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Sansibar Oder Der Letzte Grund

Sansibar Oder Der Letzte Grund

Titel: Sansibar Oder Der Letzte Grund
Autoren: Alfred Andersch
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ausgenommenen Fische ‘rein und sott sie. Sie schmeckten nach nichts, weil er kein Salz hatte. Inzwischen war es dunkel geworden draußen, er machte den Kessel sauber und löschte das Feuer, und dann setzte er sich vor die Hütte und dachte: Ich bin ‘raus, es hat wunderbar geklappt, ich bin in Schweden, ein paar Tage bleib ich hier und dann geh ich irgendwohin und melde mich und sag, daß ich ein Politischer bin. Und dann geht es immer weiter, dann kommt vielleicht Amerika und der Missisippi oder Sansibar und der Indische Ozean.
    Es war still, ein- oder zweimal hörte er einen Fisch springen, und er fühlte sich gar nicht müde und entschloß sich, zum Strand zurückzugehen und nachzusehen, ob Knudsen abgefahren war. Erst wenn Knudsen abgefahren ist, dachte er, bin ich wirklich frei. Er fand den Weg leicht, zwischen den Stämmen herrschte ein diffuses graues Licht, wieder kam er über die leblose Straße, und dann war es nicht mehr weit. Er sah das Haus durch den Wald schimmern und dann die See, und er machte sich hinter Unterholz und einem Felsen bis ans Wasser heran und spähte hinaus. Der Steg lag als graues Band über dem schwarzen Wasser.
    Der Junge sah, daß der Kutter noch immer dalag. Etwas
    weiter weg war das Meer blau, dunkelblau und kalt lag es un- ter einem grauen, einförmigen Himmel ohne Sterne. Der Kut- ter bewegte sich kaum, er war schwarz und still und wartete. Der Junge konnte sehen, daß Knudsen auf Deck saß, er saß auf der Wassertonne und rauchte.
    Der Junge blickte nicht mehr in den Wald zurück, als er den Steg betrat. Er schlenderte auf das Boot zu, als sei nichts geschehen.
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