Zeit, bis der Embryo des Roten Riesenkängurus in den Beutel wandert lang. Zu diesem Zeitpunkt ist er etwa so groß wie ein Maikäfer, das Nervensystem ist aber schon relativ weit entwickelt. Etwa eine Stunde vorher hat die Mutter ihren Beutel sauber geleckt, dann legt sie sich für die eigentliche »Geburt« auf den Rücken. Dabei bewegt sich der Embryo mit schlangenartigen Bewegungen zum Beutel. Diesen Weg muss er ohne Hilfe der Mutter ganz allein bewältigen. Völlig blind, nur mithilfe seiner Vorderfüße und geleitet durch seinen Geruchssinn, findet er innerhalb von drei bis fünf Minuten sein Ziel. Im Beutel angekommen, saugt sich das Junge an einer der vier Zitzen fest. Diese schwillt dann so stark an, dass der ganze Mundraum des Jungen ausgefüllt ist und es festhält. Dadurch kann es bei den heftigen Sprungbewegungen nicht abfallen.
    Nach drei Monaten löst sich das Junge von der
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