Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Süd-Pandahem. Einige zusätzliche Leute hatten wir unterwegs gewinnen können. Jeder aber, jeder einzelne arbeitete nur auf ein Ziel hin. O ja, wir legten Feuer in unsäglichen Tempeln und schützten den Schiffseigner, aber – aber! Die Besatzung hatte sich im Besitz eines langerträumten Schatzes gesehen, der dann aber verlorengegangen war – auf magische Weise in heiße Schmelze verwandelt, die uns die Taschen in Brand steckte. Wir hatten Salben herumgereicht, das können Sie sich vorstellen. Warum sollte einer von den Leuten Pompino ins Zentrum Bormarks folgen? Warum sollte er nach Plaxing ziehen, um Kov Pando zu finden und sich allen Ärgernissen zu stellen, die uns dort erwarteten? Für den Sold – gewiß, für den täglichen Silber-Sinver. Aber wenn man alles bei reinem Licht besieht, hat das Geld auch seine Grenzen.
    Ich wandte mich Dayra zu und gab mir große Mühe, sie mit dem Namen Ros anzusprechen. »Möchtest du Wetten darauf eingehen, wer mitmacht und wer nicht?«
    Sie schnaubte durch die Nase.
    »Typisch! Du kennst die Leute viel besser als ich ...«
    »O gewiß, aber du hast den richtigen Blick, ihre Herzen zu erforschen.«
    »Eins kann ich dir sagen. Käpt'n Murkizon, der rundliche Bursche, kommt mit. Und wenn der kommt, ist auch Larghos der Pfeil mit von der Partie. Quendur den Reißer kann man auch nicht zurücklassen, was zur Folge hat, daß auch Lisa die Empoin dabei ist. Ebenso Nath Kemchug, Pompinos Chulik, und Rondas der Kühne.«
    »Du stellst da einen ziemlich wilden Haufen zusammen, Ros.«
    »Die beiden Varteristinnen haben mich noch nicht richtig akzeptiert. Das ist verständlich. Aber die machen bestimmt mit, und es lohnt sicher, ihr Vertrauen zu erringen.«
    Ich ließ mich von Dayras Worten nicht überraschen.
    »Die Truppe wird mehr oder weniger auseinanderfallen. Der größte Teil der Besatzung bleibt sicher an Bord zusammen; darauf wird schon Linson drängen, und zu Recht.«
    »Mir ist aufgefallen, daß ihr nicht viele Hobolings ...«
    »Unsere Hobolinge sind extrem gute Seeleute, aber die Jungfrau von Tuscurs hat ihren Heimathafen in Süd-Pandahem ...«
    »Richtig, aber Hobolings sind wie alle anderen überall auf der Welt anzutreffen.«
    »Damit bleiben Naghan der Pellendur und seine Wächter.«
    »Die werden doch von diesem Pando bezahlt, nicht wahr? Ganz bestimmt wollen sie sich ihren Lohn verdienen.«
    »Einige vielleicht nicht.«
    »Du zwingst mir die Frage auf, ob ich dich überhaupt begleiten sollte ...«
    »Mir ist aufgefallen, daß du im Zusammenhang mit Larghos dem Pfeil nicht auch von der Dame Nalfi gesprochen hast. Wieso das?«
    Dayra hob eine Hand an das Haar – das Delias Haar sehr ähnlich war: braun und dicht und prächtig – und sagte leichthin: »Ach, die empfindet für Larghos den Pfeil nichts!«
    Ich war verblüfft.
    »Aber die beiden sind untrennbar! Larghos betet sie an!«
    »Ein Mann kann eine Frau anbeten; das bedeutet nicht, daß sie die Pflicht hat, irgend etwas mit ihm zu tun zu haben ...«
    Als unsere Gedanken sich wieder Barty Vessler zuwandten, nahm Dayra sich sichtlich zusammen. Wir schwiegen und betrachteten das langsam vorübergleitende grüne Ufer.
    Man konnte sich schon vorstellen, daß ein Mädchen von der Beobachtungsgabe Dayras auf den Grund einer solchen Beziehung zu schauen vermochte. Trotzdem machte ich mir so meine Gedanken, weiß Zair! Dame Nalfi gehörte inzwischen zu unserer Truppe und genoß allgemeinen Respekt. Sie hielt sich von den anderen fern, gewiß, aber das war aus zwei Gründen logisch. Erstens vermuteten wir dahinter die Liebe, die sie gegenüber Larghos empfand, und zweitens die Vorsicht vor den temperamentvollen Mitgliedern unserer Horde.
    Der Wind wurde unruhig und begann umzuspringen, und in der Enge des Flusses hatte das zur Folge, daß wir einen Schleppdienst mit Ruderern organisieren mußten. Das Langboot wurde zu Wasser gelassen, und kräftige Burschen machten sich an den Rudern zu schaffen. Für einen relativ behäbigen Segler wie einen Argenter war der Fluß, so mächtig er auch sein mochte, ungemein eng. Die Böen wühlten das Wasser auf und peitschten durch die Baumwipfel. Weiter oben wurden flache Wolken binnenwärts getrieben.
    Das kleine Beiboot hatte mich soeben nach einer Runde an den Rudern auf den Argenter zurückgebracht, als Pompino plötzlich einen Schrei ausstieß. Andere hoben erstaunt die Köpfe und schlossen sich den staunenden Rufen an.
    Ich hob den Kopf.
    Inmitten der dahinrasenden Wolkenmassen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher