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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Anrede gegenüber Vorgesetzten auf ›Jis‹.« Ich konnte nicht erklären, daß diese Anrede etwa unserem irdischen ›Herr‹ entsprach. Es würde noch einige Zeit vergehen müssen, ehe Dayra reif für die Information war, daß ihr Vater gar nicht auf Kregen geboren worden war, sondern auf einer seltsamen kleinen Welt vierhundert Lichtjahre entfernt, beschienen von einer einzigen Sonne und einem silbernen Mond, einer Welt, auf der es keine Diffrassen gab.
    Wir setzten unser Gespräch fort, und Dayras Schmerz begann auch mich zu bekümmern. Ich besann mich auf meine Ziele. Tsleetha-tsleethi, gemach, gemach – so heißt es bei den Kregern.
    Pompino trat zu uns und schien ziemlich mürrisch zu sein – aus gutem Grund.
    »Eine üble Schweinerei! Beim Mächtigen Horato, Jak! Ich glaube fest, die Götter haben sich gegen uns verschworen.«
    »Nicht die Götter, Pompino. Nur eine Hexe!«
    »Nur eine Hexe.«
    »Ich wüßte gar zu gern, was sie mit der Sache zu schaffen hat.«
    »Ich«, verkündete Pompino der Iarvin, »irre mich nur selten. Ich gebe aber zu, ich lag falsch, als ich sagte, die Sache würde ganz einfach.«
    Ich lachte nicht.
    »Wenn ich mich nicht täusche, hast du gesagt, wir würden eine Horde munterer Burschen anheuern, losziehen, Strom Murgon niedermachen, alle Tempel Lems des Silber-Leem abbrennen, klären, wer wen geheiratet hat, und dann nach Hause zurückkehren.« Ich zählte die Punkte an den Fingern ab. »Wir haben kräftige Burschen um uns versammelt; weitere stünden uns gut zu Gesicht. Strom Murgon hat eher uns niedergemacht als umgekehrt. Wir haben bisher erst einen Tempel angezündet, und weitere warten auf die Flammen. Und was die Frage angeht, wer wen heiratet ...«
    »Ja, erzähl mir davon!« warf Dayra ein.
    »Ach«, sagte Pompino, »Kov Pando und Strom Murgon haben es auf dasselbe Mädchen abgesehen, die Vadni Dafni Harlstam. Beide sind auf ihre Besitztümer scharf. Dann gibt es da die Mytham-Zwillinge – Poldo, der selbst ein Auge auf Dafni geworfen hat, und Pynsi, die von Pando geheiratet werden möchte.« Er strich sich energisch über die Schnurrbarthaare. »Wie ich schon sagte – es ist alles ganz einfach.«
    Dayra hob einen Finger an die Lippen und musterte Pompino abschätzend. »Einfach?«
    »Selbstverständlich!«
    »Und das übrige? Zieht ihr wirklich durch das Land und legt dabei Feuer in Tempeln des Silbernen Wunders?«
    »Je schneller die ein Raub der Flammen werden, desto eher wird die Luft wieder angenehm riechen.«
    Mir entrang sich ein schwacher Laut, der zögernde erste Ausdruck persönlicher Zweifel, daß das Niederbrennen von Tempeln die Anhänger eines bösen Kults beeinflussen könnte.
    Finster starrte mich Pompino an. »O ja, Jak, ich kenne deine Ansichten! Aber wenn es keine Tempel mehr gibt ...«
    »Sie werden neue bauen«, meinte Dayra.
    »Dann zünden wir auch die an und wenden uns vielleicht energischer gegen die Cramphs, die ein Loblied auf die Folterung und Tötung kleiner Mädchen singen, möge Armipand sie alle in seinen schwarzen Schlund saugen!«
    Bei diesen Worten wandte mein Gefährte den Blick nicht von Dayra. Sein Fuchsgesicht wirkte lauernd, abschätzend. Pompino der Iarvin war, wie schon sein Name anzeigte, kein Dummkopf. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, daß er tief in die Geheimnisse meiner Tochter eindringen konnte. Er wartete kurz und nickte, als keiner von uns etwas sagte. Er wollte schon weitersprechen, da unterbrach ich aber seine Gedanken.
    »Wir können Tempel niederbrennen, bis wir schwarz im Gesicht werden – das bringt nichts! Wir müssen die leichtgläubigen Dummköpfe bekehren, die alles, was man ihnen sagt, für bare Münze nehmen. Und das bedeutet ...«
    »Und das bedeutet«, schaltete sich nun Dayra ein, »daß man die finden muß, die die Befehle geben.«
    Die Art und Weise, wie sie das Wort betonte, ließ erkennen, daß sie weitaus mehr als einfache Befehle meinte.
    »Die Priester, die Oberpriester«, fuhr Pompino fort, »ja, die spüren wir auf. Und was mich betrifft so weiß ich, was man mit denen anstellen muß.«
    Er sah Kapitän Linson näher kommen und fuhr fort: »Na, dann wollen wir mal weitersegeln. Nachdem wir den Schatz verloren haben, dürfte mit den Männern nicht gut Palines essen sein. Wer denen in den Weg gerät, wird das sein Leben lang bereuen.« Er folgte Linson, um sich mit ihm über den Fortgang unserer Reise abzustimmen.
    »Jak«, sagte Dayra, »als Mutter an den Sakkora-Steinen in Ketten lag
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