Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Gesichtern, ließ Augen funkeln und Reihen spitzer Zähne aufblitzen. Dayra und ich hielten uns ein wenig im Hintergrund. Sie hatte uns den Schatz gebracht, den wir den von Zankov angeführten Feinden abgenommen hatten; ihr stand ein anständiger Anteil zu.
    »Gold«, sagte sie. »Ha – die Kleinen Schwestern müßten sich freuen!«
    Ich erkundigte mich nicht, welche Gruppe Kleiner Schwestern sie meinte.
    Statt dessen sagte ich: »Wenn du findest, daß es an der Zeit ist, könnte es dir gut anstehen, zu den Schwestern der Rose zurückzukehren. Sie würden dich willkommen heißen ...«
    »Was weißt du über sie? Das kannst du mir nicht verraten!«
    »Mir geht es nicht darum, die Geheimnisse der Schwesternschaft aufzudecken, Mädchen. Aber es könnte dir Schlimmeres widerfahren, als dich wieder mit ihnen gutzustellen.«
    »Ich denke darüber nach.«
    Die aufgehäuften Schätze kamen zur Verteilung. Bis zur letzten Silberscheibe war alles gezählt worden. Die Männer bildeten Reihen, die Frauen nahmen ihre Plätze ein. Man hatte sich mit Säcken oder Mützen oder stabilen Holzkisten ausgerüstet, und Rasnoldi zählte die Anteile vor, beobachtet von Pompino, Kapitän Linson, Käpt'n Murkizon und anderen zuverlässigen Besatzungsmitgliedern. Der Vorgang dauerte seine Zeit – aber dagegen hatte niemand etwas einzuwenden.
    Natürlich begannen sofort die Spielchen.
    Die Sklaven, die wir freigelassen und die mit uns gekämpft hatten, durften ebenfalls ihr Teil beanspruchen. Wir hatten außerdem beschlossen, daß die zahlreichen Opfermädchen, die wir retten konnten, jeweils einen Anteil bekommen sollten. Darin lag ein wenig Eigennutz, denn so konnten wir die Mädchen, sobald wir zivilisierte Gebiete erreichten, mit ihrem kleinen Vermögen an Land setzen. Dies war die Ansicht der Mehrheit. Ich hatte Dayra gegenüber angedeutet – und sie war einverstanden –, daß ich mich etwas eingehender um die armen Kinder kümmern wollte. Wenn man sie einfach mit einem Beutel Gold allein ließ, bestand die Gefahr, daß sie im Nu das Leben verloren oder in die Sklaverei zurückkehren mußten.
    Die Verteilung nahm ihren Verlauf. Die Hauptbeteiligten, zu denen Dayra und ich gehörten, sollten ihre Schätze später erhalten. Die Beträge standen fest. Damit sollten nicht etwa unsere Schiffsgefährten benachteiligt werden; der Ablauf entsprach vielmehr dem üblichen Protokoll, von denen es auf Kregen wirklich viele gibt.
    Der Gedanke amüsierte mich. Der Lahme Limki stapfte vorbei und hatte die Nase in einen Mehlbeutel gesteckt. Der Beutel war sichtlich schwer von Geld.
    »Bei Llunyush dem Saft!« rief er, als er einmal Luft holen mußte. Sein Gesicht wies weiße Flecken auf. »Ein hübscher Anblick, wie ihn sich ein ehrlicher Mann nur erhoffen kann.« Ich stimmte ihm zu. Köche sind wichtige Personen an Bord.
    An den Lagerfeuern bereitete sich Fröhlichkeit aus. Wein machte die Runde. Jeder Mann kam sich wie ein König vor, jede Frau wie eine Königin. Es gab Streitereien, das war unvermeidlich. Ein oder zwei Messer blitzten auf, doch fiel mir auf, daß diese vorwiegend in den Fäusten von Neuankömmlingen steckten; die alten Hasen unserer Besatzung beruhigten die erhitzten Gemüter schnell wieder.
    Die Taschen prall gefüllt mit Gold, verließen Männer und Frauen den Zahltisch, um sich den Festlichkeiten anzuschließen. Sollte es Ärger geben, würden einige von uns einen klaren Kopf bewahren – dieser Gedanke kam mir, als sich am Ufer der flackernde blaue Schimmer ausbreitete.
    Zwei Herzschläge lang – nicht länger – dachte ich, die Herren der Sterne schickten ihren riesigen blauen Skorpion, um mich von diesem Inselstrand fortzuführen und nackt und wehrlos in einem anderen Teil Kregens abzusetzen, damit ich dort wieder einmal ein Problem für sie erledigte. Aber nur ein oder zwei Herzschläge lang ...
    Einige Männer und Frauen begannen zu rufen, zu schreien. In panischer Hektik wichen Gestalten vom Wasser zurück, und Rondas der Kühne stürzte in den gelben Sand, der erhellt war von dem blausprühenden Feuer der seltsamen Erscheinung.
    Sie stellte nicht die Verrückte Mindi dar.
    Aus der Mitte des tiefblauen Feuers schaute uns ein Gesicht an, durchzogen von Falten wie eine Walnuß, umgeben von einem weißen Schimmer, ein spitzes eindringliches Gesicht, ein Gesicht, das Zauberkräfte verhieß. Dayra umfaßte meinen Arm. Wir atmeten kaum, während wir die Erscheinung beobachteten. Die umschatteten Augen des grotesken Gesichts
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher