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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia
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Bild einer Frau, der Wesentliches fehlte und die unkontrolliert auf dem Meer ihrer Gefühle herumirrte. Das war bedauerlich und verwerflich und in seinen Auswirkungen schlimm; aber Delia vermutete, daß auch Nyleen das Opfer von Zauberkräften war.
    »Kettet einige Burschen an, kräftige vor allem!« Nyleen hob den Finger. »Die da! Die sehen ziemlich mürrisch aus, bei Eviranis Atem! Sie sollen sich noch wünschen, nicht als Menschen geboren zu sein!«
    Lathdo, Jordio, Dalki und Tandu wurden angekettet. Es gelang Dalki irgendwie, seine Entfesselung zu verdecken; er wurde mit den anderen gefesselt. Delia staunte. Drei andere haarige Muskelmänner wurden ebenfalls an Pfähle gebunden. Nyleen stolzierte herum und nahm die Peitsche, die eine eifrige Sklavin ihr reichte.
    Der erste Hieb ging daneben. Niemand lachte. Jilians Arm zitterte. Der zweite Schlag traf einen der haarigen Männer, der laut aufschrie. Mit dem dritten Hieb hätte sich Nyleen beinahe selbst ein Auge ausgehauen. Sie schaute sich gereizt um, warf die Peitsche zu Boden und zog einen langen vallianischen Dolch.
    »Meine Lieben, ich weiß mit Männern auch schärfer umzugehen!«
    »Gewiß, Kovneva.«
    Mit erhobenem Dolch rückte sie vor.
    »Warte!« ertönte da die tiefe, glockenähnliche Stimme Fiacolas des Blicks und ließ alle Anwesenden zusammenzucken. Starr blieb Nyleen stehen und sah sich um. Langsam fuhr der Dolch herab.
    »Ja, Sana?«
    »Jikai-Vusushi Jilian wird jetzt gegen die Sklavin kämpfen.«
    »Aber Fiacola…«
    »Kämpft! Sofort!«
    Jilian setzte den Fuß auf den Boden und stand langsam auf.
    Sie wandte sich zur Hexe um. Der finster-gedankenvolle Ausdruck auf ihrem Gesicht zeigte einen neuen Zug der Verschlossenheit.
    »Was ist, Sana, wenn ich nicht kämpfen will?«
    Die Hexe lachte schrill. Die weiche Stimme verschwand und stieß ein keckerndes Krächzen aus, als amüsiere sie sich königlich.
    »Ich hatte das auch nicht angenommen. Würdest du gegen ein anderes Mädchen kämpfen? Etwa gegen die Jikai-Vuvushi dort?«
    Delia spürte, wie ihr Herz einen besorgten Sprung machte.
    »O Jilian!« sagte sie leise vor sich hin. »Jetzt vorsichtig!«
    Aber Jilian warf nur energisch das dunkle Haar zurück. »Wenn man mir den Befehl gäbe«, sagte sie leichthin.
    Die Hexe nickte unter der Kapuze, und ihre Augen glommen auf und verschwanden wieder. »Nehmt der Sklavin den Dolch ab. Auch die Klaue. Warum, Kovneva Nyleen, will Jilian die Süße nicht gegen dieses spezielle kleine Sklaven-Shishi kämpfen?«
    Nyleen zog ein verwundertes Gesicht. »Na, sie sagt, sie sei erschöpft. Aber sie wird kämpfen. Dafür sorgen wir.«
    Die Kapuze wurde zurückgestreift, Fiacolas Gesicht kam zum Vorschein. Delia gewahrte die glatten runden, pauspäckigen Gesichtszüge, ähnlich denen eines jungen Mädchens, die der heiligen Prozession in aller Unschuld und Reinheit folgt, in ein langes weißes Gewand gekleidet, erfüllt von dem bebenden Feuer der Ergebenheit. Eine gekrümmte Hand fuhr hoch, ein schwarzer Fingernagel zeigte die Richtung an.
    Die krumme Kralle zeigte direkt auf Delia.
    »Jilian würde gegen ein anderes Mädchen kämpfen, wenn du es befiehlst, Nyleen. Du wirst sie aber nicht dazu bringen, gegen die da anzutreten. Ich weiß es! Ich habe die Macht. Ich habe den Blick!« Laut hallte die Stimme durch den Saal und wurde fordernd von den Wächtern zurückgeworfen. »Die dumme Sklavin ist nämlich Delia, Herrscherin von Vallia!«
    In dem gelähmten Schweigen klang Delias verächtliches Lachen wie ein Schwert, das auf Stein prallt. »Die Hexe hat ja den Verstand verloren! Ich bin ein einfaches armes Mädchen, von Sklavenjägern gefangen…«
    »Es hat keinen Sinn, Delia von Delphond! Du bist die Herrscherin von Vallia!«
    Das aufbrandende Stimmengewirr wurde von einem gewaltigen Röhren beendet. Mitten in die staunenden Ausrufe, die in zufriedenem Lachen endeten, dröhnte das übermächtige Röhren wie ein Unwetter.
    »Meine Königin!«
    Tandu verwandelte sich in eine bebende Masse aus Fleisch und Knochen und Sehnen und versuchte seine Ketten zu sprengen.
    Die Hexe lachte. »Wie ihr zweifellos wißt, ist diese Frau zugleich Königin von Djanduin.«
    Ihr unschuldiges Kindergesicht drehte sich in Jilians Richtung. Offen schaute sie die Kämpferin an.
    »Jilian. Du bist eine Schwester der Peitsche. Ich habe behauptet, die Kovneva schafft es nicht, dich gegen deine Freundin, die Herrscherin, antreten zu lassen. Für mich aber wirst du sie bekämpfen. Für mich
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