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Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Titel: Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Logan sah.
    Der Amerikaner ging auf die Frau zu. Marquanteur blieb im Hintergrund, zündete sich eine Gouloises an, was ihm erst im zweiten versuch gelang. Die Streichhölzer waren feucht geworden.
    "Merde", fluchte er. "C'est encroyable."
    Die Feuchtigkeit war einfach überall, drang überall hin und machte offensichtlich selbst einem Mann wie Marquanteur zu schaffen, der an diese klimatischen Bedingungen mehr als jeder andere Weiße gewöhnt war.
    Clarissa von Breden trat an die Reling, rang erneut nach Luft.
    "Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten?" fragte Ray Logan.
    Clarissa nickte. "Das kann man wohl sagen."
    "Schwierigkeiten welcher Art?"
    "Es hängt mit dem Präparat zusammen", berichtete Clarissa von Breden.
    "Was ist damit?" fragte Logan.
    "Es zersetzt sich."
    "Trotz der Maßnahmen der Konservierung, die Ihr Vater angewendet hat?"
    "Ja. Und es besteht die Gefahr, daß wir das Präparat vollständig verlieren. Mein Vater tut zwar alles, was er kann, aber so wie es aussieht..."
    Sie sprach nicht weiter, verschränkte jetzt die Arme unter der Brust.
    "Sie benutzen denselben teilnahmslos, kalten Begriff, wie Ihr Vater", stellte Logan schließlich nach einer Pause fest.
    Clarissa sah ihn erstaunt an.
    "Wovon sprechen Sie, Mr. Logan?"
    "Nennen Sie mich Ray."
    "Vielleicht, wenn wir uns etwas besser kennen", erwiderte sie.
    "Ganz, wie Sie wollen."
    "Was für einen Begriff meinten Sie?" fragte Clarissa.
    "Sie sprachen von diesem Wesen als Präparat."
    Sie lächelte. "Und das erscheint Ihnen kalt und teilnahmslos?"
    "Ist es das nicht? Über den toten Körper eines Bekannten würden Sie sicherlich anders reden."
    "Diese Wesen ist kein Bekannter", gab Clarissa von Breden zu bedenken.
    "Das ist allerdings richtig. Aber es ist ein Lebewesen, zumindest war es das. Ein Lebewesen, das intelligent genug war, um den Abgrund zwischen den Sternen zu überbrücken."
    "Verzeihen Sie mir den kühlen Blick der Wissenschaftlerin."
     
    "Ihnen verzeihe ich doch alles, Clarissa."
    "Ihre gönnerhaften Sprüche können Sie sich sparen", erwiderte Clarissa von Breden kühl.
    "Geben Sie es zu."
    "Was?"
    "Daß Sie auch zu den Männern gehören, die glauben, daß eine Frau nicht logisch denken kann. Wenn man wie Sie viel im Dschungel unterwegs ist, dann kommt man doch vielleicht nicht oft dazu eine Zeitung zu lesen, sonst hätten Sie sicherlich längst von den Arbeiten einer Madame Curie gehört."
    "Denken Sie mal an, ich habe davon gehört."
    "Aber Sie scheinen nichts verstanden zu haben."
    "Immerhin habe ich verstanden, daß Sie eine sehr schlagfertige Frau sind. Im Übrigen sind wir demselben Geheimnis auf der Spur und ich finde, da sollten wir an einem Strang ziehen."
    "Schön, daß Sie das auch so sehen, Mr. Logan."
    "Clarissa!" rief jetzt Professor von Breden, der sich unter Deck befand.
    "Mein Vater braucht meine Hilfe", sagte Clarissa.
    "Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann?"
    "Im Moment nicht, Mr. Logan."
    "Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung."
    "Wie gesagt, im Moment reicht es völlig, wenn Sie mich respektieren." Mit diesen Worten drehte sie sich um und stieg wieder unter Deck.
     
    "Touché, Ray", hörte der Amerikaner Pierre Marquanteur hinter sich sagen.
    Logan drehte sich herum.
    Pierre Marquanteur grinste breit. "Die ist nicht auf den Mund gefallen, was? Wird Zeit, daß bei dir mal jemand das letzte Wort hat, Ray."
    "Hey, ich bezahle dich dafür, daß du auf meiner Seite bist, Pierre", erwiderte Logan.
    *
    Die L'OISEAU DE FEU erreichte zwei Tage später das Dorf Teng Phong. Das Gebiet, in dem sich die Gruppe befand, schien recht dünn besiedelt zu sein, denn seit ihrem Aufbruch aus Kampong Thum waren sie auf keinerlei Spuren menschlicher Besiedlung gestoßen. Nicht ein einziges Flußboot war dem FEUERVOGEL auf dem Stoeng Sen entgegengekommen.
    Als das Boot den Flußhafen von Teng Phong erreichte, setzte gerade die Dämmerung ein.
    Eigentlich der ideale Zeitpunkt für die Fischer, um mit ihren Booten hinauszufahren und die Netze auszulegen.
    Aber für die Fischer dieses Dorfes schien das nicht zu gelten.
    Die Boote lagen sämtlich in dem kleinen Flußhafen und nirgendwo machte sich jemand daran, irgendwelche Vorbereitungen für einen nächtlichen Fischzug zu treffen.
    Die Männer standen in kleinen Gruppen in der Nähe der Anlegestellen herum und blickten der LOISEAU DE FEU mit mißtrauischen Blicken entgegen.
    "Mit Verlaub, aber die scheinen sich nicht gerade darüber zu freuen, uns zu sehen!" knurrte Pierre Marquanteur
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