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Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Titel: Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)
Autoren: Holly Goldberg Sloan
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schloss die Augen. Sie hatte das Richtige getan.
    Der Bus bog an der Ecke ab und fuhr die Scofield Avenue entlang. Sie durchquerten den alten Stadtkern. Es herrschte nicht viel Verkehr und nach sechs Ampeln hielt der Bus vor dem Busbahnhof.
    Eine ältere Frau ein paar Sitze weiter stand auf und stieg aus. Emily warf einen Blick hinaus und sah, dass im Wartehäuschen jemand stand, der einsteigen wollte.
    Aber wegen der dunklen Scheiben und der Dämmerung konnte sie nicht erkennen, wer es war.
    ***
    Checkliste. Feuer im Kamin: nicht gut. Katzen: großartig. Hund: auch großartig. Emily weg: nicht gut. Kalte Milch: gut. Bett im unteren Stockwerk: nicht gut. Bett in Jareds Zimmer: möglich. Chilireste: unbekannt.
    Schon innerhalb der ersten fünf Minuten stellten die Bells fest, dass Riddle das Feuer im Kamin an seine Zeit im Wald erinnerte, was ihn sofort an Sam denken ließ und das tat ihm mit Sicherheit nicht gut. Auch dass Emily nicht zu Hause war, verstörte ihn. Er wollte sie unbedingt sehen.
    Riddle hielt beide Katzen im Arm, hätte aber am liebsten gleichzeitig den Hund gestreichelt, und das war auch nicht gut. Aber trotzdem waren die Tiere ein riesiger Pluspunkt. Sie gaben ihm Orientierung.
    Das Bett in dem kleinen Erdgeschosszimmer beunruhigte Riddle, weil alle anderen oben schliefen. Da war was dran. Er wollte nicht alleine schlafen.
    Ob sie nicht alle zusammen draußen im Zelt übernachten konnten?
    ***
    Sam stand vorne beim Fahrer und bezahlte sein Ticket.
    Emily, die hinten auf der Rückbank saß, konnte sein Gesicht nicht sehen, aber sie erkannte ihn sofort.
    Es war er.
    Es war Sam.
    Also musste sie träumen.
    Oder jemand hatte ihr vorhin etwas in ihre Limonade geschüttet. Bobby Ellis. Vielleicht sogar Rory.
    Sie hatte Halluzinationen.
    Oder?
    Denn wie konnte Sam, der tot war, hier im Bus sein und sich einen Fahrschein kaufen?
    Hatte er einen Doppelgänger, der ihm aufs Haar glich?
    Sagte man das nicht?
    Dass jeder auf der Welt einen Zwilling hatte, rein vom Aussehen her? Der junge Mann vorn beim Fahrer hatte genau Sams Größe und er stand genauso da, wie Sam immer dagestanden hatte. Er hatte auch wilde, zerzauste Haare, aber er war dünner. Und er wirkte auf eine Weise kantig, die sie von Sam nicht kannte. Außerdem bewegte er sich anders. Irgendetwas mit dem Arm.
    Und sie hatte Sam auch nie in einer abgetragenen, alten Jeansjacke gesehen. Aber die Jeans hätte von ihm sein können.
    Und dann drehte er sich um und sie sah sein Gesicht.
    Es.
    War.
    Sam.
    Und jetzt sah er sie. Und schaute sie unverwandt an.
    Emily öffnete den Mund und alles, was sie herausbrachte, war: »Ich…«
    Nicht mehr. Nur das eine Wort. Nur: »Ich.«
    Seine Augen waren auf sie gerichtet. Er kam näher und da sprang sie auf und eilte ihm entgegen und schließlich sagte sie: »Sam.«
    Und Sam sagte: »Emily.«
    ***
    Er hätte nie gedacht, dass er ihr in einem Bus begegnen würde.
    Und noch weniger hätte er gedacht, dass er ihr barfuß und in einem wunderschönen Kleid begegnen würde, die Schuhe in der zitternden Hand.
    So etwas hatte er einfach nicht erwartet.
    Er hatte sich vorgestellt, sie zu Hause bei ihrer Familie anzutreffen, und schon dieses Bild hatte ihn in Angst und Schrecken versetzt. Und jetzt das.
    Jetzt stand sie vor einem Dutzend Menschen im neonbeleuchteten Gang eines Citybusses vor ihm.
    Und sie schlang die Arme um ihn, und selbst wenn er nicht aus Fleisch und Blut gewesen wäre, hätte sie ihn niemals wieder gehen lassen.
    ***
    Der Citybus fuhr nicht am Haus der Bells vorbei.
    Das wusste Riddle besser als jeder andere, denn schließlich hatte er sich sämtliche Routen gemerkt und war sie auch gefahren und selbst wenn er gerade nicht Bus fuhr, dachte er an nichts anderes. Er hatte sogar eine Karte von der Stadt gezeichnet, in der alle Buslinen vermerkt waren, inklusive Haltestellen
    Aber als Riddle jetzt durch den hauchzarten durchsichtigen Vorhang des Vorderfensters blickte, sah er plötzlich einen Bus vor dem Haus der Bells anhalten.
    Riddle drehte sich zu den anderen um und sagte: »Der Bus hat gerade hier gehalten.«
    Alle sahen aus dem Fenster.
    Was Riddle sagte, stimmte. Da draußen stand ein Bus am Straßenrand. Die Tür war offen und zwei Leute stiegen gerade aus.
    Jared war an Bussen nicht besonders interessiert und besah sich lieber wieder Riddles zerschrammte Hände.
    Tim Bell bückte sich und hob Jareds großes Froschbuch auf. Es mussten ja nicht alle gleich darauf herumtrampeln.
    Debbie war von der
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