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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Arbeit von den Totrixreitern getan wurde, die sich neu zum Kampf formierten und nun um so ungestümer vorwärts drängten. In langsamerem Trab rückte die Swarth-Kavallerie nach – und brachte die Wende. Einige Momente lang standen wir im Entscheidungskampf, Männer brüllten, Tiere stiegen auf die Hinterhand, und tödlicher Stahl kostete Blut. Doch plötzlich standen uns keine Shanks mehr gegenüber, und die Totrixreiter begannen zu jubeln. Ich sah Rees, der mit finsterem Löwengesicht auf einen Haufen Leichen starrte.
    Mein Herz machte einen Sprung. Chido ...
    Ich trabte hinüber, und der Nik-Vove suchte sich einen Weg zwischen den Toten. Rees hob den Blick. Noch immer war sein Gesichtsausdruck nicht zu deuten.
    »Alles in Ordnung, Chuktar?« Meine Stimme klang rauh.
    »Bestens, vielen Dank.«
    »Du siehst aus, als hättest du jemanden verloren, der dir nahe stand.«
    Ich weiß noch, mich durchlief ein seltsames Gefühl, dem ich nicht Ausdruck geben konnte – hier saß der große stolze Herrscher auf einem prächtigen Tier inmitten der Toten und sprach zu Rees, als wäre er ein Fremder. Chido! wollte ich schreien, Chido ...
    »Ja, Majister, ich habe jemanden verloren. Jemanden, das muß ich zugeben, von dem ich erst jetzt spüre, daß er mir wichtig war. Aber nicht auf die Art, wie du dir vorstellen dürftest.« Er senkte den Blick und berührte einen Toten mit dem Stiefel.
    Dort vor uns lag Vad Garnath, von einem Dreizack ins Gesicht getroffen.
    Rees hob den Blick. »Diese ... Person ... war mir bekannt.«
    »Der Mann ist tot. Du kannst ihn vergessen.«
    Ein Trompetensignal ertönte, schrill und strahlend, Töne, die den Himmel zu zerreißen schienen. Ich wandte den Blick ab. Für mich gab es Arbeit. Ich würde Rees und Chido im Heiligen Viertel wiedersehen.
    Ich ritt fort. Erst als ich zum Hauptquartier zurückkehrte, wurde mir bewußt, daß ich mich Rees gegenüber ziemlich seltsam verhalten hatte. Meiner Rolle gemäß hätte ich davon ausgehen müssen, daß er um einen gefallenen Freund trauerte. Wer hätte von der Todfeindschaft zwischen Rees und Garnath wissen können? Nun ja, das würde sich erklären lassen, denn für Herrscher gelten oft nicht die normalen Gesetze – was nicht unbedingt positiv zu sehen ist.
    An der alten Ruine auf der Anhöhe wurde gekämpft.
    Gerade überlegte ich, wie froh ich war, daß Rees Garnath nicht hatte töten müssen und daß der böse Mann schließlich dem Dreizack eines Shanks erlegen war – wie passend: ein Anhänger Lems, des Silber-Leem von einem Leem-Freund erstochen! Da sah ich die Szene deutlicher.
    Umgeben von Schwertschwingern, kämpfte Nedfar um sein Leben!
    Ich spornte Funkelauge an und ließ ihn den Hang hinaufgaloppieren. Die acht Beine stampften in wundervollem Rhythmus, und ich warf mich mit erhobener Hand aus dem Sattel, um dem Kampf ein Ende zu machen. Meine Beschützer folgten dichtauf, und im Nu waren die Schwertkämpfer niedergerungen. Nedfar hielt sich den blutenden Arm. Wie Rees schaute er auf zahlreiche Leichen hinab, die ihn umgaben.
    »Nedfar! Du bist unverletzt?«
    »Ein Kratzer, das ist alles, Dray. Ich wäre jetzt tot – Spikatur, die Leute hatten mit Spikatur Jagdschwert zu tun.«
    »Das sehe ich.«
    »Sie hätten mich erledigt – wenn er nicht gewesen wäre.«
    Nedfar deutete auf Lobur den Dolch, der über zwei anderen Toten lag. Das Schwert in seiner Faust war abgebrochen. Ich kniete neben ihm nieder, da fuhr Lobur betäubt hoch und schaute an mir vorbei auf Nedfar.
    »Prinz ... ich meine: Herrscher. Ich habe dir Unrecht getan, das weiß ich. Aber ...«
    »Sei still, Lobur, du Fambly«, sagte ich. »Du hast ein Loch in der Brust, da paßt ein ganzer Thomplod hinein!«
    »Jak?« Er runzelte die Stirn. Offenbar hatte die Wunde ihn sehr geschwächt. »Was machst du denn hier?« Er schaute sich um. »Ich verriet dich an Garnath, und ...«
    »Garnath ist tot. Und du warst ein Idiot, ein Get-Onker – aber jetzt mußt du ausruhen.« Ich vernahm die Stimmen, hell, aufgeregt, voller überschäumender Freude, und sagte: »Und da kommt Thefi.«
    Als ich mich umdrehte, erstarrte sie am Hang und starrte ihren Vater, dann Lobur an. Einen Schrei ausstoßend eilte sie herbei und warf sich über ihn.
    »Langsam, langsam, Thefi! Er hat nur einen Stich abbekommen. Laß ihn atmen!«
    Thefi beugte sich über Lobur, und das Haar fiel locker nach vor und verbarg den Kuß, den sie ihm gab. »Ach, Lobur!«
    Die anderen Damen traten ebenfalls vor; sie gönnten
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