Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
der Pellendur wirkte ausgesprochen unglücklich. Er war ein Fristle und gehörte somit einer katzenhaften Rasse an, deren Abscheu vor dem Meer sprichwörtlich ist. Fristles sind schlechte Seeleute und finden sich nicht oft an Bord von Schiffen. So schien sich auch Naghan sehr danach zu sehnen, wieder einmal den Fuß auf festes Land zu setzen.
    Käpt'n Murkizon erhob die Stimme.
    »Schick einen guten Mann an die Ketten, Kapitän Linson! Handle geschickt. Wenn die Hexe uns führt, können wir einen sicheren Weg finden. Bei der ungesunden Achselhöhle der Göttlichen Dame von Belschutz! Für einen erfahrenen Kapitän wie dich ist das doch kein so großes Risiko!«
    Der Spott, mit dem Linson normalerweise Murkizon behandelte, richtete sich zur Abwechslung einmal gegen ihn selbst. Es war amüsant, wie überhaupt die ganze Situation etwas Belustigendes hatte. Ich verfolgte die weitere Entwicklung aus dem Hintergrund und verzichtete sogar darauf, mit mir selbst um den Ausgang der Sache zu wetten.
    Eine überraschende Bö spannte unsere Segel und legte die Jungfrau von Tuscurs schräg – und schon war die Entscheidung gefallen.
    Wir waren überzeugt, daß die Verrückte Mindi die Küste kannte und uns nicht bei heftigem Sturm auf zerklüftete Felsen hetzen würde. Irgendwo gab es eine Höhle, die vor dem Sturm abgeschirmt war. So mußte es sein ...
    Auf die erfrischende Art aller schurkischen Kreger hätte nun eine lebhafte Diskussion begonnen, durchsetzt mit phantasievollen Flüchen, ehe dann doch das Offensichtliche getan wurde.
    Aus einem unerfindlichen Grund – der zweifellos mit meinen Gedanken zu Dayra zu tun hatte – mußte ich plötzlich an die Zeit zurückdenken, da ich als Kaidur im Jikhorkdun von Huringa in Hyrklana verbracht hatte. Der silbrige Sand der Arena war oft von Blut getränkt gewesen, und ich hatte als Schwertträger gegen schreckliche Ungeheuer und noch gefährlichere Männer antreten müssen. In jenen Tagen hatte ich von meinen kleinen Zwillingen Drak und Lela geträumt; meine übrigen Kinder hatten Kregen noch keinen Besuch abgestattet. Damals hatte ich mir vorgestellt, daß Kinder größer werden und ihre Probleme selbständig meistern. Also, bei Zair! Meine Kinder waren groß geworden und sahen sich in der Tat eigenen schrecklichen Problemen gegenüber. Das Erheiternde war dabei, daß Dayras Zwillingsbruder Jaidur König von Hyrklana geworden war. Damit hätte ich während meiner Kämpfe im Jikhorkdun von Huringa wahrlich nicht rechnen können!
    Von solchen Erinnerungen getrieben, zeigte ich vielleicht mehr von der alten finsteren Teufelsmaske des wahren Dray Prescot, als ich eigentlich wollte.
    »Folgen wir Mindis Hinweisen, suchen wir uns eine geschützte Bucht – und zu Sicces Toren mit allen Schurken, die uns folgen wollen! Dann können wir in Ruhe die Schätze verteilen und dafür sorgen, daß jeder von uns seinen gerechten Anteil bekommt.«
    Pompino warf mir einen erstaunten Blick zu. Dann rief er sofort: »Kapitän Linson! Bitte nimm den Kurs, den die Hexe anzeigt! Sobald wir einen sicheren Ankerplatz haben, können wir ...« Er fuhr sich über die Schnurrbarthaare und stellte mit dieser Geste klar, daß er, beim Mächtigen Horato, vielleicht nicht viel von Schiffen wußte, aber immerhin der Eigner war, der sich diesen oder jenen Seemannsdruck schon angeeignet hatte. »... wir den Haken auswerfen.«
    Unter Deck begannen einige alte Seeleute zu lachen, doch entspannte sich die Atmosphäre zugleich auf dramatische Weise.
    Was mich betraf, so war ich erleichtert, daß Dayra ein weiterer Kampf erspart bleiben würde. Sie war bestens dafür ausgebildet, eine Herrin der Peitsche und der Klaue. Allerdings hatte sie die Klaue zunächst fortgesteckt. Die rasiermesserscharfen Krallen konnten einem Gegner das Gesicht zerreißen; wenn es nach mir ging, würden sie in dem Kasten bleiben.
    Jeder Onker kann Ihnen sagen, daß das auf Kregen eine denkbar unrealistische Hoffnung war. Die Zukunft würde nicht die Güte und Ruhe bringen, die ich erstrebte, und doch würden in der Dunkelheit immer wieder jene Blitze aufzucken, die nur durch gute Gefährtenschaft, persönlichen Mut und entschlossenes Angehen gegen das Geschick möglich sind.
    Vor dem Wind liefen wir schnell auf die Küste zu. Kein vernünftiger Kapitän hätte sich dem Wahnsinn verschrieben, mit vollen Segeln auf eine Lee-Küste zuzuhalten! Irrsinn! Aber wir verließen uns auf die hellblau schimmernde Gestalt der Verrückten Mindi.
    Eine hoch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher