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Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone
Autoren: Jason Dark
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Lambert lächelte. »Sollten wir uns dann nicht auf den Weg machen?«
    Der Mann hatte Power, das musste ich ihm zugestehen, und ich war auch einverstanden. Zugleich standen wir auf. »Kann ich den Mantel hier bei Ihnen im Büro lassen, Mr. Sinclair?«
    »Kein Problem.«
    Die Aktentasche nahm er mit. Er hatte kaum die Tür zum Vorzimmer geöffnet, als Suko erschien. Beide blieben stehen, weil sie überrascht waren. Lambert fing sich als erster. »Ah, das ist wohl ihr Freund und Kollege Suko.«
    »Sehr richtig.«
    »Ihn hatte ich schon vermisst.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Kann mir mal einer sagen, um was es hier eigentlich geht?«
    »Wir wollen uns eine Video-Kassette anschauen.«
    »Wie schön. Darf ich auch?«
    »Es wäre mir sogar sehr recht«, erklärte Lambert und streckte Suko seine Hand entgegen. »Gestatten Sie, mein Name ist Isaak Lambert, ich bin Forscher.«
    Suko drückte die Hand zwar, schaute allerdings mich dabei an, schüttelte leicht den Kopf, etwas irritiert über Lamberts Verhalten und vielleicht auch wegen meines Grinsens.
    »Ich erkläre dir alles unterwegs«, sagte ich.
    »Wohin gehen wir denn?«
    »Kino gucken«, sagte ich.
    Suko schüttelte nur den Kopf. Enthielt sich allerdings einer Bemerkung und schloss sich uns an.
    Zuerst hatte ich Isaak Lambert ja nicht so richtig für voll genommen. Nun dachte ich anders über ihn.
    Auch deshalb, weil mir mein Gefühl sagte, dass da einiges auf uns zukommen konnte. Dieser Aleister Crowley war zu seinen Lebzeiten schlimmer als ein Tier gewesen, das wusste ich auch. Sollte es tatsächlich so etwas wie ein Erbe geben, dann musste es vernichtet werden…
    ***
    Wir hatten den Kinoraum betreten und auch alles vorbereitet. Wir waren und wir blieben zu dritt. Niemand würde uns stören. Lambert hatte mir die Kassette überreicht, die ich in den Recorder einlegte.
    Er und Suko hatten sich bereits auf die Stühle der ersten Reihe gesetzt. Es war kein normaler Fernseher, auf dem wir die Bilder sehen würden. An der Wand hing einer dieser großen Bildschirme, die beinahe schon einer Kinoleinwand gleichkamen. Ich nahm neben Lambert Platz und hielt die Fernbedienung fest. »Muss ich den Film erst zurückspulen?«
    »Nein, das ist nicht nötig, das habe ich alles schon für Sie erledigt.«
    »Sehr gut.«
    »Wir können beginnen.«
    Das Licht war gedimmt worden, und ich schaltete auf Start. Keiner von uns lehnte sich entspannt zurück. Zu sehr standen wir unter Strom und waren gespannt, ob Isaak Lambert keine Märchen erzählt hatte. So wie ich ihn einschätzte, war das nicht der Fall. Er war zwar ein seltsamer Vogel, aber nicht dumm. Er wusste genau, was er tat und was nicht. Zunächst war auf dem Bildschirm ein Flimmern zu sehen. Klar, dass der Film nicht in Farbe gedreht worden war, sondern in einem, wenn auch schlechten, Schwarzweiß. Das Flimmern verschwand. Das erste Bild erschien. Eine einsame Gegend irgendwo in England. Ein Kirchturm, der von Vögeln umkreist wurde, dann ein altes, windschiefes Steinhaus mit einem verwilderten Garten, der auf der Vorder- und auf der Rückseite gleich aussah.
    Ich wollte schon fragen, ob der Film ohne Ton ablief, als ich die ersten Geräusche hörte. Zunächst waren sie nicht zu identifizieren, bis ich herausfand, dass es das schwere Atmen eines Menschen war, den wir nicht sahen, der allerdings um das Haus herumschlich und von einer Kamera beobachtet wurde.
    »Gleich geht es los!« flüsterte Lambert uns zu. »Denken Sie immer daran, dass alles, was Sie hier zu sehen bekommen, kein normales Kino ist, sondern die Realität. Alles, was Sie zu sehen bekommen, entspricht den Tatsachen…«
    Wir nahmen es hin. Zumindest ich hatte mir vorgenommen, locker zu bleiben, was ich allerdings nicht schaffte, denn es gelang dem Film tatsächlich, mich in seinen Bann zu ziehen. Sein Inhalt kam einem Gruselstreifen sehr nahe, mehr noch, er entwickelte sich zu einem reinen Horrorfilm…
    ***
    Der Mann hatte das Haus erreicht. Schleichend hatte er die Wildnis des Vorgartens überwunden und stand nun vor der alten Tür. Beide Hände hatte die männliche Person, die ungefähr in meinem Alter war, gegen das Holz gedrückt. Es musste Sommer sein, denn der Mann trug nur ein Hemd und eine Hose.
    Noch trat er nicht ein und drehte den Kopf. Sein Gesicht war angespannt und verzerrt. In den Augen lag kein Leuchten, doch die Furcht in seinem Blick war nicht zu übersehen.
    Er schaute noch einmal zurück. Etwas heftig oder noch heftiger, bis er sich einen
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