Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Crowley-Forscher. Ich habe wirklich alles gelesen, was es über ihn zu lesen gab. Ich habe mich um viele Dinge gekümmert, und es ist mir tatsächlich gelungen, einen Menschen aufzustöbern, der Crowley gekannt hat. Ich habe ihn in einem Altenheim gefunden, wo man ihn abseits der normalen Bewohner regelrecht gefangengehalten hatte. In einem Loch, das sich Zimmer nennt. Aber man hatte ihm gestattet, persönliche Dinge mitzunehmen. Sie glauben gar nicht, welche Mühe es mich gekostet hat, diesen Mann zu finden. Aber ich bin zäh. Habe ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt, dann führe ich es auch durch. Ich durfte auch mit diesem Hank Thonball sprechen, der zu Crowleys Kreis gehört hatte. Er war wirklich live dabei, wie man so schön sagt, aber er hat es nicht richtig verkraftet. Es war zuviel für ihn.« Lambert wischte mit der ausgestreckten Hand vor der Stirn hin und her. »Sein Geist wurde verwirrt. Er verwechselte Wunschdenken mit der Realität. Er wollte Sex und den Tod zugleich. Auf Einzelheiten will ich verzichten. Jedenfalls hat man ihn eingesperrt. Ich komme jetzt darauf zurück, dass man ihm einige persönliche Dinge gelassen hat. Als ich ihm gegenübersaß - er sah schlimm aus -, da gelang es mir tatsächlich, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Er war überrascht, wie gut ich über den Meister Bescheid wusste. Seine Erinnerungen an ihn waren so stark, dass er sie wieder hervorholen konnte und mir Einzelheiten berichtete, die mich in Staunen versetzten. Wir haben stundenlang miteinander gesprochen, und da kam das Thema auch auf die Satans-Krone.«
    »Dann haben Sie die Informationen von ihm?«
    »So ist es, Mr. Sinclair.«
    Ich lächelte milde. »Bei allem, was recht ist, Mr. Lambert, aber haben Sie dem Mann geglaubt?«
    »Ja, das habe ich.«
    Ich blieb weiterhin skeptisch. »Einern Verwirrten?«
    »Ha, ha, wenn Sie sich da nicht mal irren. So verwirrt war er nicht mehr. Schließlich ging es um das Thema, mit dem er sich Jahre seines Lebens beschäftigt hat. Dazu gehörte auch die Satans-Krone. Sie ist sehr wichtig für ihn gewesen.«
    »Aber davon haben wir nichts.«
    »Doch, Mr. Sinclair, haben wir.«
    Er hatte die Antwort mit einer derartigen Sicherheit gegeben, dass ich mich wunderte. Ich war auch umgeschwenkt. Hatte ich zuvor Lamberts Ausführungen noch etwas amüsiert und auch leicht ungläubig gelauscht, so sah ich sie jetzt mit anderen Augen an. Er hatte anscheinend tatsächlich etwas herausgefunden.
    »Ich höre.«
    »Sein Vertrauen zu mir wurde während unserer Unterhaltung so groß, dass er mir seinen größten Schatz überlassen hat. Ich erwähnte ja bereits sein Eigentum.«
    »Das er mitgenommen hat.«
    »Genau. Und darunter befand sich der Schatz, der jetzt in meiner Aktentasche steckt. Es ist ein alter Super-Acht-Film aus den Dreißigern oder Anfang der vierziger Jahre gewesen. Auf diesem Film war die Satans-Krone zu sehen.«
    Jetzt horchte ich noch mehr auf und leistete Lambert Abbitte. Dieser Mann war zwar ein Original, aber er wusste genau, was er tat. Dumm war er bestimmt nicht.
    »Was sagen Sie jetzt, Mr. Sinclair?«
    »Haben Sie den Film mitgebracht?«
    »Nein«, erwiderte er und sah den Ausdruck der Enttäuschung auf meinem Gesicht. »Nicht den Film. Den alten, meine ich. Wir leben in einer anderen Zeit, die auch an mir nicht spurlos vorübergegangen ist. Ich habe diesen Film einem Fachmann überlassen, und er hat ihn mir auf eine Video-Kassette umgespult. Sie habe ich als Beweis mitgebracht. Ich nehme an, dass ich Sie neugierig gemacht habe, damit wir beide uns den Film gemeinsam anschauen können.«
    »Das haben Sie in der Tat, Mr. Lambert.«
    »Wunderbar. Nur dürfen Sie sich nicht an der Qualität stören. Er ist nicht so perfekt wie die heutigen Filme, aber das macht nichts. Man kann genug darauf erkennen.«
    »Ausgezeichnet, Mr. Lambert. Haben Sie denn noch mal Kontakt mit diesem Hank gehabt?«
    »Nein, leider nicht. Ich habe gehört, dass er gestorben ist. Kurz nachdem ich bei ihm gewesen bin. Sein Tod war den Leuten ein Rätsel. Man hatte ihm den Kehlkopf eingedrückt. Kann auch sein, dass er es selbst getan hat. Da ist sich niemand sicher. Die Untersuchungen Ihrer Kollegen sind auch bald eingestellt worden.«
    »Schade.«
    »Ja, das finde ich auch.«
    Ich blies die Luft aus. »Sie denken also, dass wir uns den Streifen heute anschauen.«
    »Dafür wäre ich. Und zwar sofort. Sie werden doch hier einen Film- oder Videoraum haben.«
    »Das versteht sich.«
    »Fein.« Isaak
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher