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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia
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bist chancenlos, Delia aus Delphond, Herrscherin von Vallia«, sagte die Hexe hastig, und ihr kindliches Gesicht verzerrte sich konzentriert. Das seltsame geistige Netz krampfte sich zusammen.
    Jilian sagte: »Du befiehlst mir, meine Freundin zu vernichten, Hexe. Du hast große Macht. Aber Delia und ich besitzen ebenfalls große Kraft. Es ist eine Kraft, vor der du Angst und Widerwillen empfindest, weil du sie nicht nachvollziehen kannst.«
    Mit diesen Worten griff sich Jilian die Süße mit der linken Hand an den Hals und zog einen der drei Terchiks, die dort in einem Futteral befestigt waren. Sie schleuderte die Waffe, die kurz in der Luft aufblitzte. Die Spitze bohrte sich in Fiacolas rechtes Auge, die Klinge versank bis zum Griff.
    Hätte sich die Hexe in einer Rauchwolke aufgelöst, wäre Delia nicht überrascht gewesen.
    Das drohende Spinngewebe rutschte zur Seite wie von einem Sturm verweht, und verschwand.
    Nyleen, deren Gesicht purpurn angelaufen war, stieß einen schrillen Schrei aus. Dem Schock der Erkenntnis, daß es sich bei der Sklavin Alyss, die so göttlich Harfe spielte, in Wirklichkeit um die Herrscherin handelte, war die Freude gefolgt, diese Frau endlich in ihrer Gewalt zu haben! Aber jetzt - jetzt war die Hexe tot! Nyleens eiskalte Blässe verflog im Nu. Schäumend vor Zorn kreischte sie ihre Befehle. Im Handumdrehen waren Delia und Jilian überwältigt und mit Ketten beladen. Nur einen einzigen Blick warf Nyleen auf die zusammengesunkene Gestalt in dem Kapuzenmantel. Fiacola der Blick war tot. Aber es gab andere Hexen. Die Verschwörung mußte weitergehen. Sie, Nyleen, mußte die Herrscherin töten lassen - sie selbst töten! - und dann den Herrscher heiraten, um ihn später ebenfalls zu vernichten. Dann war sie, Nyleen, endlich selbst Herrscherin von Vallia! Der Plan würde klappen…
    Mit hocherhobenem Dolch ging sie auf Delia zu.
    Tandu brüllte sie an. Er hob den prächtigen Djang-Kopf und sagte ein Wort, das ihr den Atem raubte.
    »Dafür schneidet man dir die Zunge heraus, Rast, das verspreche ich dir!«
    Dalki brüllte ebenfalls los und stand seinem Vater in nichts nach. Seine Bemerkungen ließen Nyleen die Farbe aus dem Gesicht weichen. Ihr in Seide und Gold und Schmuck gehüllter Körper bebte. In diesem Augenblick sah sie aus wie eine legendäre Eiskönigin, eine Königin des Schmerzes aus Loh. Der Dolch bebte heftig.
    Delia hörte Jilian sagen: »Wenn wir diese Ketten erst los sind, soll es einen hübschen Kampf geben, Delia… Ich hatte ja keine Ahnung…«
    »Ja, Jilian, ich weiß.«
    »Woher? Wie kannst du dich noch auf mich verlassen…?«
    »Ich glaubte Jilian die Süße zu kennen. Und ich hatte recht. Trotz ihrer Zauberkräfte hat sich Fiacola der Blick geirrt.«
    »… teiggesichtiges, ohnmächtiges, flachbrüstiges, x-beiniges, schnurrbärtiges Frauengespenst!« plapperte Dalki wohlgemut und schickte seine Phantasie auf immer neue Wege.
    Zornbebend stürzte sich Nyleen mit erhobenem Dolch auf ihn. Ziellos hieb sie nach oben. Dalki bewegte den Kopf zur Seite, und der Dolch traf das Holz des Pfahls und keilte sich fest.
    Nyleen bedrängte den Angeketteten, dem man die beiden Arme rücksichtslos hinter dem Pfahl zusammengebunden hatte, und der von Schenkel bis Fuß in Ketten förmlich eingewickelt war. Sie langte an seinem Kopf vorbei, um ihren Dolch wieder herauszuziehen. Beim nächstenmal würde sie nicht vorbeistechen.
    Ihr Körper bäumte sich in dem vornehmen Gewand auf, der Arm hob sich, und sie stellte sich ein wenig auf die Zehenspitzen. Plötzlich bebten Dalkis Arme, die um den Pfahl gefesselt waren, und schienen einen kraftvollen Druck auszuüben. Nyleen griff nicht weiter nach dem Dolch, rührte sich nicht mehr, stand auf Zehenspitzen da, an Dalki gepreßt.
    Delia schaute dem Djang ins Gesicht. Er war kein echter Djang, denn er hatte nur die beiden normalen Arme, aber er dachte und handelte wie ein Angehöriger dieser Rasse. Sein Gesicht war rot angelaufen vor Anstrengung, die Augäpfel wirkten hervorgequollen, die Adern auf der Stirn standen vor, der Mund war vor Anstrengung zusammengepreßt. Schweiß rollte über Dalkis Djanggesicht.
    Und die Kovneva verharrte auf Zehenspitzen, gegen ihn gepreßt.
    Die Frauen wurden unruhig, begannen zu rufen. Ilka wandte sich von der toten Hexe ab und wanderte an der Tischreihe entlang. Die Werstings schnieften und jaulten. Jikai-Vuvushis begannen zu raunen. Einige schauten sich verwundert um, als fragten sie sich, wo sie
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