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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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die Backstageleine hinabgerutscht und als erster an Deck gelandet, aber ich verzichtete darauf. Ich kletterte hinter ihr her und schaffte es, gleichzeitig mit ihr das Deck zu berühren. Wir waren außer Atem, erfüllt von dem wilden, hektischen Aufwallen, das ein schneller Abstieg mit sich bringt, Eiffelturmeritis, könnte man sagen.
    »Ha!« begrüßte uns Pompino schwungvoll und zwirbelte seinen Schnurrbart. »Offenbar habt ihr Grund zur Freude.«
    »Im Gegensatz zu dir, Pompino, der die Sorgen einer ganzen Flotte auf den Schultern trägt.«
    »Aye! Spottet nur! Jedesmal wenn ich in See steche, suchen mich Piraten und Unwetter heim, alles, was einem den Appetit verderben kann!«
    »So ist das nun mal auf See!«
    An Bord wußte niemand, daß Dayra meine Tochter war. Sie war als Ros Delphor bekannt, als gute Gefährtin und kundig mit dem Rapier. Sollten die beiden Verfolger uns entern können, würde Dayra mit Klaue und Rapier ihren Teil tun. Sie kämpfte für zwei.
    Daß mich diese Aussicht mit Entsetzen erfüllte, daß ich mir innigst wünschte, meine Tochter würde nicht mit uns in der Klemme stecken, war nur die halbe Wahrheit. Gewiß wünschte ich mir, Dayra wäre nicht so kampferfahren. Aber da wir uns hier auf Kregen befanden und sie eine Prinzessin war und eine Schwester der Rose, erfahren in gefährlichen Missionen, würde sich das Notwendige schon ergeben, und ich konnte verflixt wenig dagegen tun.
    Kapitän Linson, Führer der Jungfrau von Tuscurs meldete sich auf seine forsche Weise zu Wort. Er war ein Mann von unschätzbarer Erfahrung, ein Mann, der sein eigenes Glück suchte und dabei das Vermögen seines Eigners mehrte. Daß Pompino diese Angelegenheit aus anderem Blickwinkel sah, war nicht nur amüsant, sondern gehörte zu der Beziehung der beiden Männer.
    »Wir müssen kämpfen«, sagte Linson.
    Ich bezwang im letzten Augenblick den Drang, die Nase witternd in die Luft zu heben. Aus mir einleuchtend erscheinenden Gründen tat ich so, als hätte ich keine Meereserfahrung – eine List, die mich zu Anfang amüsiert hatte, mir jetzt aber einige Mühe bereitete. Ich war aber entschlossen, nicht aus der Rolle zu fallen ...
    »Glaubst du!« rief Pompino unwirsch. Er faßte es als persönliche Beleidigung auf, wenn die Götter der Wellen sich im Zorn rührten und sein Innerstes durcheinanderbrachten.
    »Der Grüne Nasplashurl mit der Algenmähne dürfte heute nacht losreiten«, fuhr Linson mit einer gewissen Wonne fort.
    »Gibt es hier eine Höhle, in der wir Schutz suchen könnten, Kapitän?«
    »Gefolgt von den zwei Hübschen dort hinten, Horter?«
    »Ach, die machen wir zu gegebener Zeit schon nieder. Ich denke eher an mein Abendessen.«
    »Ach, lieber Pompino«, warf Dayra ein, »soll das heißen, daß es nicht mehr lange dein Eigentum bleiben wird?«
    Mit dröhnendem Lachen stürmte Käpt'n Murkizons unförmige runde Gestalt in unsere Mitte – sein rotes Gesicht mit dem flammenden Blick strahlte. »Ich möchte wetten, daß du dein Essen unten behältst, Horter Pompino, wenn wir mit den Burschen im Zweikampf stehen! Bei den verfaulenden Gaumen und stinkenden Augenbrauen der Göttlichen Dame von Belschutz! Nichts ist besser als ein Kampf, wenn es darum geht, die Eingeweide eines Mannes in Wallung zu bringen!«
    Ich hatte Mitgefühl mit meinem Gefährten. Er arbeitete wie ich für die Herren der Sterne und erledigte gefährliche Aufträge für sie. Dabei waren wir ohne jede Diskussion zu der seltsamen Überzeugung gekommen, daß in den Augen der Everoinye jeder von uns für den anderen verantwortlich sei. Sie mochten anders darüber denken, waren sie doch rätselhaft-übermenschliche Mächte, die sich durch einen riesigen rotgoldenen Vogel mit uns verständigten. Doch spürten wir es unbedingt.
    »Wirklich bedauerlich ist«, sagte ich, »daß dieses Schiff aus Süd-Pandahem stammt. Hier oben im Norden – nun ja, was wißt ihr von den Untiefen, den Navigationspunkten, den Gefahren? Käpt'n Murkizon, Kapitän Linson?«
    Beide schüttelten den Kopf.
    »Wir segeln hier ohne Karten – eigentlich handeln nur Dummköpfe so.« Linson nahm kein Blatt vor den Mund.
    »Es sei denn, wir nehmen irgendeinem Wicht die Karten weg ...« Käpt'n Murkizon sprach nicht zu Ende – was für ihn sehr untypisch war.
    »Denen?« fragte ich und deutete mit dem Daumen ruckartig zum Heck.
    Die schurkischen Neigungen unseres Trupps machten mir immer wieder große Freude, sosehr sie es auch gewöhnt waren, den Herren der Sterne
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