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Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Titel: Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)
Autoren: Holly Goldberg Sloan
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hören und aufzuräumen. Dort hatte die Unordnung etwas überhandgenommen. Überall lagen Bücher, Papiere und Kleidungsstücke herum.
    Der Anruf von Bobby Ellis’ Vater war etwas überraschend gekommen. Er hatte Emily erzählt, dass Bobby das Auto geklaut worden war. Emily wusste, wie sehr Bobby seinen neuen SUV liebte, deshalb tat er ihr leid und sie hoffte, dass sie den Dieb bald erwischen würden.
    Um Viertel vor sieben kam Emily die Treppe runter. Sogar der zehnjährige Jared, der von der Welt um sich herum nicht besonders viel wahrzunehmen schien, sagte: »Du siehst wie eine Prinzessin aus.«
    Emily wollte ihm nicht schon wieder über den Mund fahren, korrigierte ihn aber: »Ich trage Schwarz. Das machen Prinzessinnen nie.«
    Jared dachte darüber nach und fragte dann: »Gehen Prinzessinnen nie auf Trauerfeiern?«
    Da lachte Emily.
    Ihr Vater kam vorbei. Als er sie sah, blieb er stehen. »Wow.«
    Jared meldete sich zu Wort: »Sie geht zum König auf die Trauerfeier.«
    Tim starrte ihn an. »Jared, was redest du da wieder für einen Unsinn?«
    Aber Emily lachte. Da fiel ihrem Vater erst auf, wie lange sie schon nicht mehr gelacht hatte.
    Jared aber war noch nicht fertig. »Ich hab gedacht, Bobby ist der König.«
    Jetzt korrigierte ihn Tim. »Sie gehen auf keine Trauerfeier.«
    Jared zuckte mit den Achseln. Emily legte lächelnd den Arm um ihn und sagte: »Mein kleiner Bruder ist manchmal ganz schön schlau.«
    Dann machte Tim Bell ein paar Fotos von seinem Sohn und seiner Tochter und dachte dabei insgeheim, dass von nun an auf den Fotos immer drei Kinder zu sehen sein würden. Das Leben konnte manchmal ganz schön unerwartete Wendungen nehmen. Welche Zufälle manchmal zum Glück führten. Seine Frau hatte immer mehr als zwei Kinder haben wollen und auf einmal hatte dieser Wunsch sich doch noch erfüllt.
    Jared, der plötzlich das Gefühl hatte, etwas zu kurz zu kommen, fragte seinen Vater, ob sie nicht zusammen zum Chinesen gehen könnten, statt das Chili con Carne vom Vortag aufzuwärmen. Und als dann Bobby Ellis an der Tür klingelte, stimmte Tim zu.
    Debbie und Riddle würden frühestens um zehn Uhr eintreffen. Bevor so vieles in der Familie sich ändern würde, war es vielleicht ganz gut, wenn Jared und er noch etwas ganz Besonderes miteinander unternahmen, nur sie beide.

41
    Bobbys Eltern fuhren die beiden zum Mountain Basin Inn, als wären Emily und Bobby Sechstklässler. Aber die Stretchlimo mit ihren Freundinnen und Freunden war schon lange losgefahren und jetzt ging es nur noch darum, pünktlich zu sein. Wer nämlich bis sieben Uhr nicht dort war, wurde in den Ballsaal nicht mehr eingelassen.
    Weil Bobby es nicht mehr geschafft hatte, das Anstecksträußchen abzuholen, das seine Mutter für Emily bestellt hatte, bestand er darauf, dass sie sich die Boutonnière, die sie für ihn angefertigt hatte, selbst anheftete. Was er ihr nicht sagte, war, dass ihm beim Anblick einer orangeroten Rose sofort schlecht wurde.
    Einige Zeit, bevor sie losgefahren waren, hatte Bobbys Vater bei der Polizei angerufen, um den Diebstahl von Bobbys SUV zu melden, und es hatte sich herausgestellt, dass das Auto aus dem Halteverbot abgeschleppt worden war. Bobby wollte an dem Abend aber trotzdem lieber die Geschichte von dem Diebstahl erzählen, und seine Eltern hatten ihm zugesichert, ihm da nicht in den Rücken zu fallen.
    Hätte man Bobby danach gefragt, so hätte er erklärt, Emily sähe in ihrem schwarzen Kleid gut aus, aber einfach nicht sexy, was wirklich jammerschade war. Sie wirkte elegant, beinahe wie eine Französin. Doch leider hatte ihr Kleid keinen tiefen Ausschnitt oder war wenigstens schulterfrei oder aus dünnem, beinahe durchsichtigem Stoff. Richtig enttäuschend. Stattdessen dieser Look wie aus einem Hochglanzmagazin. Eigentlich auch wieder raffiniert von ihr.
    Doch wenn er ehrlich war, musste er zugeben, wenn man ihn gefragt hätte, ob es nun ihm oder Emily zustehe, an diesem Abend besonders sexy zu wirken, dann hätte er geantwortet: ihm. Weil sich das einfach so gehörte. Er war schließlich hier der King. Sie war nur eine Untertanin. Seine Begleiterin. Eine Schülerin. Oder was auch immer alle anderen hier waren. Und außerdem hatte sie der Ball doch sowieso nicht besonders gekümmert.
    Trotz ihres umwerfenden Looks, das spürte Bobby sofort, war Emily mit ihren Gedanken woanders, als sie zu ihm ins Auto einstieg. Und er hätte es jetzt so nötig gehabt, dass sie seine Nähe gebraucht hätte. Er schaute
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