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Sagen und Maerchen aus Sachsen und Thueringen (Erweiterte Ausgabe)

Sagen und Maerchen aus Sachsen und Thueringen (Erweiterte Ausgabe)

Titel: Sagen und Maerchen aus Sachsen und Thueringen (Erweiterte Ausgabe)
Autoren: Emil Sommer
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Thüringen beim Volke gebräuchlich.

     

    29. Zur Entstehung des Glaubens daß man in Auerbachs Hof Kobolde kaufe, trugen vielleicht die Sagen von Faust bei, die sich an Auerbachs Keller knüpfen. – Die armen und reichen Kobolde werden auch so unterschieden, daß man annimmt, ein und derselbe Kobold hause stets bei zwei Wirthen, dem einen entwende er sein Eigenthum und dem andern bringe er es, so daß er bei dem ersten der reiche, bei dem zweiten der arme Kobold sei.

     

    30. Zu der Schachtel in dieser und der folgenden Sage vergl. Deutsche Sagen 1, 84.

     

    32. Durch ihr graues Gewand stellen sich diese Hausgeister zu den dänischen und norwegischen Nissen. Mönche heißen sie offenbar nur nach der Kleidung: doch scheint die Benennung alt zu sein, da schon in den Volksbüchern von Faust Mephistopheles in Gestalt eines grauen Mönches im Hause umher geht; auf ihn aber ist viel von den deutschen Hausgeistern übertragen (s. meinen Aufsatz über Faust in der ersch- und gruberschen Encyclopädie, F. S. 105 b); besonders vermag er sich wie unsre Mönche unsichtbar zu machen und besorgt, nur von Faust gesehen, die Geschäfte des Hauses, so wie Saat und Ernte auf dem Felde. – Die Kobolde und Mönche werden meist streng von einander geschieden. Der Mönch bringt seinem Gebieter Nichts, sondern wacht nur über dem Vorhandenen: auch erscheint er nie in den Zimmern, nie im Gespräch oder sonst in vertrauterem Verkehr mit den Menschen; er waltet meist in der Nacht und steht noch ernster, würdiger da als der Kobold, der mit den Menschen scherzt und auch ihre Scherze erdulden muß. Der Kobold scheint dort, wo ein Mönch ihm zur Seite steht, nur für die leiblichen Bedürfnisse des Hausherrn zu sorgen; der Mönch versieht die Feldwirthschaft, pflegt das Vieh und hat über den Dienern des Hauses als oberster derselben zu wachen. – Vergl. die Sage vom Bergmönch; auch Kuhns märk. Sagen 6, Bechsteins Sagen des Grabfeldes 74, Wolfs deutsche Märchen und Sagen 122.

     

    33. Das Waschen und Kleiden des Christuskindes scheint ein Rest des heidnischen Cultus zu sein. Ebenso werden die Alraune gebadet und in weiße Hemdchen gekleidet, die man von Zeit zu Zeit waschen muß (Deutsche Sagen 1, 83. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 327), und schon von der Nerthus sagt Tacitus ( Germ. 40) Mox vehiculum et vestes et, si credere velis, numen ipsum secreto lacu abluitur.

     

    34. An den grünen Zähnen erkennt man den Nix, Deutsche Sagen 1, 52. Roth gekleidet wie hier der Nix zeigt sich eine Seejungfer bei Swinemünde (Haupts Zeitschrift 5, 378). Krallen an den Händen haben die nordischen Roen. Auch breitet die schwedische Meerfrau ihre Gewänder über die Büsche (s. Püttmanns nordische Elfenmärchen und Lieder S. 147). – Nur von Nixen läßt die Sage in Sachsen Kinder vertauschen, nie, wie sonst, von Unterirdischen. Das frühste mir bekannte Zeugniß für den Glauben daß Wassergeister den Kindern der Menschen nachstellen bietet die Sage von Lanzelet, welchen die Meerminne der Mutter raubt 5 und im See erzieht. Vergl. auch Myth. 463. Deutsche Sagen 1, 81. 82.

     

    35. Vergl. Deutsche Sagen 1, 53.

     

    36. Dieselbe Sage erzählt man in Wettin mit dem alterthümlicheren Schluß daß die Frau sich zum Lohne von dem Kehricht, der in den Winkeln der Nixstube liegt, so viel nehmen darf, als sie will, und sich der Staub dann in Gold verwandelt. Vergl. Deutsche Sagen 1, 65. 66. 69; Kuhns märkische Sagen 81. Müllenhoffs Sagen aus Schleswig, Holstein und Lauenburg 407. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 80.

     

    37. Vergl. Deutsche Sagen 1, 87.

     

    38. Zu der ersten Sage ist das dritte Märchen zu vergleichen.

     

    39. Blut auf der Oberfläche des Wassers ist das Zeichen daß der Nix Jemand getödtet hat: Myth. 463. Wolfs niederländische Sagen 512. Bechsteins Sagen des Grabfeldes 34.

     

    40. Vergl. Deutsche Sagen 1, 257. 2, 455. Myth. 789. Bechsteins Sagen des Grabfeldes 163. Die Form »die Mahrte« erscheint in Sachsen bisweilen neben der üblicheren »die Mahre«: als Verbum ist mahren (als Mahr Jemand drücken) gewöhnlich.

     

    41. Vergl. Deutsche Sagen 1, 173. Die Sage stimmt darin mit der ersten und zweiten überein, daß nicht bloß einzelne Helden und weiße Frauen in Berge entrückt gedacht werden, sondern Schaaren Verstorbener in den Bergen zusammen wohnen. Da es sicher scheint daß Frau Venus im Venusberge an Holdas Stelle getreten ist, so darf man annehmen daß auch hier sich die Seelen um Holda
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