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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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bequem in einem kleinen Raum im Mirvolturm des Palasts von Ruathytu, des Hammabi el Lamma. Wer immer hier früher gewohnt hatte, vermutlich ein Chuktar der Sattelvogeltruppen, hatte es gut gehabt. An Wein und Proviant herrschte kein Mangel. Das Bild festigte sich, und wieder überschaute ich die farbenfrohe Konferenz. Deb-Lu-Quienyin hatte einen Signomanten zu Hilfe genommen, eine Vorrichtung, die seine Beobachtungskräfte aus großer Entfernung stärkte, und die Positionierung im Versammlungssaal vermittelte uns ein gutes Bild in alle Richtungen – auch wenn das Bild zuweilen etwas verzerrt war.
    Das Getränk, auf das ich mich freute, war gleich darauf vergessen, denn nun öffnete sich knallend die Doppeltür an einer Seite des Versammlungsraums. Die diensthabenden Djangs erholten sich schnell von ihrer Überraschung und richteten die Stahlspitzen ihrer Stuxe auf den Mann, der über die Schwelle stürmte. Sofort unterbanden sie ihre instinktive Reaktion, denn der Mann war offenkundig ein Merker, ein Bote, der einen anstrengenden Flug hinter sich hatte. Sein Ledergewand war staubbedeckt.
    Er hob eine Hand und rief laut:
    »Lahal, ihr Notors! König Telmont hat eine große Armee aufgestellt und marschiert gegen uns. Er hat Rache geschworen. Er ist entschlossen, Ruathytu zurückzuerobern und sich die Krone des Reiches aufzusetzen. Vor allem verspricht er, den Mann, der sich Dray Prescot nennt, an den Fersen aufzuknüpfen und zu vernichten.«
    Deb-Lu stieß einen Schrei aus und ließ das Bild verschwinden, das ich durch seine Augen wahrnahm. Ich blinzelte.
    »Jak!« sagte Deb-Lu aufgeregt. »Dies ist eine ernste Sache ...«
    »Was?« rief ich. »Du etwa auch? Hast du etwa wie die Delegierten dort unten geglaubt, daß sich das mächtige hamalische Reich nach einer einzigen Schlacht und dem Verlust der Hauptstadt geschlagen gibt?«

2
     
     
    »Aber wir müssen ihn finden! Nach dem, was du von ihm berichtest, ist er der einzige denkbare Kandidat. König Telmont ist doch nur ein Hanswurst.«
    »Drak hat recht«, sagte Jaidur. »Wir müssen ihn finden – und zwar schnell.«
    Nach Beendigung der heutigen Sitzung der Friedenskonferenz waren jene Delegierten, die König Nodgens scharfe Zunge zu spüren bekommen hatten, zu Deb-Lu und mir in eines der Gemächer gekommen, die uns im Hammabi el Lamma zur Verfügung standen.
    »Ich bürge für ihn«, sagte Deb-Lu, der noch immer seinen schiefen Turban trug; gleichwohl war nicht zu verkennen, was er war – ein Zauberer aus Loh, Angehöriger einer der gefürchtetsten und respektiertesten Zauberergruppen auf ganz Kregen. »Ja, Prinz Nedfar wird dem gerecht, was dein Vater über ihn sagt.«
    »Und wenn wir Tyfar nicht schnellstens die Wahrheit sagen, sind die Folgen unabsehbar!« rief Jaezila mit einem Nachdruck, der gleichwohl dem in ihr tobenden Zwiespalt nicht gerecht wurde. Ich hatte Mitleid mit ihr.
    »Das wäre also geklärt«, sagte ich. Eigentlich hätten wir uns nach dem anstrengenden Tag ausruhen sollen, in Wirklichkeit waren wir angespannt und unglücklich und standen unter großem Druck. Der dumme Telmont hatte eine Armee zusammengekratzt und marschierte gegen Ruathytu. Die Delegierten aus den Ländern der Morgendämmerung waren untereinander zerstritten. Die meisten wollten die Sache schnell vom Tisch haben, damit sie sich zu Hause um eigene Probleme kümmern konnten. »Wir müssen Nedfar finden. Er kann Herrscher werden. Auf einem anderen Blatt steht, wie wir die anderen davon überzeugen sollen.«
    »Wir werden sie überzeugen; Dray«, sagte Kytun und machte eine vielsagende Geste mit allen vier Armen, die im übrigen damit beschäftigt waren, ihm Nahrung zuzuführen.
    »Nicht mit dem Schwert.«
    »Natürlich nicht!« rief Ortyg und zeigte sich von meiner Bemerkung schmerzlich überrascht. »Wir werden alles durchdiskutieren ...«
    »Und ob!« sagte Kytun.
    »Und Tyfar?« Jaezila machte sich ernsthafte Sorgen. Sie und Tyfar waren unsterblich ineinander verliebt und standen doch immer wieder mit ihren Ansichten im Widerstreit – eine schwierige Situation.
    »Ich fliege hin, Jaezila«, sagte ich.
    Drak schaute mich mürrisch an. »Vater, ich wünschte, du würdest Lela nicht immer Jaezila nennen. Sie ist meine Schwester und deine Tochter, und sie nennt dich Jak und du sie Jaezila. Das bringt mich immer ganz durcheinander.«
    »Wir waren Klingengefährten, Drak. Ich kenne das Mädchen länger unter dem Namen Jaezila als unter Lela. Aber wie auch immer – Tyfar muß
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