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Sagen und Maerchen aus Sachsen und Thueringen (Erweiterte Ausgabe)

Sagen und Maerchen aus Sachsen und Thueringen (Erweiterte Ausgabe)

Titel: Sagen und Maerchen aus Sachsen und Thueringen (Erweiterte Ausgabe)
Autoren: Emil Sommer
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über die Stadt geherrscht haben sollen, jene Zeit vergessen ist. Als Sonne wird einer der beiden, durch einen Halbmond getrennten, Sterne im hallischen Wappen gedeutet. Der Esel auf Rosen, das Wahrzeichen von Halle 6 , ist an der Nordseite der Marienkirche in Stein gehauen. Über das Pferd und die Fahne, welche die Halloren nach jeder Huldigung vom Könige erhalten, so wie über die Lieferungen, die sie von Giebichenstein beziehen, vergl. Keferstein Über die Halloren S. 96-102: die daselbst S. 7-9 aus einer handschriftlichen Chronik der Halloren ausgezogene Sage von ihrem Ursprung ist zum größern Theil offenbar nur gelehrte Erfindung. – Knobben sind kleine Brote.

     

    63. Vergl. Myth. 1135.

     

    64. In den Pfingstgebräuchen S. 153 f. ist Schellenmoriz deutlich der Winter: hier treten keine mythischen Züge hervor.

     

    65. Durch bei Nacht erscheinende Lichter wurden die Plätze bestimmt, an denen man Gandersheim und Reinhartsbrunn erbaute (Calvór Das alte heydn. und christl. Niedersachsen S. 317 a, Deutsche Sagen 2, 549). – Egde ist die ältere Form für Egge.

     

    66. »Die Glocken seind etwa also geweihet und getauft worden. Der Bischof wusch oder badete sie erstlich mit dem gesegneten Weihewasser, trucknet sie darnach aber mit reinem Leinwand, machte ihr inwendig mit dem einen beschwornen Öl vier und mit einem andern auswendig sieben Creuzen, beräucherte sie mit Weihrauch, Thymian und anderer wohlriechender Specerei; damit gab er ihr Gewalt das Wetter zu vertreiben und Andacht in den Gemüthern zu entzünden. Es wurden auch Gevattern dazu gebeten, und weil derselbigen viel waren, griffen sie neben einander an einen Strang oder Seil, so an die Glocke gebunden war. In solchem Taufen ward der Glocke ein eigner Name, gleich als ein Taufnam gegeben .« Pomarius Sächsische Chronik (1589) S. 401. Vergl. Del Rio Disquisitiones magicae (1633) S. 1023. – Man läutete beim Gewitter, weil man glaubte, das christliche Geläut breche die Macht des heidnischen Donnergottes.

     

    67. S. Deutsche Sagen 2, 547.

     

    68. Schon Binhard vergleicht die Sage vom Rattenfänger zu Hameln.

     

    70. Die Veranlassung Georg, den Markgrafen von Palästina, nach Mansfeld zu setzen, hat wahrscheinlich erst das Bild gegeben, welches in der Sage gedeutet wird. Vergl. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 424. Schotts walachische Märchen 36.

     

     

    Fußnoten

    1 Nach Bechsteins Sagen des Grabfeldes (fränkischer Sagenschatz 1) Nr. 14 sitzt auch im Guckenberg bei Gemünden ein Kaiser mit seinem ganzen Heere.

     

    2 Dasselbe gilt in Sachsen von Besprechungsformeln. Vergl. Myth. Anhang C, 793. CLIX, 1125.

     

    3 Vergl. daß sich der Teufel aus einem Knäuel entwickelt. Myth. 952.

     

    4 Einen Apfel wirft der Nix auf den Schooß des Weibes, das bei ihm im See gewohnt hat und zu ihm zurückkehren soll: s. Hoffmanns schlesische Volkslieder S. 4.

     

    5 Nach Ulrich von Zezinchoven 181 kam sie mit eime dunste als ein wint. Ähnlich heißt es von Fosete, als er, vom heiligen Liudger bezwungen, Helgoland verließ, habe man einen dunklen Nebel von der Insel wegziehen gesehen (Altfridi vita Liudgeri, Pertz 2, 410). Auch kommen in der von Wilh. Jordan in den litthauischen Volksliedern und Sagen (Berlin 1844) mitgetheilten Sage von Ragaina die Seelen verstorbener Riesen als Nebel und Rauch auf die Erde zurück.

     

    6 Bekanntlich werden Wahrzeichen und Wappen der Städte unterschieden. Das Wahrzeichen mußten früher die Handwerksburschen anzugeben wissen, wenn man ihnen glauben sollte daß sie in der Stadt gewesen seien.

     

     

Märchen.
    2. Der Schluß dieses Märchens kehrt im neunten wieder. Vergl. Der wilde Mann, Kinder- und Hausmärchen 2, 136: unter »wilden Männern« werden wohl die männlichen Waldgeister verstanden, wie die wilden Weiber Waldfrauen sind, und dies stimmt dazu, daß auch der eiserne Mann unserer Sage über den Thieren des Waldes wacht.

     

    3. Der Antheil, welchen der Mensch an dem Kinde hat, erscheint, wie oft die Seelen nach dem Tode (Myth. 786 f.), als Lilie, der Antheil der Nixe als Fisch: beide streben wie sehnsüchtig nach ihrer Trennung sich wieder zu vereinigen indem die Lilie sich über das Wasser neigt, der Fisch bei ihr auf und nieder schwimmt. Durch diesen Schluß, der hohes Alter verräth, wird das Verletzende gemildert, was in der Theilung des Kindes liegt. Befriedigender für das Gefühl, doch ohne Anknüpfung an heidnische Vorstellungen ist der Schluß des schlesichen
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