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Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Titel: Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Zebu geopfert hatten, um die 'Dämonen', wieder zu besänftigen...
    Es war zweifelhaft, ob diese Art Dämonen darauf reagieren würde...
    Wohin Logan und seine Begleiter auch kamen, fanden sie eine Atmosphäre tiefster Verstörung unter den Bewohnern der Gegend vor.
     
    "Hast du die Blicke der Leute gesehen, Ray?" fragte Pierre Marquanteur, als er später zusammen mit Ray Logan am Bug der L'OISEAU DE FEU stand und sich eine Gouloises ansteckte.
    "Ja", murmelte Logan.
    "Sie haben uns angesehen wie Todgeweihte."
    "Wenigstens hat Sung seine gute Laune bis jetzt behalten."
    "Wenn sich daran etwas ändern sollte, wird's brenzlig."
    "Meinst du, der Chinese setzt uns einfach ans Ufer?"
    "Mitsamt diesem eingepökelten Tentakelwesen, Ray!"
    Logan atmete tief durch.
    Er fühlte, daß er nahe am Ziel war. An jenem Ziel, dem er schon jahrelang hinterher jagte.
    "Was glaubst du, was uns an der Absturzstelle erwartet, Ray?"
    "Ich habe keine Ahnung!"
    "Was hältst du von Professor von Breden?"
    "Schwer zu beurteilen, Ray." Ein Lächeln glitt über das Gesicht des ehemaligen Fremdenlegionärs. Dann zuckte er die Achseln. "In meinen Augen gibt es da nur zwei Möglichkeiten: Entweder er ist wirklich ein genialer Forscher, der auf ein großes Geheimnis gestoßen ist oder..."
    "Oder?" echote Logan.
    "Oder er ist ein Verrückter."
    "Wenn er ein Verrückter ist, dann sind wir es auch."
    "Ich weiß nicht, ob das ein Trost ist, Ray."
    "Für mich schon."
     
    "Na, dann..."
    Eine Pause des Schweigens entstand. Das Motorengeräusch der L'OUISEAU DE FEU übertönte größtenteils das vielstimmige Dschungelkonzert. Wir sind an einem Ort, an dem wir nicht sein sollten, ging es Logan durch den Kopf. Ein eigenartiges, unbehagliches Gefühl machte sich in seiner Magengegend bemerkbar. Er hatte keine Furcht, aber ihm wurde bewußt, daß die Gruppe einem Phänomen auf der Spur war, dessen Enthüllung zweifellos den Lauf der Geschichte verändern mußte. Die erste Begegnung eines Menschen mit einem Außerirdischen, auch wenn das erste Exemplar, auf das wir gestoßen sind, nicht mehr lebte... Logan wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seine Kleider waren durchgeweicht. Kambodscha glich zu dieser Jahreszeit einer Waschküche. Die Hitze war in Verbindung mit der hohen Luftfeuchtigkeit beinahe unerträglich. Sie lähmte sowohl Körper als auch Geist. Logan hatte zwischenzeitlich immer wieder das Gefühl gehabt, in einer Art Traum zu leben.
    In einem Zustand, bei dem man zur Hälfte wach, sich zur anderen Hälfte jedoch in einer Art Dämmerschlaf befand.
    "Was glaubst du, was diese Außerirdischen oder worum immer es sich sonst bei diesen eigenartigen Kreaturen handeln mag, im Schilde führen?" fragte Pierre Marquanteur schließlich.
    Ray Logan zuckte die Achseln.
    "Wir wissen so gut wie nichts über sie. Alles, was wir haben ist ein toter Körper, den die Bewohner dieses Landes für einen Walddämon halten."
    "Meiner Ansicht nach verfügt eine Spezies, die in der Lage ist, den Abgrund zwischen den Welten zu überwinden, bestimmt auch über eine fortgeschrittene Waffentechnologie", meinte Pierre Marquanteur. "Es wäre vielleicht nicht gerade ratsam, sich den Zorn dieser Tentakelwesen zuzuziehen."
    "Vielleicht haben wir das schon", erwiderte Logan, "und zwar ohne, daß wir uns dessen bewußt wären."
    Marquanteurs Blick wurde düster. Er verstand genau, was Logan meinte.
    "Wenn weiße Seefahrer in der Vergangenheit eine Insel erreichten, auf der die Eingeborenen den Leichnam eines Europäers wie eine Reliquie mit sich herum trugen, so wurde wahrscheinlich meistens kurzer Prozeß gemacht."
    "Richtig", nickte Logan. "Nur, daß im Moment vielleicht die gesamte Menschheit, sich in der Rolle der unzivilisierten Eingeborenen befindet."
    "Ich hoffe wirklich, daß du Unrecht hast, Ray. Mon dieu, c'est ne-pas drole." Marquanteur rückte etwas näher an Logan heran und sprach jetzt in gedämpften Tonfall. "Der chinesische Schiffseigner gefällt mir übrigens nicht."
    "Monsieur Sung?"
    "Genau."
    "Wir sollten ihn im Auge behalten. Er ist zwar nicht abergläubisch und auch nicht so ein Angsthase wie diese Kmer, aber wenn es hart auf hart kommt, werden wir uns nicht auf ihn verlassen können."
    "Ich weiß."
    In diesem Augenblick trat Clarissa von Breden an Deck. Sie atmete tief durch, wischte sich mit einer fahrigen Geste eine Strähne aus dem Gesicht. Das Hemd klebte ihr am Körper. Ein mattes Lächeln spielte einen Augenaufschlag lang um ihre vollen Lippen, als sie
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