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Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Titel: Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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handelt, hätten die Dörfler Schlange gestanden, um uns mit ihren Booten zu Diensten zu sein."
    Von Breden hob die Augenbrauen.
    "Und jetzt?"
    Marquanteur grinste verbissen.
    "Jetzt glauben sie, daß Sie den Walddämon Nol Phum vor sich haben. Hier aus dem Dorf wird uns ums Verrecken niemand flußaufwärts bringen!"
    "Dann sollen sie einen der chinesischen Händler fragen", schlug Logan vor. "Wir verkaufen unsere Pferde und können einen guten Preis zahlen..."
    Pierre Marquanteur nickte. "Das könnte die Lösung sein", murmelte er, bevor er wieder auf Khmer zu verhandeln begann.
    *
    Es fand schließlich ein Händler, der bereit war, die Gruppe mitsamt ihrer absonderlichen Fracht flußaufwärts zu bringen. Der Bootseigner hieß Sung und war Chinese. Er teilte den Geisterglauben der Khmer nicht. Sein Boot hieß L'OISEAU DE
    FEU ('Feuervogel') und war für hiesige Verhältnisse schon recht groß. Es hatte sogar eine kleine Kajüte.
    Sung war ein kleiner, gedrungener Mann mit blauschwarzem Haar und undurchdringlichen Gesichtszügen. Er legte Wert darauf, zur Hälfte Franzose zu sein, da sein Vater ein französischer Kolonialoffizier gewesen sei. Normalerweise nahm er keine Passagiere mit, sondern beförderte Handelsgüter. Aber die Bezahlung überzeugte ihn. Logan überließ ihm die Pferde, die ein in Kampong Thum ansässiger Verwandter für ihn verkaufen würde.
    Das wog eine Handelsfahrt allemal auf.
    Sung hatte gute Laune, als sie aufbrauchen.
    Seine beiden annamitischen Angestellten hingegen wirkten alles andere als begeistert, zumal sie mithelfen mußten, den in Decken gehüllten Körper des Tentakelwesens an Bord zu bringen.
    Zu diesem Zweck wurde eine große Cargo-Kiste genommen, die von Dr. von Breden mit entsprechenden Chemikalien präpariert wurde.
    Diese Prozedur zog sich bis zum Mittag hin. Schließlich mußte bei der Umbettung des Tentakelwesens mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden.
    Niemand wußte schließlich auch Dr. von Breden nicht - durch was die Selbstauflösung des Kadavers letztlich ausgelöst wurde.
     
    Dieses mal wollte Dr. von Breden sein Präparat um jeden Preis erhalten und nicht wieder mit leeren Händen vor einer hämischen Fachöffentlichkeit dastehen, die nichts besseres zu tun hatte, als einen Außenseiter ihrer Zunft nach allen Regeln der Kunst zu verhöhnen.
    Dann endlich konnte die L'OISEAU DE FEU ablegen.
    Die Khmer-Begleiter Lon und Heng fuhren nur widerwillig mit, wie ihren Gesichtern überdeutlich anzusehen war.
    Die Furcht war ihnen anzusehen.
    Sun verlachte sie als abergläubische Narren. Er jedenfalls würde sich wegen ein paar grausiger Erzählungen von zweifelhaftem Wahrheitsgehalt ein gutes Geschäft nicht vermasseln lassen.
    "Und wenn uns doch jemand in die Quere kommen sollte, habe ich das hier!" meinte er dann an Logan gewandt und holte eine geladene Maschinenpistole amerikanischer Bauart hervor. Sie wies das typische runde Trommelmagazin auf. "So etwas braucht man hier...Schon wegen der Banditen!" meinte er.
    "Die dürften unser geringstes Problem sein!" murmelte Logan daraufhin vor sich hin.
    Die heißen Tage vergingen einer wie der andere, während sich die L'OISEAU DE FEU den Stoeng Sen hinaufquälte.
    Der Motor machte auf Ray Logan alles andere als einen soliden Eindruck. Und was die Treibstoffvorräte anbetraf, so schien der Schiffseigner wohl ebenfalls fest mit dem Beistand übernatürlicher Kräfte zu rechnen.
     
    Die feuchte Hitze und die Moskitos setzten der Besatzung stark zu.
    Vor allem auf Dr. Kurt von Breden traf dies zu.
    Tag und Nacht wurde die Besatzung der L'OISEAU DE FEU von den eigenartigen Geräuschen des Urwaldes umgeben. Ein geradezu gespenstischer Chor, der von wucherndem Leben kündete. Das undurchdringliche Grün wimmelte nur so von Lebendigkeit.
    Unheimliche Schreie, das Schlagen großer Vogelschwingen und das Rascheln von Blättern mischten sich zu einem eigentümlichen Klangteppich, der jedem unvergeßlich bleiben mußte, der ihn einmal gehört hatte.
    Eine Woche lang ging es immer weiter den Stoeng Sen hinauf.
    Die L'OISEAU DE FEU legte in einigen kleineren Ortschaften an, die am Flußufer lagen. Pierre Marquanteur schnappte haarsträubende Geschichten von unheimlichen Dämonenwesen auf, die im Dschungel flußaufwärts ihr Unwesen trieben. Die Beschreibungen dieser Wesen ähnelten jener Tentakelspezies, von der Dr. von Breden ein Exemplar konserviert hatte. Einmal erlebten sie, wie die Bewohner einer Ortschaft sogar einen kostbaren
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