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Samantha Und William

Samantha Und William

Titel: Samantha Und William
Autoren: Savannah Davis
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beschloss sie aber, das zu tun, was ihre Mutter Amelia immer von ihr verlangte; selbstständig zu sein.
    Zwar würde das hier nicht ganz die Vorstellung ihrer Mutter treffen - die war vollkommen verliebt in den Gedanken, ihre Tochter könnte die Frau von Eric werden, der ja so perfekt und toll war -, aber Amber hatte es endgültig satt, sich ständig sagen zu lassen, was sie zu tun und zu lassen hatte.
    Sie war jetzt fünfundzwanzig Jahre alt, seit drei Tagen. Und sie hatte sich an ihrem Geburtstag geschworen, mehr an sich selbst zu denken. Sie wollte ihr Leben nicht mehr länger nach anderen ausrichten. Wollte öfters auch mal Nein sagen. Zumindest hatte sie sich das vorgenommen.
    Das aufkommende schlechte Gewissen drängte sie zurück, sperrte es sorgfältig in eine Schublade in der hintersten, finsteren Ecke ihres Ichs. Sie war alt genug, alleine Entscheidungen zu treffen. Nicht Eric bestimmte ihr Leben sondern Amber. Wenn er nicht einmal an ihren Feiertag pünktlich kommen konnte, dann würde sie allein gehen.
    Sie griff mit einem unsicheren Lächeln im Gesicht nach ihrer Stola, warf sie sich um die nackten Schultern und verließ entschlossen, aber mit einem Ziehen in der Magengegend die Wohnung. Nur einmal wieder etwas Spaß haben. Was war daran schon so falsch? Amber ging regelmäßig arbeiten, sie kümmerte sich um Eric und ihren Haushalt. Sie hatte sich ein paar Stunden verdient. Das war besser, als ewig alleine in der Wohnung zu sitzen und zu warten. Langsam fühlte sie sich, wie eine einsame alte Dame. Fehlte nur noch, dass sie anfing zu Stricken. Sie wollte nur ein paar Stunden soziale Interaktion.
    Die wenigen Häuserblocks wollte sie laufen. Einfach noch ein bisschen die abendliche Stadt auf sich wirken lassen. Früher, als sie noch nicht über Erics Auto verfügen konnte, war sie auch überall zu Fuß hingegangen. Natürlich hatte sie früher keine High Heels getragen, wenn sie einen längeren Fußmarsch plante. Eigentlich hatte sie früher nie High Heels getragen. Amber hatte immer flache bequeme Turnschuhe vorgezogen, obwohl sie nicht besonders groß war. Die hohen Absätze trug sie nur für Eric. Irgendwann hatte er mal erwähnt, dass er auf Frauen in High Heels stand, und er sich wünschte, sie würde auch welche tragen. Sie fand die Dinger nach wie vor unbequem, aber um Erics Aufmerksamkeit mal wieder auf sich zu ziehen würde Amber alles tun.
    Und vielleicht würde er ja nachkommen nach der Arbeit. Für alle Fälle hatte sie ihm eine Nachricht hinterlassen. Amber lächelte bei der Vorstellung über seinen bewundernden Blick, den er über ihren Körper streifen lassen würde, wenn er sie heute sah. Vielleicht würde er sie am Arm nehmen und mit ihr nach Hause stürmen, um sie endlich mal wieder richtig zu nehmen. In Vorfreude zog es in ihrem Unterleib. Oh wie vermisste sie es, wieder einmal richtig gestreichelt zu werden, zu fühlen, dass er sie wirklich begehrte. Wo war sein Verlangen nach ihr geblieben?
    Früher hatte sie in jeder zärtlichen oder stürmischen Berührung Erics gefühlt, wie sehr er sie liebte. Amber seufzte. Sie sehnte sich nach genau diesen Berührungen. Wann hatte Eric sich nur so verändert? Er wollte sie noch so oft wie früher, aber auf eine andere Art. Ohne Vorspiel, ohne Streicheln, keine Zärtlichkeiten, höchstens ein flüchtiger Kuss. Er beschränkte sich nur noch auf den eigentlichen Akt. Prüfte nur noch, ob sie schon feucht genug war für ihn. Und benutzte sie dann, als wäre sie ein Gegenstand.
    Amber war bewusst, so konnte es nicht weitergehen. Aber noch war sie nicht bereit, aufzugeben. Sie hatte gehofft, dass sie heute Abend zurückfinden würden. Dass er, wenn er sie heute so sehen würde, sich daran erinnern würde, was er einmal für sie empfunden hatte. Bestimmt wird er nachkommen, machte Amber sich Mut.
    Als sie das Haus verließ und in die Nacht trat, begrüßte sie ein eisiger Wind. Amber zögerte einen Moment und überlegte, ob sie nicht doch etwas anderes anziehen sollte, aber verwarf den Gedanken sofort wieder, als ein junger Mann an ihr vorbeiging und ihren nackten Beinen bewundernde Blicke zuwarf.
    Zähne zusammenbeißen und durch, dachte sie. Für einen Augenblick schloss sie die Augenlider, sog tief die herbstliche Nachtluft ein und genoss die friedliche Stille in ihrer abgelegenen Wohngegend.
    Ihre High Heels machten ihr den Fußmarsch nicht besonders einfach, aber sie gab sich Mühe, die Schmerzen in ihren Fußsohlen zu ignorieren. Eine kalte
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