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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld
Autoren: Andy Claus
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kannte ihn und auch hier gab es keine Probleme. Er machte lange einsame Ausritte, besuchte Plätze, an denen er mit seinem Freund gewesen war und schwelgte in Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit ihm. Dabei hielt er sich daran fest, dass es wieder so werden würde. Er sehnte sich nach Claus und bei allem, was er tat, spürte er unterschwellig immer wieder das einzige Minus, mit dem er während dieser Zeit zu kämpfen hatte. Er hatte wieder einmal keine körperliche Nähe. Gerade nach der intensiven Zeit mit Claus vermisste er die Zärtlichkeit und natürlich nicht nur diese. Obwohl er sich ganz gut unter Kontrolle hatte, war ein weiteres Problem die sexuelle Enthaltsamkeit. Die Selbstbefriedigung mit Claus’ Bild vor Augen war nur eine Notlösung, die erforderliche Beseitigung eines Überdrucks.
    ✵
    Heute kam Sascha soeben aus Claus’ Betrieb. Er lief geradewegs in die Arme von Guido. Beide sahen sich einen Moment lang konsterniert an, dann begann Guido:
    „Ach, der liebende Ehemann. Na, wie geht es dir? Schon eine Fußballmannschaft gezeugt?“
    „Ich – eh ...“
    Sascha sah nicht sehr intelligent aus, als er Guido weiterhin wie ein Gespenst anstarrte.
    „Hey, was ist denn los? Bin ich in dem knappen Jahr so alt geworden, dass du mich nicht mehr erkennst? Ich bin’s, Guido. Der, den du abserviert hast, weil du deiner Frau treu sein wolltest.“
    „Ich weiß. Ich war nur überrascht, weil ich dich noch nie hier gesehen habe.“
    „Das ist nicht meine Schuld, ich bin in letzter Zeit öfter auf der Meile zwischen Quo Vadis, Stiefelknecht und Timp. Dich allerdings habe ich noch nie hier gesehen. Hatte gedacht, du sitzt nur noch bei Frauchen zu Hause und hatte dich fast schon vergessen. Scheiße, das hat sich jetzt wieder geändert. Was ist, gehen wir etwas trinken? Oder wirst du erwartet?“
    Sascha überlegte kurz. Warum nicht? In Marienburg war niemand, den seine Ankunftszeit interessieren könnte. Und so saßen sie wenig später zusammen im Quo Vadis. Er erzählte von Stefanies Betrug und davon, dass er jetzt mit seinem neuen Freund zusammenlebte, der sich allerdings momentan in einer Klinik befand.
    „Bist du denn schon geschieden?“
    „Nein, erst wenn das Trennungsjahr abgelaufen ist. Aber das wird kein Problem, sie hat auf alles verzichtet, nur um mich loszuwerden. Manchmal ist es ganz nützlich, ein schwuler Bastard zu sein. Soviel ich weiß, hat sie schon wieder einen anderen und will heiraten. Also keine Zeit, um mich bei einer Scheidung zu schikanieren.“
    „Und was ist mit deinem neuen Freund? Wie lange muss er denn noch im Krankenhaus bleiben?“
    Sie unterhielten sich, ohne zu bemerken, wie die Stunden verflogen. Guido hatte zur Zeit Urlaub und nichts Bestimmtes vor, deshalb zeichnete sich irgendwann ab, dass er mit zu Sascha kommen würde. Es lag nicht zuletzt an dessen völliger Enthaltsamkeit in den vergangenen beinahe drei Monaten, dass es eine ausgesprochen stürmische Liebesnacht wurde. Erst am nächsten Morgen, als er Guido neben sich schlafen sah, überfiel ihn das schlechte Gewissen. Beim Frühstück waren beide eher in sich gekehrt, bis Guido begann:
    „Hier hast du ja anscheinend den ganz großen Deal gemacht. Der Knacker muss ganz schön Flocken haben. Dann kann man jetzt also sagen, dass du einen Stammfreier und ausgesorgt hast.“ Sascha sprang auf, sein Gesicht rötete sich vor plötzlicher Wut.
    „Was redest du denn da, du Idiot. Ich liebe Claus, das hat nichts damit zu tun, was ich früher mal gemacht habe. Ich würde nie Geld von ihm nehmen. Nie. Kann ich mich nicht auch mal verlieben?“
    „Dafür lebst du aber ganz gut in seinem Haus.“
    „Na und? Ich kümmere mich ja auch drum, dass in seinem Laden alles läuft.“
    Guido grinste unverschämt.
    „Du?“
    „Ja ich. Und ich mach das gut. Ich bin nicht so dämlich, wie du vielleicht denkst.“
    „Ach Gottchen, ist ja gut. Entschuldige. Warum ist dein Freund eigentlich im Krankenhaus?“
    Sascha blieb so weit er es vertreten konnte bei der Wahrheit, als er diese Frage beantwortete und Guido war einigermaßen überrascht.
    „Du bist mit einem Psychopathen zusammen? Hast du denn keine Angst vor ihm?“
    „Claus ist nicht irre. Der Arzt sagt, er kriegt das in den Griff und sobald die Behandlung abgeschlossen ist, wird sich ein solcher Zusammenbruch nicht wiederholen, wenn er nach Hause kommt.“
    Während er dies sagte, überfiel ihn ein eigenartiges Gefühl. Was würde wirklich geschehen, wenn Claus kam? Konnte
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